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Lösungen zu den Aufgaben - Springer

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1198 <strong>Lösungen</strong> <strong>zu</strong> <strong>den</strong> <strong>Aufgaben</strong>dem auch "gemischte" Effekte auf S haben, wie z. B. beithermoelektrischen, mechanokalorischen Effekten usw. Wirsetzen jetzt voraus, daß diese Entwicklung von S für praktischinteressierende Systeme immer gilt. Die Rechtfertigungist, daß ein System mit größerer Abweichung vonSo, d. h. mit <strong>zu</strong> geringer Wahrscheinlichkeit P, überhauptkeine Chance hat <strong>zu</strong> existieren. Für kompliziertere, besondersauch biologische Systeme gilt diese Annahme oft nichtmehr. - Das System sei nun an einer Stelle r:x; unterhalb desGipfels. Was macht es? Nach allen Seiten sieht es möglicheMikro<strong>zu</strong>stände, in die es übergehen könnte, und zwar besondersviele in einer bestimmten Richtung. Das ist die Richtungdes Gradienten von S, <strong>den</strong>n S = k ln P, und P = Anzahl derMikro<strong>zu</strong>stände. In dieser Richtung liegen auch wesentlichmehr Zustände als dort, wo das System z. Z. ist. Alle diese?-Unterschiede sind riesig, worüber ihr logarithmisch abgeschwächtesS-Bild nicht hinwegtäuschen darf. Das Systemwird sich also sehr wahrscheinlich in Richtung von grad Sverschieben. Wenn von Ihrem Standort 100 Straßen ins Stadtinnereführen und nur zehn hinaus, wer<strong>den</strong> Sie ohne besondereMaßregeln sicher im Zentrum lan<strong>den</strong>. Die Geschwindigkeitdes Systempunktes wird also&.; ~ oS I OIY.; = - Lk L;kiY.k(beim Ableiten be<strong>den</strong>ke man, daß jedes r:x; zweimal auftritt,als vorderer und als hinterer Faktor; L;k = l;k + lk;). Mit solcherendlichen Geschwindigkeit verlaufen alle Prozesse, derenRichtung eindeutig festgelegt ist, alle irreversiblen Prozesse.Reversibel sind nur Verschiebungen längs eines Grateskonstanter Höhe im S-Gebirge, wenn es solche Grate gibtoder sie vom Experimentator bewußt erzeugt wer<strong>den</strong>. DasSystem verschiebt sich im S-Gebirge wie eine Kugel imV-Gebirge in einer viskosen Flüssigkeit, wobei v ~ F =-grad U ist. Wie dabei Leistung -U = v · F erzeugt wird,so entsteht hier ein Entropie<strong>zu</strong>wachs S = - L Ct.; oS / or:x;= Lik L;kr:xk&.;. Im V-Gebirge hat man sich daran gewöhnt,'die Möglichkeit <strong>zu</strong>r V-Abnahme, d. h. die Kraft,als Ursache der Bewegung an<strong>zu</strong>sehen. Im S-Gebirge betrachtetman gewöhnlich S als Folge des irreversiblen Vorgangs,aber auch die umgekehrte Ansicht ist sehr fruchtbar. Die Aussagenvon Aufgabe 17.2.5 unterschei<strong>den</strong> sich nur in derSchreibweise vom Bisherigen. Die Symmetrie der L;k, dieOnsager-Relation L;k = Lk; hat sich aus diesem vereinfachtenModell automatisch ergeben. - Im Gleichgewicht angekommen,bleibt das System nicht auf dem Gipfel, <strong>den</strong>n dichtdabei liegen Zustände, die auch nicht viel unwahrscheinlichersind. Entschei<strong>den</strong>d dafür, wie weit das System vomGipfel abweicht, ist der Unterschied in P, d. h. in S. DasSystem schwankt innerhalb einer bestimmten "Höhenlinie",die ein Ellipsoid im a 1, ... , an-Raum darstellt. DerS-Berg ist ein logarithmierter Gauß-Berg. Die Standardabweichungder Gauß-Verteilung (J\pschn. 