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Lösungen zu den Aufgaben - Springer

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etrachten wir ein Doppelsternsystem, dessen Schwerpunktrelativ <strong>zu</strong>r Sonne im Abstand ao ruht und dessen Sterne ineiner Kreisbahn, deren Ebene die Sonne enthält, mit demBahnradius r und der Winkelgeschwindigkeit w um diesenSchwerpunkt laufen. Wenn der eine Partner sich gerade .von uns wegbewegt, soll sein Licht nach Ritz mit c - v reisen( v = wr ), also bis <strong>zu</strong> uns die Zeit a I ( c - v) brauchen.Licht, das ausgesandt wird, wenn der Stern auf uns <strong>zu</strong>kommt,also eine Zeit 1rr I v später, brauchte nuraol(c + v). Wenn aol(c- v) - aol(c + v) ::::o 2aovlc 2 =1rr I v, sähen wir das später ausgesandte, violett-verschobeneLicht gleichzeitig mit dem früher ausgesandten, rotverschobenen,d. h. jeder Stern lieferte mehrere Spektrallinien. Dasginge noch an, <strong>den</strong>n man weiß ja a priori nicht, wie vieleKomponenten das System hat. Aber eine einfache Zeichnungzeigt, daß bei etwas größerem v drei, fünf oder mehrLinien auftreten wür<strong>den</strong>, die plötzlich verschwin<strong>den</strong>, verschmelzenusw. Es gibt viele Systeme, die die Bedingung2aovlc 2 > 1rrlv oder ao > rc 2 lv 2 erfüllen. Bei Sonnenmassehätten die Sterne etwa r = YE(T ITE) 2 1 3 (YF.: Erdbahnradius,TE= 1 Jahr). Fast die Hälfte aller genau studiertenDoppelsterne haben Perio<strong>den</strong> T < IOd. Für jedes derartigeSystem, das weiter von uns ist als 13 Lichtjahre, also fürpraktisch alle, wäre die Bedingung für das spektroskopischeGeisterkonzert erfüllt. Da man nie so etwas beobachtet hat,ist die Ritz-Hypothese. falsch.15.1.5. Wer hat sich bewegt?Eddington sagte ungefähr: "Meine Müdigkeit rührt daher,daß ich <strong>den</strong> ganzen Tag in einem Kasten eingeschlossenwar, der furchtbar rüttelte. Sie geben <strong>zu</strong>, daß dieser Effektgenau der gleiche gewesen wäre, wenn Edinburgh <strong>zu</strong> mirgekommen und London nach der anderen Seite weggefahrenwäre, so daß mein Zug ganz schön dampfen müßte, um hier<strong>zu</strong> bleiben. Sie sehen, wenn man Koordinatensysteme transformiert,muß man das auch konsequent tun, unter Berücksichtigungaller unbezweifelbaren Beobachtungstatsachen... ",und damit war er wieder in seinem Vortrag.15.1.6. StrahlungsbremsungDie Frage ist in vorrelativistischen Zeiten ernsthaft diskutiertwor<strong>den</strong>. Wenn es einen Äther gäbe, wären vor dem mit vbewegten Stern Dichte und Druck der Strahlung um <strong>den</strong> Faktorv I c erhöht. Normalerweise sind sie von der GrößenordnungGT 4 1c ::::o 0,2Nm- 2 . Hinter jedem m 2 Sonnenquerschnittsteckt eine Massen-Flächendichte J1 ::::o eR ::::o10 12 kg m- 2 , die schiebt. Aus der Bewegungsgleichung J1V= -vGT 4 j c 2 folgt eine Zeitkonstante der Bremsung -r =vIv = JlC I ( GT 4 ) ::::o 10 21 s ::::o 10 13 Jahre. Sie ist viel kürzerals die Relaxationszeit für "Sternstöße" (Aufgabe 5.2.28).Relativistisch existiert kein Problem. Da es keinen Sinnhat, dem Stern ein v ohne Angabe eines Be<strong>zu</strong>gspunkts <strong>zu</strong><strong>zu</strong>schreiben,kann sich die Strahlung nicht stauen. Das Experimentzeigt auch direkt, daß sich das Licht isotrop ausbreitet.Dagegen wird z. B: ein Planet im Strahlungsfeld der Sonnewirklich etwas gebremst (Poynting-Robertson-Effekt).Wenn er mit v umläuft, fällt diese Strahlung um <strong>den</strong> WinkelKapitel15: <strong>Lösungen</strong> 1171v I c von vorn ein (Aberration), die Strahlungsdruckkraft hateine Rückwärts-Komponente Alvlc 2 . Für die Erde konntendiese 105 N das Jahr seit ihrer Entstehung nur um 1 s verlängern.Beim Merkur macht dies fast 100 s aus.15.1. 