13.07.2015 Aufrufe

Lösungen zu den Aufgaben - Springer

Lösungen zu den Aufgaben - Springer

Lösungen zu den Aufgaben - Springer

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

meist die dem Öffnen des Kreises entsprechende. Große .Anlagen dieser Art mit sorgfältiger Isolierung erzeugtenmehrere 100 000 V. So hohe Spannung hatte Röntgen sichernicht und legte wohl auch keinen besonderen Wert auf sie,<strong>den</strong>n alle Leuchterscheinungen, besonders die Fluoreszenzder Glaswand gegenüber der Kathode, sind schon bei einigenkV gut ausgebildet. Er maß visuell und photographischdie Absorption durch ein 3,5 mm-Al-Blech und fand sie annähern<strong>den</strong>tsprechend der Absorption durch das Fleischseiner Hand und der durch eine 0,1 mm-Zn-Folie. Hätte er120kV Röhrenspannung gehabt (0,1 A), dann wären nachTabelle 12.2 die Kontraste infolge starker Mitwirkung derStreuung viel schwächer gewesen. Bei 12 kV (1 A) wärendurch seine Schichten nur weniger als 10-5 der Anfangsintensitätdurchgekommen, d. h. er hätte nichts mehr vergleichenkönnen. Wahrscheinlich hat er mit 25-40 kV gearbeitet(0,5-0,3Ä). Hier kommen etwa 15-30% der Intensitätdurch.12.5.2. Röntgen-TotalreflexionAlle Stoffe habenjenseits ihrer letzten Absorption (der Röntgen-K-Kante)eine Brechzahl n < 1, d. h. sind optisch dünnerals Luft. Totalreflexion beim Auftreffen von Luft auf Glasist daher möglich. Allerdings ist die . Abweichung derBrechzahl von 1 noch kleiner als für sichtbares Licht inLuft. Nach der klassischen Dispersionstheorie ist angenähertn 2 -1 = Ne 2 j[c:0m(wÖ- w 2 )]. Man erhält größenordnungsmäßign - 1 >::::: 10- 6 , bei Annäherung an die Absorptionskantewo, z. B. bei w = 1,01wo, etwa 100mal mehr. Das entsprichtetwa dem Winkel streifender Inzi<strong>den</strong>z, <strong>den</strong> manbraucht, damit ein sehr feines Strichgitter die Röntgenwellenetwa so beugt wie die 10 4 mal längeren sichtbaren Wellen.Unter diesen Umstän<strong>den</strong> verhindert die Totalreflexion <strong>den</strong>Intensitätsverlust, der sonst durch überwiegendes Eindringenin das Glas einträte. Das Reflexionsvermögen bei steilemEinfall ist nämlich etwa (n- 1) 2 , also äußerst gering.12.5.3. Charakteristische StrahlungAus <strong>den</strong> Moseley-Barkla-Formeln (12.45) und (12.46) erhältman für die Krx- und Lex-Linien von Mo (Z = 42) 4,1 . 10 18bzw. 5,5 · 10 17 Hz, oder 17 bzw. 2,2 kV, für W (Z=74) entsprechend1,3 ·10 19 bzw. 2,0·10 18 Hz und 54 bzw. 8,2kV.Uran hat eine Krx-Linie bei 2,1 · 10 19 Hz, d. h. 83 kV, Hahnium(Z = 105) hätte sie bei 2,7 ·10 19 Hz oder llOkV.Die Wellenlänge ist im letzten Fall nur noch 0,11 A, wasetwa zehn Durchmessern der Bohrsehen K-Bahn entspricht.Die schwersten Bestandteile normaler Gläser, Kund Ca, haben K-Linien um 4 k V, sind also mit 25 k V gutanreg bar.12.5.4. Auger-EffektDie heutige Theorie deutet <strong>den</strong> Auger-Effekt strahlungslos:Im allgemeinen rutscht <strong>zu</strong>nächst ein L-Elektron auf <strong>den</strong>freigewor<strong>den</strong>en Platz in der K-Schale nach und gibt die Übergangsenergiean ein anderes Elektron, vor<strong>zu</strong>gsweise wegendessen großer Nähe oder besser Überlappung ebenfalls anein L-Elektron ab, das