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Lösungen zu den Aufgaben - Springer

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Kapitel 12: <strong>Lösungen</strong> 113712.7.1. QuantenbedingungIn der Messung eines Drehwinkels kann man beim bestenWillen keinen größeren Fehler machen als 2n. Dieser maximalenWinkelunschärfe entspricht eine minimale Drehimpulsunschärfeh/(2n) = li. Ebenso wie für Impuls undEnergie kann man diesen Minimalfehler einem nichtunterschreitbarenAbstand gleichsetzen. Die exaktere Begründungliefern für alle drei Größen die Fourier-Analyse bzw.die damit äquivalenten quantenmechanischen Techniken.Für Ort und Zeit sind die Maximalunschärfen von Fall <strong>zu</strong>Fall verschie<strong>den</strong> oder gar nicht vorhan<strong>den</strong>, und das gleichegilt für die Stufen von Impuls und Energie.12.7.2. Bohr-MagnetonDas gyromagnetische Verhältnis y = magn. MomenUDrehimpuls ist für ein klassisches kreisendes Punktteilchengleich ! Jloewr 2 / ( mwr 2 ) = ! Jloe / m, also bis auf <strong>den</strong> Faktorllo gleich der halben spezifischen Ladung. Dem entsprichtgenau die Definition des Bohr-Magnetons: Ein Bahndrehimpulsnn ist mit einem magnetischen Moment von npmB verbun<strong>den</strong>.Das "spinnende" Elektron hat aber fast genau lPmBund ! li, d. h. y ~ Jloe / m: Das Elektron ist doppelt so magnetisch,wie es als klassisch rotierendes Teilchen sein dürfte.Proton und Neutron sind in noch höherem Maße "übermagnetisch".12.7.3. Stern-Gerlach-VersuchIonen wür<strong>den</strong> durch die Lorentz-Kraft so stark abgelenktwer<strong>den</strong>, daß die winzige Zusatzablenkung, die im Stern­Gerlach-Versuch interessiert, unterginge. Die Lorentz-Kraftist evB, die Kraft des inhomogenen Magnetfeldes auf dasmagnetische Momentpm istpmgradH ~ PmH/R (R Abmessungdes Feldes). Da nun Pm ~ evelr (r und Vei Bahnradiusund -geschwindigkeit eines Atomelektrons), ist das Verhältnisder bei<strong>den</strong> Kräfte vR/ (veir), was auch bei sehr "kühlem"Teilchenstrahl und sehr feiner Polschuh-Schneide mindestens10 4 ist. Man kann also die Teilchen nicht elektrischbeschleunigen (höchstens mit Umladung eines vorbeschleunigtenIonenstrahls <strong>zu</strong>m Atomstrahl). Die Atome bringendann die Energieverteilung der Quelle mit, aus der sie verdampftwur<strong>den</strong>. Ihr Ablenkwinkel ergibt sich analog <strong>zu</strong>Abschn. 8.2.1 als Fd/(mv 2 ) (F Ablenkkraft, d Länge desFeldes). Der Niederschlagsfleck gibt also eine reziprokeMaxwell-Energieverteilung wieder (schnelle Teilchen sindam steifsten). Die Verteilung von !mv2 hat etwa die BreitekT. Daraus ergibt sich die Bedingung für saubere Trennungals F = Pmgrad H > kT / d. Mit Pm = 1PmB für Silber undeiner sehr langen und sehr scharfen Schneide, so daßd ~ SOOR, müßte sein H > kTR/ (pmd) ~ 7 · 10 5 Alm.12.7.4. Zeeman-EffektDie Zeeman-Aufspaltung ist energetisch L1W = PmH,frequenzmäßig 11vz = PmH / h, oder, wenn man das magnetischeMoment, das die Aufspaltung bewirkt, als BahnmomentPm = JloeVeir darstellt: 11vz ~ eVeirBjh. In verdünntenGasen