26.11.2012 Aufrufe

Jahresbericht informatik 2009 - KIT – Fakultät für Informatik

Jahresbericht informatik 2009 - KIT – Fakultät für Informatik

Jahresbericht informatik 2009 - KIT – Fakultät für Informatik

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Graduiertenkolleg 1194 „Selbstorganisierende Sensor-Aktor-Netzwerke”<br />

einen nur eine geringe Rechenleistung und Speicherkapazität zur Verfügung steht.<br />

Weiterhin stehen den einzelnen Sensor-Aktor-Knoten jeweils nur Teilinformationen des zu<br />

untersuchenden Phänomens zur Verfügung, so dass zusammen mit den beschränkten<br />

Kommunikationsmöglichkeiten eine dezentrale Informationsverarbeitung innerhalb des<br />

Netzwerks erforderlich ist.<br />

Damit unterscheiden sich Sensor-Aktor-Netzwerke im Hinblick auf die Kommunikation<br />

sowohl von klassischen Netzwerken mit typischerweise hohen Bandbreiten und fester<br />

Infrastruktur als auch von bisher bekannten mobilen Multi-Hop Ad-Hoc Netzwerken. Auch<br />

in Bezug auf die Informationsverarbeitung ergeben sich starke Unterschiede zur klassischen<br />

Vorgehensweise, die typischerweise von einer zentralen Verarbeitung, einer hohen<br />

Messgenauigkeit und einer ausreichenden Rechenkapazität ausgeht. Aus diesen Gründen<br />

ergibt sich der Bedarf nach neuartigen Architekturmodellen und Betriebsmethoden.<br />

Auch wenn Sensor-Aktor-Netzwerke viel Aufmerksamkeit in der Forschung erzielt<br />

haben, sind die verfügbaren Theorien und Methoden nur <strong>für</strong> eine geringe Anzahl von<br />

Knoten praktikabel und lassen sich bisher nicht auf eine große Anzahl gleichberechtigter<br />

Knoten skalieren. Die entstehende Komplexität kann nur durch die Selbstorganisation dieser<br />

Netzwerke auf allen Ebenen beherrscht werden. Außerdem müssen zur Erhöhung der<br />

Lebensdauer des Netzwerks eine verlustleistungsminimierte Architektur und ein energieeffizienter<br />

Betrieb aller Knoten und deren Komponenten gewährleistet werden. Hier<strong>für</strong><br />

müssen also geeignete Theorien und Methoden entwickelt werden, die insbesondere eine<br />

enge Zusammenarbeit verschiedener Disziplinen der <strong>Informatik</strong> und der Elektrotechnik<br />

erfordern. Meist wird jedoch an relativ isolierten Fragestellungen gearbeitet, deren<br />

Teillösungen sich dann nicht ohne Probleme zu einem Ganzen zusammenfügen lassen.<br />

Auch sind Sprache und Begriffsbildungen der Experten aus unterschiedlichen Gebieten<br />

meist zu verschieden, um einen einfachen Austausch von Ideen und Vorgehensweisen zuzulassen.<br />

Die Entwicklung von Sensor-Aktor-Netzwerken macht demnach neue bereichsübergreifende<br />

Designprinzipien im Hardwareentwurf, der Kommunikation und der<br />

Informationsverarbeitung notwendig. Hier setzen die Forschungsaktivitäten des<br />

Graduiertenkollegs an. Zu diesem Zweck wird eine Bündelung unterschiedlicher Expertisen<br />

in diesen drei Bereichen vorgenommen, was eine ausgezeichnete Basis <strong>für</strong> grundlegende<br />

und übergreifende Beiträge zur Theorie und Methodik selbstorganisierender Sensor-Aktor-<br />

Netzwerke darstellt. Im Vordergrund stehen dabei vor allem eine integrierte<br />

Betrachtungsweise und die gemeinsame Entwicklung systematischer Vorgehens- und<br />

Referenzmodelle <strong>für</strong> den Entwurf und die Konstruktion von selbstorganisierenden Sensor-<br />

Aktor-Netzwerken. Besonderer Wert wird auf eine enge Verzahnung zwischen diesen drei<br />

Bereichen gelegt, um Schnittstellen und Wechselwirkungen aufzeigen zu können. Aus den<br />

komplexen Randbedingungen solcher Netzwerke (Unzuverlässigkeit, verteilte<br />

Verarbeitung, begrenztes Energiebudget) und weiteren Anforderungen (Selbstorganisation,<br />

Privatheit, Rekonfigurierbarkeit) ergeben sich wichtige Fragestellungen, die im Rahmen<br />

des Graduiertenkollegs bearbeitet werden.<br />

301<br />

3

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!