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Jahresbericht informatik 2009 - KIT – Fakultät für Informatik

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Zentrum <strong>für</strong> Angewandte Rechtswissenschaft - Institut <strong>für</strong> Informationsrecht<br />

Organisationen kommt die Untersuchung zu dem Ergebnis, dass diese Organisationen, insbesondere<br />

die Börsen, gegenüber staatlichen Regulierungsinstanzen gerade im Prozess der<br />

Entwicklung geeigneter Regelwerke erhebliche Vorteile haben. Denn sie sind eher in der<br />

Lage, verschiedene Lösungen über die Zeit auszuprobieren als dies bei Staaten (und politischen<br />

Akteuren) der Fall ist, die sich bei Regulierungsfragen mit Blick auf<br />

Rechtssicherheit und Kosten keine Experimente leisten können. Dies liegt auch daran, dass<br />

Selbstregulierungsinstanzen wie Börsen in einem härteren Regulierungswettbewerb mit<br />

anderen Marktplätzen stehen als staatliche Akteure. Die Grenzen der Selbstregulierung liegen<br />

insbesondere dort, wo es um Sanktionen bei Regelverstößen sowie um die Aufklärung<br />

eines erkannten Regelverstoßes geht. Diese Regulierungstheorie wurde anhand einer wirtschaftsgeschichtlichen<br />

Betrachtung der Entwicklung, die zum institutionellen Arrangement<br />

des brasilianischen Novo Mercado geführt hat, verifiziert.<br />

Als Ergebnis des Forschungsprojekts wurden Rückschlüsse formuliert, die aus der brasilianischen<br />

Erfahrung <strong>für</strong> die Regulierung von Kapitalmärkten gezogen werden können.<br />

Die Arbeiten an diesem Forschungsprojekt mündeten in die Veröffentlichung:<br />

Institutionelle Reformen in heranreifenden Kapitalmärkten: Der brasilianische Aktienmarkt<br />

- Eine institutionenökonomische Analyse zu Internationalen Standards, Regulierung und<br />

Selbstregulierung, Berlin <strong>2009</strong>.<br />

Europäisches Energierecht<br />

(P. Sester)<br />

Der Dritte Binnenmarkt der EU zur Herstellung eines einheitlichen Strom- und Gasmarkts<br />

wirft zahlreiche Rechtsfragen zum grenzüberschreitenden Energiehandel und zur<br />

Organisationsstruktur von Energieunternehmen auf. Diese Fragen werden im Rahmen eines<br />

Projekts erörtert, das im Herbst 2010 in eine umfangreiche Publikation münden wird.<br />

Hauptthema ist dabei die Frage nach der effektiven Allokation von<br />

Durchleitungskapazitäten und die Übertragung von Regelungstechniken aus dem Handel<br />

mit Finanzprodukten auf den Energiehandel.<br />

Internationales Privatrecht der Gesellschaften<br />

(P. Sester, O. Wasmeier)<br />

Gesellschaften sind als Zweckverbände von Personen und Kapital unerlässlich <strong>für</strong> eine auf<br />

Arbeitsteilung beruhende Volkswirtschaft. Mit der Globalisierung des Wirtschaftssystems<br />

und der Entstehung eines gemeinsamen Binnenmarktes innerhalb der Europäischen<br />

Gemeinschaft geht eine Zunahme der grenzüberschreitenden Mobilität von Gesellschaften<br />

einher und damit das Problem der Anerkennung ausländischer Gesellschaften in der<br />

Rechtsordnung der Bundesrepublik. Dieses ist zentral geknüpft an die Frage des anwendbaren<br />

Rechts. Der Gesetzgeber hat sich nunmehr entschlossen, die kollisionsrechtliche<br />

Anknüpfung, die diese Frage regelt, die zuvor auf ungeschriebener Spruchpraxis des<br />

Bundesgerichtshofs basierte, zu kodifizieren und dabei grundlegend zu reformieren.<br />

Danach soll künftig nicht mehr das Recht des Staats Anwendung finden, das am Ort des<br />

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