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Lösungen zu den Aufgaben - Springer

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Kapitel 7: <strong>Lösungen</strong> 1087Atome oder Moleküle mit ungepaarten Elektronen sind alsoparamagnetisch. Dabei handelt es sich i. a. um die gleicheElektronenpaarung, die auch die chemische Bindung bewirkt.Daher sind Moleküle mit abgesättigten Bindungenmeist diamagnetisch. Sauerstoff zeigt durch seinen Paramagnetismus,daß er eigentlich aus "Radikalen" besteht. Atomemit abgeschlossenen Elektronenschalen und -unterschalensind ebenfalls diamagnetisch.7 .4.4. Metall-ParamagnetismusIm Magnetfeld zerfällt der vorher einheitliche Potentialtopfder Leitungselektronen in zwei Teiltöpfe, einer für die Elektronenmit parallel <strong>zu</strong>m Feld eingestellten Spins, der anderefür die mit der anderen Spinrichtung. Beide Töpfe habeni<strong>den</strong>tische Form, nur sind sie um die doppelte Dipolenergie2PmBB gegeneinander verschoben, wobeiProB das magnetischeMoment des Elektronenspins (ein Bohr-Magneton) ist.Da in einem Metall das Leitungsband nicht vollbesetzt ist,wer<strong>den</strong> Elektronen aus dem höheren in <strong>den</strong> niederen Topfübergehen, und zwar durch Umklappen ihrer Spins in dieFeldrichtung. Dies geschieht so lange, bis die bei<strong>den</strong> Töpfebis <strong>zu</strong>r gleichen Höhe gefüllt sind. Dann sitzen so viel mehrSpins im feldparallelen Topf, wie Elektronen in der Energiezoneder Breite 2PmBB Platz haben. Wenn Wo die Gesamtbreitedes Leitungsbandes ist, entfallen auf die Breite 2PmBBim m3 ungefähr n2PmBB/Wo Elektronen. Die Magnetisierungist also J = np~BB/Wo. Die Suszeptibilität x =,u0 np~B/Wo ist, obwohl sie nicht von der Temperatur abhängt,als paramagnetisch an<strong>zu</strong>sprechen. Mit n """10 23 cm- 3 und Wo""" 2eV = 3 · w- 19 J erhält man x =3 · w-5 (vgl. Platin in Tabelle 7.1).7.4.5. Langevin-FunktionEin Teilchen mit dem Permanentmoment Pm hat im Feld Bdie Energie W =Pm x B = PmB cos rx. Wir betrachten vereinfachendnur die parallele und die antiparallele Einstellung.Wie in Aufgabe 6.2.3 erhalten wir nach der Boltzmann-Verteilungdie Anzahldichten nex /(ex + e-x) undne-xj(ex+e-x) mit x=pmB/(kT) in diesen bei<strong>den</strong>Richtungen. Im Gegensatz <strong>zu</strong>m elektrischen Fall habenwir hier nicht ohne weiteres x « 1, d. h. PmB « kT angenommenund die Exponentialfunktion entsprechend entwikkelt,<strong>den</strong>n, wie Aufgabe 7.4.6 zeigt, ist diese Näherung <strong>zu</strong>mindestfür Ferromagnetika nicht gerechtfertigt. Die Magnetisierungwird also J = npm(ex- e-x)/(ex + e-x) =npm tanh(pmB / (kT)) (Langevin-Funktion), ist also beihohen Feldern nicht mehr proportional <strong>zu</strong> B, so daß sichkeine Suszeptibilität mehr definieren läßt. Bei kleinenFeldern ist x = ,u0 np~/(kT).7.4.6. Warum nur Eisen?Ferromagnetismus setzt eine spontane Sättigungs-Magnetisierungin kleinen Bereichen voraus, die sich dann imFeld mehr oder weniger einheitlich ausrichten. Diese Sättigungsmagnetisierungkommt so <strong>zu</strong>stande, daß sich diePermanentmomente von Nachbarteilchen gegenseitig ausrichten.Die Energie eines Dipols im Feld seiner Nachbarnmuß da<strong>zu</strong> mindestens kT sein, sonst verhindert die therrni-sehe Bewegung die Ausrichtung. Die Energie eines DipolsPm im Feld eines anderen im Abstand a ist W ~ p~/ a 3(vgl. Abschn. 