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Lösungen zu den Aufgaben - Springer

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Kapitelt: <strong>Lösungen</strong> 1025selbst die Kontinentalschollen nicht "ungeschoren" geblieben.·1.7.21. Sind wir doch allein?Eine Sternbegegnung kann nur dann <strong>zu</strong>m Herausreißen vonMaterial führen, wenn sie enger ist als die Roche-Grenze,d. h. wenn die Gezeitenkräfte größer wer<strong>den</strong> als die Eigengravitation.Wenn beide Partner sonnenähnlich sind, liegtdie Roche-Grenze bei etwa drei Sternradien: d ~2 · 106 km (vgl. Aufgabe 1.7.16). Die kinetische Gastheoriezeigt, wie man die Häufigkeit so enger Begegnungen bestimmt:Der Stoßquerschnitt ist A = 1rd 2 ~ 1013 km2. DieSterne haben einen mittleren Abstand von etwa 7 Lichtjahren(gegen das Zentrum der Galaxis stehen sie viel dichterals bei uns). Die Sternzahldichte ist also n ~1I(7Lichtjahre) 3 ~ 5 ·10-42 km- 3 , also die mittlere freieWeglänge l = 1l(nA) ~ 2 · 1028 km. Bei einer Durchschnittsgeschwindigkeitvon 100 k:m/s passiert einem Sternso etwas alle 10 19 Jahre. Nur jeder 109 -te Stern dürfte danachPlaneten haben, d. h. das nächste Planetensystemwäre in über 10 000 Lichtjahren Entfernung <strong>zu</strong> erwarten.1.7.22. Schwere auf JupiterDie Schwerebeschleunigung auf einer Kugel vom Radius R(in Erdradien) und der Masse M (in Erdmassen) ista = gM I R 2 . Bei gleicher mittlerer Dichte ist also a ~ R.Für Merkur, Mars, Ceres, Jupiter, Sonne erhält man fol§endeSchwerebeschleunigungen: 3,6; 3,8; 0,36; 26; 400 m/s (dieMasse der Ceres ist hier aus dem Durchmesser geschätzt).Ein 100kg-Mensch "wöge" 36; 38; 3,6; 260; 4000kg. DieKreisbahn- bzw. Entweichgeschwindigkeiten ergeben sichaus <strong>den</strong> irdischen Werten durch Multiplikation mit dem Radienverhältnisund der Wurzel aus dem Dichteverhältnis.Kreisbahngeschwindigkeiten 3,2; 3,6; 0,38; 43; 530k:m/s.1.7.23. MondmasseBeim Mond ist es schwierig, wie bei jedem Körper, der selbstkeinen Satelliten hat. Die Höhe des Flutberges ergibt einegrößenordnungsmäßige Schät<strong>zu</strong>ng, nach der der Mondnoch immer z. B. einen Eisenkern haben könnte wie dieErde. Die 26 000 a-Präzessionsperiode der Erde liefert einenbesseren Wert (Aufgabe 2.4.6). Genaueres erfährt man erstaus sehr präzisen Pendelmessungen der Gezeitenkräfteoder heut<strong>zu</strong>tage, noch vor <strong>den</strong> direkten Mondflügen, aus<strong>den</strong> Bahnstörungen künstlicher Erdsatelliten.1.7.24. 7.1.1610Wir benutzen nur die angegebenen Daten und das 3. KeplerscheGesetz, das allerdings erst neun Jahre nach der Entdekkungder Jupiter-Monde veröffentlicht wurde. Hätte Galilei esgekannt, so hätte er gefolgert, daß Jupiter 122/3 ~ 5,2Erdbahnradien von der Sonne entfernt ist, also von uns günstigstenfalls4,2 Erdbahnradien. Wie groß der Erdbahnradiusist, brauchte Galilei nicht <strong>zu</strong> wissen; Kopemikus hatte ihnetwa 20mal <strong>zu</strong> klein geschätzt. Ein Abstand, der aus dieserEntfernung wie 6 1 ~ 1,5 · 10-3 rad aussieht, beträgt r ~4,2 · 10-3 ~ 6 · 10-3 Erdbahnradien. Die Sonne läßt