wie z. B. Sternphotosphären überwiegt dieDoppler-Breite (vgl. Aufgabe 12.2.2). Sie ist 11vo = vvatfc(Vat thermische Atomgeschwindigkeit). Die Zeeman-Aufspaltunghebt sich aus der Linienbreite heraus, wennB > hvvatf(evelcr), also für optische Übergänge mithv ~ 3 eV bei Feldern, die größer als 1 Vs/m 2 sind. In dieserGrößenordnung liegt das Magnetfeld in <strong>den</strong> Sonnenfleckenund auf der ganzen Oberfläche einiger schnellrotierenderSterne. Die Sonne als Ganzes hat ein viel schwächeresFeld. Das noch viel schwächere Magnetfeld der interstellarenMaterie (etwa 10- 10 T) kann nicht aus dem Zeeman­Effekt, sondern muß anders geschätzt wer<strong>den</strong> (Polarisationdes Lichts ferner Sterne, <strong>zu</strong>rückgeführt auf magnetische Ausrichtungder interstellaren Teilchen).12.7.5. KernspinProton und Neutron addieren ihre Spins und magnetischenMomente im Deuteron (parallele Einstellung), zwei Deuteronensubtrahieren die ihren im a-Teilchen (paarweise antiparalleleEinstellung). Bei ~Li verlangt der Spin z. B. 5 Nukleonenmit "Spin oben", zwei mit "Spin unten". Die möglichenKombinationen von Protonen und Neutronen, die dem entsprechen,liefern magnetische Momente -10,43, -1,03und 8,37, was alles weit danebenliegt. Es müssen Bahndrehimpulseda<strong>zu</strong>kommen.12.7.6. Larmor-PräzessionWenn das B-Feld sich zeitlich mit Bändert, wirkt am Umfangder Elektronenbahnfläche A die InduktionsspannungU = -AB. Sie beschleunigt oder bremst das Elektron, jenach dessen Umlaufrichtung, mit der Kraft F = eE =eU/(2nr) = enr 2 B/(2nr) = erB/2. Wenn das Feld <strong>den</strong>Wert B erreicht hat, ist der Impuls des Elektrons insgesamtum L1p = J F dt = ! er J B dt = ! erB geändert wor<strong>den</strong>.Stellt man das als L1p = m L1wr dar, hat man sofortL1w = eB/(2m).12.7.7. FeinstrukturEin klassisches Elektron, das mit v auf einer Kreisbahnmit r umläuft, erzeugt ein Magnetmoment Pm =flolA = floVenr 2 = !floerv, was einem Bohr-MagnetonPmB = flohe/(2m) entspricht oder einem ganzzahligen Vielfachendavon, <strong>den</strong>n der Drehimpuls ist L = mvr = nli. DasB-Feld eines solchen Moments nimmt mit dem Abstand rab wie B ~Pm/?, dies allerdings erst für Entfernungen,die groß gegen <strong>den</strong> Bahnradius sind. Ein anderes Elektronenmomenthat in diesem Feld eine EinstellenergieW = PmH = p~/(Jlor 3 ) = Jloe 2 v 2 /(4r). Erweitert mandies mit 4nsom und beachtet, daß für die Kreisbahnmv 2 = e 2 / ( 4nsor) ist, ferner Boflo = 1/ c 2 , so folgtW /WB~ WB/(mc 2 ) ~ a 2 mit der Feinstrukturkonstanterx = e 2 / ~ 4nsonc) = 1 § 7 : Die Feinstrukturaufspaltung istetwa 10 mal kleiner als die Bahnenergie, diese ist 10 4 malkleiner als die Ruhenergie des Elektrons. Kernmomentund Hyperfein-Aufspaltung sind nochmals etwa tausendmalkleiner. Im mitbewegten Be<strong>zu</strong>gssystem des Elektronsherrscht kein Strom, also auch kein Magnetfeld. Wenn dasElektron <strong>zu</strong>sätzlich noch um seine Achse rotiert, kann dieseBewegung also auch nicht durch das Bahnmagnetfeld be-

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