17.1.4) zeigt, daßdas System im Durchschnitt um eine S-Einheit, also um kunter dem Gipfel ist (Faktor e-1 iQ. P). In dem diskutierteneinfachen S-Profil zeigt grad S, also ;mch der &.;-Vektor, immerauf <strong>den</strong> Gipfel <strong>zu</strong>. Während des irreversiblen Prozessesändert sich also r:x;/r:xk nicht, es gilt rxkit.i = r:x;Ct.k. Setzt man hierCt.; = Lk L;krxk ein, sieht man, daß das nur möglich ist, wennL;k = Lki· Dieser Nachweis ist hier überflüssig, <strong>den</strong>n wir habenihn schon geführt. Mit einer ähnlichen Betrachtung gewinntaber auch Onsager seine Relation, ohne sich auf ein soeinfaches Profil festlegen <strong>zu</strong> müssen wie wir.17 .2. 7. ThermoelektrizitätDas System wird beschrieben durch die Spannung U undLadung q am Kon<strong>den</strong>sator und die Temperatur der Lötstellen,besonders ihre Differenz 11T, die klein sei. Wenn dieWärmemenge Q von 2 nach 1 fließt, nimmt der Draht bei2 die Entropie dSz = dQ/Tz auf, bei 1 verliert er Entropie:dS1 = -dQjT,. Da T, < T2, ist dSz > ldS1I. d. h. Wärmeleitungerzeugt immer Entropie: dS = dQ /',.T jT 2 . Wenndie Ladungsmenge dq auf <strong>den</strong> Kon<strong>den</strong>sator gebracht wird,entsteht im Draht die Joule-Wärme U dq, d. h. es wird dieEntropie dS3 = U dqjT erzeugt. Insgesamt ist die EntropieänderungS = Q 11T jT 2 + q_u jT = IQ 11T jT2 + IeU jT.Dieser Ausdruck hat die Form S = L l;X; mit <strong>den</strong> Flüssen11 = IQ, h = Ie. Als "Kräfte" sind an<strong>zu</strong>setzen X1 =11T jT 2 und X2 = U jT. Zwischen Flüssen und Kräften giltnach Aufgabe 17.2.5 IQ = L,ti1TjT2 +L,2U/T, le =L 21 11T jT 2 + L22 U jT. L11 und L22 sind im wesentlichenWärme- und elektrischer Leitwert: L22 = T jR, L11 =T 2 / RQ. L 12 und L21 beschreiben die thermoelektrischen Effekte.Nach Onsager ist L21 = L12, was jetzt absolut nichtmehr trivial aussieht. Bei fe = 0 und festem 11T, d. h. stromloserMessung mit dem Thermoelement folgt U / 11T =-L12/L22T. Diese Größe nennt man Thermokraft 17 (diescheinbare r-1-Abhängigkeit besagt nicht viel, bevor mandie T-Abhängigkeiten der L;k festlegt). Bei festem U und11T = 0 folgt IQ/le = L12/L22. Dieses Verhältnis zwischenWärme- und elektrischem Strom heißt Peltier-KoeffizientII (Abschn. 6.6.2). Aus L12 = L21 ergibt sich sofort dieThomson-Gleichung (6.105): II = ryT, die auf andere Weisenur sehr schwierig ab<strong>zu</strong>leiten ist.17.2.8. Thermo-mechanische EffekteOffensichtlich haben 11T und /',.p zwischen <strong>den</strong> bei<strong>den</strong> Gefäßenetwas mit <strong>den</strong> "Kräften" <strong>zu</strong> tun, die irreversible Vorgängewie Strömung, Wärmeleitung, Diffusion antreiben. Der vernünftigeAnsatz für die Kräfte ergibt sich aber wieder erst ausder Entropieerzeugung. Wenn ein Wärmestrom IQ von 2 nach1 fließt, bedeutet das nach Aufgabe 17 .2. 7 eine EntropieerzeugungIQ /',.T jT 2 . Wenn eine Masse von dM mol von 2nach 1 fließt, verliert sie in 2 die Entropie sz dM, in 1 gewinntsie s1 dM. s; ist die molare Entropie. Nach (17.54)hat ein ideales Gas bis auf eine unwesentliche Konstantes = -~(In V +~In T). Also ist die Entropieerzeugungbeim Ubergang eines mol von 2 nach l: ds = R /',.V/V +~RI1T/T= -RI1pjp+~R11TjT. Die Entropieände~ungdurch Wärmestrom IQ und Massenstrom IM ist S =IQ 11T jT 2 +IM(~ R 11T jT - R /',.p / p). Zwischen Strömenund Kräften bestehen die phänomenologischen BeziehungenIQ = L 11 11T jT 2 + L12RG 11T jT- !1pjp),IM= L21 11T jT 2 + L22R(~ 11TjT- !1pjp).

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