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Lösungen zu den Aufgaben - Springer

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1142 , <strong>Lösungen</strong> <strong>zu</strong> <strong>den</strong> <strong>Aufgaben</strong>Kräfte liefert p = evB I a2, und Benut<strong>zu</strong>ng von v aus der erstenBeziehung ergibt p rv 4wHB. Bis auf einen Zahlenfaktorist der magnetische Druck gleich der magnetischen Energiedichte(Jim3 = Nlm 2 ). Mit H = 10 7 Alm, d.h. B ~10 Vslm 2 erhält man p ~ 109 Nlm 2 = 10 4 bar. Man könnteso ein vollionisiertes Deuteriumplasma von 108 K magnetischeinsperren, ohne daß es <strong>zu</strong> katastrophaler Wandberührungkommt, falls seine Dichte kleiner als 10- 6 glcm 3 ist(technisch experimentiert man z. Z. mit sehr viel geringerenDichten n ~ 10 16 cm- 3 , weil jede magnetische Flasche undichtist). Bei dieser Dichte, d. h. n ~ 10 18 Teilchenlcm3,wäre die freie Weglänge für Stöße mit dem geometrischenKernquerschnitt von 10- 25 cm 2 etwa l = ll(na) ~ 10 7 cm.Bei 108 K fliegen die Deuteronen mit etwa 108 crnls, treffenalso nur zehnmal in der Sekunde einen anderen Kern. Beidieser Geschwindigkeit ist die de Broglie-Wellenlänge desDeuterons ), = hl(mv) ~ 2 · 10- 11 cm. Das Deuteron pralltalso nicht, wie es klassisch müßte, dort vom Potentialwalldes anderen Deuterons ab, wo dessen Höhe kT ~ 10 ke Vbeträgt, also bei etwa 10-11 cm, sondern dringt mit etwa10% Wahrscheinlichkeit ein. Es erfolgen also etwa 10 18Fusionsakte/(cm 3 s), die etwa 3 · 10 18 MeV l(cm3 s) ~3 · 10 5 W I cm 3 erzeugen. Bei <strong>den</strong> tatsächlich benutzten Dichtenvon n ~ 10 16 cm-3 ergeben sich nur 30W/cm3 (auch dieStoßzahl wird hundertmal kleiner!), und ein 1 MW-Reaktormüßte so groß sein wie ein Fäßchen. Um das nötige Magnetfeldin diesem Volumen aufrecht<strong>zu</strong>erhalten, braucht man einigeMillionen Ampere.13.1.14. Nukleonen-MikroskopWill man das Innere des Nukleons, also Einzelheiten von10-15 mundweniger sehen, dann muß die deBroglie-Wellenlängedes abbil<strong>den</strong><strong>den</strong> Teilchens kleiner sein als dieseLänge, also sein Impuls p = hl}. > 6 · 10- 19 kg rnls. FürElektronen mit diesem Impuls gilt der relativistische Energiesatz:W = pc > 2 · 10-10 J ~ l,2GeV. Für Nukleonenliegt diese Energie gerade am Übergang <strong>zu</strong>m relativistischenBereich, m. a. W.: Um in ein Teilchen ein<strong>zu</strong>dringen, muß manmehr Energie haben als seine eigene Ruhenergie. Bei wesentlichhöherer Energie hängen p und A und damit das Auflösungsvermögennur noch von der Energie, nicht mehr vonder Teilchenart ab. Elektronen, die der starken Wechselwirkungnicht unterliegen, haben ein einfacher durchschaubaresVerhalten in <strong>den</strong> Feldern des Kern- und Nukleoneninnem.13.1.15. Die größte KraftEin unendlich hartes, aber nicht punktförrniges Teilchen verstießegegen die Relativitätstheorie: Unendliche Härte, d. h.unendlich großer Elastizitätsmodul bei endlicher Dichte würdeunendlich große Schallgeschwindigkeit bedeuten. Dergrößtmögliche Elastizitätsmodul ergibt sich daraus, daßdie Schallgeschwindigkeit c ist: c = VEJQ, also E = (}c 2 .Dies ergibt, auf <strong>den</strong> Querschnitt des Nukleons wr6 ~5 · w-30 m 2 bezogen, eine Kraft F ::::::! wr6(}c 2 ~ mc 2 I r0 ~105 N, d. h. man brauchte 10 t, um so ein winziges Ding<strong>zu</strong> zerquetschen. Der E-Modul wird 10 34 Nlm 2 , <strong>den</strong>n(} ~ 10 17 kglm 3 . Ein entsprechender Druck würde im Innerneines Sterns von etwas mehr als Sonnenmasse herrschen(M ~ 10 31 kg), wenn sein Radius nur einige km betrüge:p ~ GM 2 I R 4 ~ (}c 2 . Wenn der Stern alle Möglichkeitender Kernenergiegewinnung ausgeschöpft hat, also keinenthermischen oder Strahlungs-Gegendruck mehr ausübenkann, läßt ihn die Gravitation tatsächlich so <strong>zu</strong>sammenschrumpfen.Er hat dann die Dichte des Nukleons (Riesenkernaus dichtgepackten Nukleonen). Schreibt manp ~ GM I R3 · MIR ~ G(}M IR, dann entpuppt sich die Bedingungfür <strong>den</strong> Schweredruck, dem die Nukleonen gera<strong>den</strong>och standhalten, nämlich p ~ GQM IR ~ (}c 2 , als äquivalent<strong>zu</strong> der Bedingung für die Bildung eines Schwarzen Loches(vgl. Abschn. 15.4.4), von dem nicht einmal das Lichtwegkann: GM IR = c 2 . Im Schwarzen Loch wer<strong>den</strong> also sogardie Nukleonen <strong>zu</strong> Brei zerquetscht.13.1.16. NochmalSherlock HolmesHolmes setzt offenbar einen Reaktor voraus, der annähernddie gleiche Energie liefert, wie sie der Erde von der Sonne<strong>zu</strong>gestrahlt wird. Da die Sonne f breit erscheint (der Daumendeckt sie viermal), ist ihr Radius 2~0 des Erdbahnradius.1 km 2 Erdoberfläche bezieht also seine Energie aus einerPyramide von etwa 4 m Basis-Seitenlänge und annähernddem 1 OOfachen Erdradius als Höhe. Der Reaktor, der <strong>den</strong>km 2 versorgen sollte, müßte also, selbst wenn er <strong>den</strong> ganzenkm2 bedeckt, 10012402 Erdradien oder 10km hoch sein. EinzigerAusweg für <strong>den</strong> Fusionsreaktor ist erhebliche Steigerungder Reaktionstemperatur über die im Sonneninnern.13.1.17. NeutronendiffusionIm Reaktor-Core sind Quell- und Senkendichte der Neutronenproportional <strong>zu</strong>r Anzahldichte n der Neutronen. Je mehrNeutronen vorhan<strong>den</strong> sind, desto mehr wer<strong>den</strong> eingefangen:Senkendichte -kn; desto häufiger sind aber auch Spaltungsakte,die neue Neutronen erzeugen: Quelldichte k'n. Die Gesamtquelldichteist k*n = (k'- k)n. Bei k' > k wäre der Reaktorbei unendlicher Ausdehnung überkritisch (explosiv),bei k! = k kritisch, bei k' < k unterkritisch. In Wirklichkeitist er räumlich begrenzt, die Neutronen diffundieren nachdraußen mit einer Teilchenstromdichte j = -D gradn, waseine Teilchenverlustdichte n = div j = -D !J.n bedingt, dieim stationären Zustand durch die Quelldichte ausgeglichenwird: D!J.n = -k*n (!J. ist hier der Laplace-Operator). Genaudieselbe Differentialgleichung ergibt sich aus der Wellengleichung,wenn man nur die Ortsabhängigkeit der Amplitudea betrachtet und die Zeitabhängigkeit wegsepariert:!J.u = -c- 2 ü, Ansatz u(r, t) = a(r)b(t), also b = -Ab, d. h.b = bo e 1 w 1 und !J.a = -w c 2a. Lösung beider Gleichungenbei gegebenen Randbedingungen ist ein Eigenwertproblem.Wenn z. B. am Rand die Amplitude a verschwin<strong>den</strong>soll, liefert die Wellengleichung die Eigenschwingungen eines"fest eingespannten" Hohlraums. Für ein Quadervolumenläßt sich die Lösung für Wellengleichung und Neutronendiffusionaus Sinusfunktionen <strong>zu</strong>sammensetzen, für einen langenZylinder aus Bessel-Funktionen. Für die Kugel findetman eine Lösung durch Überlagerung eines Coulomb-Potentialsn rv r- 1 , für das !J.n = 0 wäre, mit einem Abschirmglied

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