dadurch aus dem Atom geschleudertKapitel 12: <strong>Lösungen</strong> 1133wird (die L-K-Termdifferenz ist ja etwa dreimal so großwie die L-Ionisierungsenergie). In <strong>den</strong> freien L-Platz kannwieder ein M-Elektron nachrutschen und dabei ein anderesM-Elektron freimachen usw. Das Atom kann in einem ziemlichhochionisierten Zustand <strong>zu</strong>rückbleiben. Man muß nochbeachten, daß die Termenergien gegenüber <strong>den</strong> normalendurch das Fehlen eines oder mehrerer abschirmender Innenelektronenverschoben sind. Die Auswahlregeln für solchestrahlungslosen Auger-Übergänge sind völlig anders alsdie für strahlende Übergänge, die voraussetzen, daß die resultierendeElektronenkonfiguration ein Dipolmoment hat.Die Ausbeute strahlender Übergänge steigt mit der Ordnungszahletwa wie Z 4 , die Auger-Ausbeute hängt längstnicht so stark von Z ab, so daß die Grenze zwischen überwiegendstrahlungslos und überwiegend strahlend in <strong>den</strong> tiefstenZustand <strong>zu</strong>rückkehren<strong>den</strong> Atomen etwa bei Z = 30 liegt.12.5.5. X-Ray panicTextilien haben praktisch die gleiche Zusammenset<strong>zu</strong>ng wielebendes Gewebe, abgesehen von <strong>den</strong> Knochen (C, H, 0, N),und daher auch praktisch das gleiche Absorptionsvermögenfür Röntgenstrahlung. Auf Röntgenaufnahmen sehen dieKleider also· genau so aus wie das, was darunter ist.12.5.6. TomographieEine Röntgenröhre, die ein breites Büschel abstrahlt, und derFilm wer<strong>den</strong> in entgegengesetzten Richtungen am Körpervorbei verschoben (lineare Tomographie). Bei gleichen Geschwindigkeitenstehen nur die Organe in der Ebene halbwegszwischen Röhre und Film immer vor der gleichen Stelledes Films, von der Röhre aus gesehen, und zeichnen sichscharf ab, alles andere ist <strong>zu</strong>m Grauschleier verwischt. Bewegtsich der Film langsamer, liegt diese "Pivotalebene"ihm näher. Schärfer wird das Bild bei kreisförmiger oder elliptischerBewegung. Bei der Computer-Tomographie wer<strong>den</strong>viele solche Läufe eines engen Bündels elektronisch gesteuertund ausgewertet. Beim Bestrahlen kann man ähnlichvorgehen.12.5.7. PaarvernichtungIm Positronium-"Atom" kreisen, dem Bohrsehen Bild nach,Elektron und Positron in gleichem Abstand vom gemeinsamenSchwerpunkt. Die Korrektur der Rydberg-Konstantegegenüber dem Wert R 00 (ruhender Kern) ist daher erheblich:Entsprechend Aufgabe 12.3.6 ist R = !R 00 • Die kurzwelligsteLyman-Linie hat also i · 13,6eV = 5,1 eV, derGrund<strong>zu</strong>stand liegt bei -6,8 e V. Für die Paarvernichtungeines ruhen<strong>den</strong> Elektronenpaares würde gelten 2hv =2mc 2 , für die Vernichtung aus dem Positronium-Grund<strong>zu</strong>stand2hv = 2mc2 - !hR 00 • Da der erste Summand1 MeV, der zweite 6,8 eV ausmacht, ist die Verschiebungsehr schwer nach<strong>zu</strong>weisen. Paarbildung setzt voraus, daßdie Primärwellenlänge },o ;;:; ! },c ist. Die größte Compton­Streuwellenlänge (Rückwärtsstreuung, 9 = 180°) ist dann},max = },o + 2},c. Die Paarvernichtungslinie liegt also immerzwischen unverschobener und maximal verschobenerLinie. Je höher die Primärenergie, desto besser hebt sie

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!