6.1.6). Man braucht also möglichst großeMomente in möglichst kleinem Abstand. Nach der Hund-Regel(vgl. Abschn. 16.4.3) bauen sich die Elektronen in eineUnterschale so ein, daß sie <strong>zu</strong>nächst möglichst verschie<strong>den</strong>eOrbitals besetzen, d. h. daß Paarung möglichst vermie<strong>den</strong>wird (je verschie<strong>den</strong>er die Orbitals, desto kleiner die Coulomb-Abstoßungsenergie).Beim Aufbau der d-Schale, dieim ganzen zehn Elektronen faßt, liegen in der Mitte der Reiheder "Übergangsmetalle" Zustände mit vier oder fünf ungepaartenElektronen. Demnach wären, wenn es allein auf Pmankäme, Cr, Mn, Fe die aussichtsreichsten Kandidaten fürFerromagnetismus. Der Abstand a geht aber noch stärkerein als Pm· Er ist bestimmt durch <strong>den</strong> Radius der äußerstenSchale, der nach Bohr wiederum durch Hauptquantenzahl nund effektive Kernladung Zeff gegeben wird: r ~ n 2 /Zeff. nist für die interessierende Reihe von Metallen immer 4, aberZeff nimmt <strong>zu</strong>, <strong>den</strong>n die Innenelektronen können nicht <strong>den</strong>ganzen Zuwachs an Kernladung abschirmen. Daherschrumpft r, wie an der wachsen<strong>den</strong> Dichte der Übergangsmetalleersichtlich, und p~ja 3 erreicht sein Maximum erstbei Fe, Co, Ni. Für Fe (vier ungepaarte Elektronen) brauchtman, um <strong>zu</strong> erklären, daß die Spontanmagnetisierung erstbei 774 oc (Curie-Punkt) <strong>zu</strong>sammenbricht, <strong>den</strong> vernünftigenWert a""" 1 A (etwas weniger als <strong>den</strong> Atomabstand,der 2 A beträgt). In <strong>den</strong> höheren Perio<strong>den</strong> ist der Atomradiusschon <strong>zu</strong> groß (er geht zwar nicht mit n 2 , wie wenn Zeff konstantwäre, sondern ungefähr wie n). Erst in der Mitte derSeltenen Er<strong>den</strong> (Gd, Dy) gibt es, viel schwächer, etwas Ähnliches.7.5.1. MUD-GeneratorWenn ein Plasmastrahl mit v = 2 000 m/s auf d = 1 m Breitedurch ein Magnetfeld B = 1 T tritt, erhält man ein E-FeldE = vB und eine Spannung U = Ed = vBd """ 2 kV. Die Leistungdes Generators stammt aus der mechanischen Leistung,mit der man <strong>den</strong> Plasmastrahl durch das B"Feld pumpen muß,wobei man gegen eine Lorentz-Kraft IBd an<strong>zu</strong>kämpfen hat,sobald ein Strom I fließt P mech = Fv = IBdv. In der elektrischenLeistung muß man <strong>den</strong> Spannungsabfall b.U =IR imPlasmaraum beachten, der mit jedem Strom I verbun<strong>den</strong> ist.Der Widerstand R ist hier durch die begrenzte Leitfähigkeitdes Plasmas bedingt: R = d/aA. Die Klemmenspannung desGenerators sinkt also auf U = Uo- IR= vBd- Id/aA, dieelektrische Leistung ist Pel = UI = IvBd- I 2 d/aA, derWirkungsgrad 11 = 1- I/avBA, der Maximalstrom Im=vBaA. Da das Plasma direkt gegen magnetische Kräfte ankämpft,ist die Energieumwandlung direkter, als wenn mannoch ein rein mechanisches Element wie einen Rotor mitTurbinenschaufel und Läuferwicklung dazwischenschaltet- Beim Hall-Effekt wer<strong>den</strong> die Ladungsträger durch daselektrische Feld angetrieben, Träger verschie<strong>den</strong>er Vorzeichenlaufen also einander entgegen und wer<strong>den</strong> im B-Feldauf die gleiche Seite gedrückt; die Hall-Spannung mißt dieDifferenz der Einflüsse beider Trägersorten. Im MHD-Generatorfliegen beide Trägersorten in gleicher Richtung und

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