7. Lorentz-KontraktionEine mit v bewegte Ladung erzeugt um sich ein MagnetfeldH = ev x rl(47rr 3 ) (am einfachsten nach Biot-Savart; dieLadung ist ein Stromelement ev; r Abstand von der Ladung).Im Abstand d senkrecht <strong>zu</strong> v hat dieses Feld <strong>den</strong> BetragH = ev I ( 47rd 2 ) und steht senkrecht auf v und dem Abstand.Eine Ladung -e dort, die ebenfalls mit v fliegt, erfährtin diesem Feld die Lorentz-Kraft FLor = -ev x B vom BetragJ1oe 2 v 2 I ( 47rd 2 ) nach außen. Das Verhältnis von Lorent<strong>zu</strong>ndCoulomb-Kraft ist eoJ1oV 2 = v 2 I c 2 . Der Gleichgewichtsabstandverschiebt sich also dorthin, wo die Abstoßungskraftetwa um FLor kleiner ist (da die Abstoßung soviel steiler ist, macht die Änderung der Anziehung nichtviel aus). Geht die Abstoßung wie ,-n, dann ist das derFall bei einem neuen Abstand d(l + v 2 l(nc 2 )). Für n = 2entspricht das in der Näherung v «: c dem Lorentz-Faktor1/)1- v21c2 .15.2.1. Schnelle Uhren gehen nachWir betrachten vier .Uhren: A ruht in dem Nahe<strong>zu</strong>-Inertialsystem,das mit dem Erdmittelpunkt verbun<strong>den</strong> ist; B ruht amErdbo<strong>den</strong>, ist also gegen A mit vo = 0,45 km/s bewegt: Cfliegt mit dem Jet in ost-westlicher Richtung, also gegendie Erdrotation, und bewegt sich mit v gegen B, mitv- v0 gegen A; D fliegt ebenso west-östlich, also mit v gegenB, mit v + vo gegen A. Während für A eine Sekunde vergeht,rücktB~m\/r-v61c2vor,CumJl- (v-v0 ) 2 1c2,D um V1- (v + v0 ) 2 lc2 . Alle diese Angaben sind direktvergleichbar, da die bewegten Uhren immer wieder <strong>zu</strong>mOrt der Uhr A <strong>zu</strong>rückkommen. In einer Flugzeit T entwickeltsich daher eine Zeitdifferenz zwischen C und B: !!T ow =T (V 1 - ( vo - v) 2 I c 2 - J I - v6 I c 2 ) ::::o T ( 2vvo - v 2 ) I c 2 ,zwischen D und B: b.Two = T(Vl- (vo + v) 2 lc2 -.)1- v61c2 ) ::::o T(2vvo +v 2 )jc 2 . Die zweite dieser Differenzensoll nach dem Bericht dreimal so groß sein wie dieerste. Das ist der Fall, wenn v = vo = 0,45 kmls =1 640 krnlh. Da der Rundflug auf einem Großkreis somit genaueinen Tag dauert, ergibt sich eine Gesamtverzögerung Dgegen B um ca. 10- 7 s. Die Reporter haben einfach die relativeVerzögerung in s/s, nämlich 10-12, als absolute angegeben.Ihre w- 12 s/Tag, d. h. relativ w-19 s/s, wären auch mitder raffiniertesten Technik nicht meßbar, während 10- 12 s/ses gerade noch sind. Warum die Ost-West-Uhr schneller gehtals die Erduhr, ist ganz einfach <strong>zu</strong> begreifen: Sie realisiertpraktisch die Inertialuhr A, der gegenüber die Erduhr B natürlichnachgeht. Da<strong>zu</strong> kommt ein allgemein-relativistischerEffekt: Die Uhren B, C, D befin<strong>den</strong> sich im kombiniertenSchwere- und Zentrifugalfeld auf verschie<strong>den</strong>em Potentialrp =-GM Ir- !w 2 r 2 . Der Unterschied in r (etwas mehr

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