dieErde in einem Erdbahnradius Abstand in einem Jahr umlau-fen, Jupiter <strong>den</strong> Ganymed in 6 · w- 3 Erdbahnradien Abstandin 3,6d ~ 0,01 a. Also folgt nach dem vollständigen 3. Kepler-GesetzMsonne/MJupiter ~ 600 (in Wirklichkeit 1 000).1.7.25. Hohmann-BahnenAuf einer Kepler-Ellipse ist bis auf <strong>den</strong> eigentlichenStart- und Landevorgang, d. h. bis auf die Anpassung andie Bahngeschwindigkeit von Start- und Zielplanet sowiedie Überwindung von deren Schwerefeldern kein Antriebnötig. Wir planen einen Flug von einem Planeten mit demBahnradius r1 <strong>zu</strong> einem Planeten mit dem Bahnradius r2.Offensichtlich sind r1 und r2 der Minimal- bzw. Maximalabstandvon der Sonne auf dieser Bahnellipse (Perihel-bzw. Apheldistanz). Die große Halbachse der Bahnellipseist a =! (q + r2), die Exzentrizität e =! (r1 - r2),also die kleine Halbachse b = V a2 -e2 = yfrlr2. Bahnenergie,Drehimpuls und Umlaufzeit ergeben sich nach(1.95) bis (1.98) <strong>zu</strong> W = -2GMm/(rt + r2). L =mJ2GMrtr2/(rJ + r2), T = 21r(r1 + rd1 2 1.j8(jiJ. Wichtig,weil treibstoffverzehrend, sind die Unterschiede zwischender Raketengeschwindigkeit am Perihel bzw. Aphelund der Geschwindigkeit des Planeten, dessen Bahn dort tangiertwird. Perihel- und A helgeschwindigkeit sindv1,2 = Ll(mr1,2) = r2,1 GM r1 2h + r2)), der tangiertePlanet hat dort v~. 2 = GMirl,2· Für einen Flug <strong>zu</strong>mMars mit weicher Landung braucht man im ganzen folgendeGeschwindigkeiten: Start von der Erde 11,2 k:m/s. Einschußin die Kepler-Bahn 3,0 k:m/s. Anpassung an die Marsgeschwindigkeit2,7 km/s, Landung 5,1 k:m/s. Beim Rückflugspart man die 11,2k:m/s, da die Erdatmosphäre <strong>zu</strong>r aerodynamischenBremsung ausreicht. Man kann die Geschwindigkeitenaddieren, um <strong>den</strong> Treibstoffbedarf <strong>zu</strong> erhalten, derexponentiell mit v geht: 33 km/s, die Gesamtflugzeit ist 1,4Jahre.1.7.26. Rotation der GalaxisDie Masse der Sonne ist 2 · 10 30 kg, die der ganzen GalaxisM > 1041 kg. Diese Masse ist zwar nicht kugelförmig,sondern als ziemlich flache Scheibe angeordnet. Größenordnungsmäßigliefert aber der Fall der Kugel dasRichtige, <strong>zu</strong>mal ein großer Teil der Masse im annäherndkugelförmigen Zentralteil sitzt. Die Bahngeschwindigkeitv der Sonne muß so sein, daß v 2 1 r = GM I r 2 , mitr = 3 · 104 Lichtjahren ~ 3 · 10 20 m, also v ~ 140 km/s.Ein voller Umlauf würde etwa 3 · 108 Jahre dauern. Etwain diesem Abstand folgen die großen GebirgsbildungsundEiszeitperio<strong>den</strong> aufeinander, z. B. die vatiskisehe unddie alpine Faltung oder die carbon-permischen und die quartärenEiszeiten. Herrschen an einer bestimmten Stelle derSonnenbahn besonders "revolutionäre" Verhältnisse? DieRotationsgeschwindigkeit der Spiralnebel läßt sich direktaus dem Doppler-Effekt bestimmen und liegt in der erwartetenGrößenordnung.1.7.27. Satelliten-ParadoxonDie Bremsung in der Hochatmosphäre ist so schwach, daßdie Bahn praktisch immer kreisförmig bleibt. Dann istWkin = -! Wpot· Die Reibung läßt die Gesamtenergie

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