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Lösungen zu den Aufgaben - Springer

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Kapitell: <strong>Lösungen</strong> 1027weg. Dann lautet die Bewegungsgleichung ev =-gradp + 2ev x w. Großräumige und langdauernde Strömungensind stationär, d. h. alle Beschleunigungen sindauf 0 abgeklungen. Dann folgt 2ev x w = gradp. Welchestationäre Strömung stellt sich bei gegebenem gradp ein?v steht nach Definition des Vektorproduktes auf v x w,also auch auf grad p senkrecht, d. h. erstaunlicherweisekreist die Luft um die Hochs und Tiefs, ohne einen Druckausgleich<strong>zu</strong> vermitteln. Jetzt führen wir die Reibung ein. DieBewegungsgleichung wird ev = -gradp + 2ev x w- kv,bei Stationarität 2ev x w- kv = gradp. Überwöge das Reibungsglied,so wäre v = -k- 1 gradp: Die Luft strömte direktvom Hoch ins Tief. Der Kompromiß zwischen Coriolis-Kraftund Reibung besteht darin, daß der Wind schräg aus demHoch heraus und ins Tief hineinströmt. Das Tief liegez. B. westlich vom Hoch: grad p zeigt nach Osten, die Luftströmt etwa nach NW, die Coriolis-Kraft zeigt nach NOund addiert sich mit der Reibung, die nach SO zeigt, <strong>zu</strong>mOst-Vektor gradp. Der Winkel zwischen v und -gradphängt vom Verhältnis zwischen Coriolis-Kraft und Reibungab. In <strong>den</strong> Tropen ist die Horizontalkomponente der Coriolis­Kraft am kleinsten, der Winkel am spitzesten: TropischeTiefs gleicher Stärke füllen sich schneller auf. Der Koeffizientk läßt sich so abschätzen: In einer bo<strong>den</strong>nahen Schicht derDicke d ~ 1 m nimmt v von v 0 (Höhenwind) auf 0 ab, undzwar ungefähr parabolisch: v ~ voh 2 I d 2 . Der Geschwindigkeitsgradientist dvldh ~ 2vohld2. Ein Luftwürfel derKante a erfährt an seiner oberen Fläche die Krafta 2 f/2Vohld 2 , unten a 2 f/2vo(h- a)ld 2 , im ganzen also dieBremsung a 3 2Y!vod- 2 . Die Kraft auf die Volumeneinheitist 2f/Vo I d 2 , also k = 2ry I d 2 . Luft hat Y/ = 1 '7 . w- 5 Pas,also k ~ w-5 Ns/m4 , d. h. etwas kleiner als 2ew. DerWind geht also etwa unter 45° <strong>zu</strong> -gradp. Seine Geschwindigkei~i~t bis auf Richtungscosinus v ~ grad p I (few).Im Beispiel: gradp ~ 40mbarl3 OOOkm ~ 10- 3 Nlm, alsoV~ 7 krnfh.1.8.8. Wer irrte hier?Die Coriolis-Beschleunigung für einen Satelliten, dermit 8 km/s in der Äquatorebene kreist, ist 2vw =1,6-104 ms-1 -7,2·10-5 s-1 = 1,2mls 2 , also nur 0,12g.Tatsächlich ist es die Zentrifugalkraft, die <strong>den</strong> Satellitenträgt. Die Coriolis-Kraft tritt überhaupt nur auf, wenn mandie Bewegung im Be<strong>zu</strong>gssystem des Erdbo<strong>den</strong>s beschreibt.Dann ändert sich die im Inertialsystem nötige Kreisbahngeschwindigkeitvon vo = y'gR auf VJ,2 = vo ± wR, jenachdem, ob der Satellit ost-westlich oder west-östlich kreist.Die im Erdsystem berechnete Zentrifugalbeschleunigungwäre daher im ersten Fall größer, im zweiten kleiner als g.Für <strong>den</strong> Unterschied kommt genau die Coriolis-Beschleunigungauf: vi, 2 1R ~ g ± 2wv0 .1.8.9. RaumstationDamit die ganze Besat<strong>zu</strong>ng in <strong>den</strong> Genuß der heimatlichenBeschleunigung g kommt, müssen die Mannschaftsräume alsRing z. B. vom Radius R angelegt wer<strong>den</strong>, der mit der Kreisfrequenzw rotiert, so daß w 2 R = g (z. B. bei R =30m:w = 0,55 s- 1 , T = 11,5 s). Dann ist an Bord alles normal,solange man sich nicht bewegt. Rennt jemand aber z. B.mit v = lOm/s <strong>den</strong> Ringkorridor entlang, dann schiebt ihndie Coriolis-Kraft mit 2wv, was im Beispiel fast gleich gist, nach oben bzw. unten, je nachdem ob er gegen die Rotationder Station oder mit ihr läuft. Er fühlt sich also entwederdoppelt so schwer oder "geht in die Luft". Die Füße, die sichsogar etwa doppelt so schnell bewegen wie der Mann, wer<strong>den</strong>bleischwer oder ebenso unangenehm leicht. Für <strong>den</strong> Beobachteraußerhalb der Station ist dieses Verhalten nicht erstaunlich:Der Mann, der gegen <strong>den</strong> Drehsinn läuft, stehtja eigentlich fast still, für ihn ist also die Zentrifugalkraftaufgehoben; der andere hat seine Umlaufgeschwindigkeitfast verdoppelt.1.8.10. Berg- und WiesenuferSelbst ein reißender Fluß strömt im Mittel höchstens mitv = 2 m/s, für Flachlandflüsse ist 1 rn/s schon sehr viel.Die Coriolis-Beschleunigung ist dann 2vw < w- 4 mls 2 ~w-5g. Das Wasser eines 1 km breiten Stroms auf der nördlichenHalbkugel kann also tatsächlich am rechten Ufer bis <strong>zu</strong>1 cm höher stehen als am linken. Sind Bo<strong>den</strong>wellen vorhan<strong>den</strong>,so wäre es <strong>den</strong>kbar, daß sich der Fluß nach rechts an sieheranarbeitet. Bei v = 30rn/s (Eisenbahn) ist 2vw =5 · w- 4 g. Die geringste Abweichung der Gleisverlegungvon der Horizontalen (um 0,1 mm) oder die leiseste Kurve(Kurvenradius ~ 200 km!) hätte einen stärkeren Effekt aufdie Asymmetrie der Abnut<strong>zu</strong>ng.1.8.11. Foucault-PendelHängt· das Pendel am Pol, dann kann man einfach sagen:Seine Schwingungsebene bleibt raumfest, die Erde drehtsich mit WE darunter weg, also dreht sich die Schwingungsebenerelativ <strong>zu</strong>m Erdbo<strong>den</strong> mit der Winkelgeschwindigkeitw = -WE- In der Breite rp ± 90° ist es schwieriger, <strong>den</strong>n diePendelebene kann nicht raumfest bleiben, weil sich die g­Richtung, vom raumfesten System aus gesehen, ständig ändert.Wir überlegen so (Abb. 1.62): Auf der kleinen StreckeLls, d. h. in der Zeit Llt = Llslv, sammelt sich die Quergeschwindigkeitv 1. = a1. Llt = 2vwE sin rp 11slv an. Im Mittelgilt auf der Strecke Lls die Hälfte davon:v 1. = WE sin rp Lls. Sie ergibt in der Zeit Llt die AblenkungLls' = v 1. Llt = WE sin rplls Llt, also <strong>den</strong> AblenkwinkelLl()( = Lls' I Lls = WE sin rp · Llt, d. h. die Drehgeschwindigkeitder Pendelebene von Ll()(l Llt = WE sin rp. In München(rp = 48°) dauert eine volle Drehung 11 sinrp = 1,35 Tage.1.8.12. Schuß auf der ScheibeIn der Zeit t = r jv erreicht die Kugel <strong>den</strong> Baum B, falls er aufdemselben Kreis mit dem Radius r = vt um M liegt wie A,aber um <strong>den</strong> Winkel wt unter der Horizontalen. B liegt beix = vtcoswt, y = vtsinwt. Die gekrümmte Bahn MB istlänger als die Gerade MA, also ist die Kugel für <strong>den</strong> Scheibenmannschneller geflogen als für <strong>den</strong> ruhen<strong>den</strong>, nämlichmit v' mit <strong>den</strong> Komponenten .X = v cos wt - vtw sin wt,y = v sin wt + vtw cos wt, v' 2 = v 2 + v 2 w 2 t 2 = v 2 + w 2 ?.Der mit der Zeit anwachsende Energie<strong>zu</strong>wachs

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