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Lösungen zu den Aufgaben - Springer

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"Kapitel s: <strong>Lösungen</strong> 1059Das mittlere Geschwindigkeitsquadrat (entsprechend dermittleren Energie) istv2 = _!_a3f2h = _!_a3f2~ (~..fii ..fii da 2 2 VE) = 3kT-;; m 'ganz wie die Grundgleichung der Gaskinetik und der Gleichverteilungssatzdas verlangen.5.2.26. ReaktionsrateDer Bruchteil der Moleküle, die <strong>zu</strong>m gegebenen Zeitpunkteine höhere Energie haben als die AktivierungsenergieWA, ergibt sich aus der Fläche des "Maxwell-Schwanzes" <strong>zu</strong>a =rXJ f(W)dW ~f(WA)kT = 2_ ;w;:e-WA/(kT).lwA..fiiYkfWenn der gasförmige Brennstoff A und der Sauerstoff stöchiometrischsind, im einfachsten Fall wie 1 : 1 (z. B. beiCH30H + 02--+ C02 + 2H20), stößt jedes Molekül A inder Sekunde nva-mal mit einem 02 <strong>zu</strong>sammen. (n Teilchenzahldichte,v thermische Geschwindigkeit, a Stoßquerschnitt.)Die n Moleküle A, die im m3 sind, machen insgesamtn2va Stöße mit 0 2-Molekülen. Davon führt aber nurein Bruchteil a <strong>zu</strong>r Reaktion, wobei jedesmal die EnergieWR frei wird. Die Gesamtleistungsdichte der Reaktion istalsop = an2vaWR = -- 2yi3~A --WRn2ae-WA/(kT)...fii mEin unendlich ausgedehntes Reaktionsgemisch würde imPrinzip selbst bei sehr kleiner Anfangstemperatur schließlichdurchreagieren: Die anfangs wenigen Reaktionsakte erwärmendas Gas langsam aber sicher und beschleunigen so<strong>den</strong> Prozeß immer mehr. In der Praxis bei begrenzten Reaktionensind Strahlungs- und Konvektionsverluste <strong>zu</strong> beachten.Bei einer Abmessung R des Reaktionsraumes erhältman bis auf unwesentliche Zahlenfaktoren die BedingungR20"StBr ~ R3P =}- O"StBr ~ ~ e-WA/(kT)RWRn2aV WAfür <strong>den</strong> Einsatz der Reaktion. Gegen die starke Änderung dere-Funktion sind die praktisch möglichen Variationen derGrößen auf der linken Seite nicht sehr wesentlich: DerFlammpunkt Tp wird hauptsächlich durch WA bestimmt.Die linke Seite hat eine Größenordnung um 10- 12 , alsoTp ~ WA/(27k). Bei WA = 0,5 eV geht die Reaktion daherschon bei Zimmertemperatur los, typische organische Brennstoffehaben W A ;;(; 1 e V.5.2.27. KernfusionDies ist im wesentlichen die Aufgabe 5.2.26, nur mit sehrviel höherer Aktivierungsenergie Wa = Ws ~ J MeV bzw.Wa ~ v'WskT. Mit unserer Flammpunkt-Abschät<strong>zu</strong>ng erhaltenwir für ein Fusionsplasma, in dem n etwa 1 04mal geringerist als bei üblichen Gasreaktionen, Tf ~ Wa/(9k), dagegenim Sonneninnern, wo n mehr als 10 4 mal höher ist als imGas, Tf ~ Wa/(45k). Mit Wa ~ 1 MeV würde die Fusionalso im Plasma erst um T ~ 109 K zün<strong>den</strong>, in der Sonneum 108 K (bei 300 K ist kT = ;/o eV, also entspricht' 1 MeVetwa 10 10 K). Der Tunneleffekt erleichtert die Zündbedingung<strong>zu</strong> kT ~ W 3 /y ~ vWskT /y =}- kT ~ Ws/y2, bringtalso nochmals <strong>den</strong> Faktor y im Nenner ein. Das senkt dieZündtemperatur im Plasma auf etwa 108 K, in der Sonn~etwa 10 7 K.5.2.28. Sind Planeten so selten?Die bei<strong>den</strong> Sterne mögen mit der Relativgeschwindigkeit vso aneinander vorbeifliegen, daß der minimale Abstand a ist.In diesemAbstand üben sieeine Kraft Fm= GM1Mzla 2 aufeinanderaus. Natürlich ist dieser Mindestabstand nur einenAugenblick lang realisiert, aber während der Zeit t = 2a/vist der Abstand nicht viel größer (höchstens um <strong>den</strong> Faktorv'2). Diegenaue Rechnung (s. Aufgabe 13.3.3) bestätigt, daßman so tun kann, als habe die Kraft während der Zeit t immerihren Maximalwert, und als verschwinde sie dafür früher undspäter. Dann wird zwischen <strong>den</strong> Sternen ein Impuls11p = Fmt = 2GM1M2/(av) ausgetauscht, d.h. wenn derStern 2 im gewählten Be<strong>zu</strong>gssystem vorher ruhte, hat ernachher <strong>den</strong> Impuls 11p und die kinetische Energie11W = 11p 2 /(2M2) = 2G 2 MiMzl(a2v2) vom Stern 1 übernommen.Dieser Energieaustausch fällt dann in die Größenordnungder kinetischen Energie des Sterns 1, wenn11W ~ W = !M,v2, d.h. wenn a = akrit = 2Gy'M1Mz/v 2 .Diese Bedingung läßt sich, bis auf <strong>den</strong> evtl. Unterschiedzwischen M1 und M2, auch so lesen: Die potentielle Energiebei größter Annäherung muß etwa gleich der kinetischensein. Oder: Der kritische Minimalabstand ist bei M 1 = M2doppelt so groß wie der Bahmadius eines Planeten, der einender Sterne mit der Bahngeschwindigkeit v umflöge. Für zweiSterne von Sonnenmasse mit einer Relativgeschwindigkeitv = 100 km/s folgt akrit = 0,2 Erbahnradien = 3 · 107 km(hätte die Erdbahn nur 1/10 ihres Radius, so würde dieErde dreimal so schnell fliegen, d. h. etwa mit v). DerStoßquerschnitt ist a = 1ra~it = 3 · 10 15 km 2 . Die mittlereSternzahldichte in der Galaxis ergibt sich aus deren VolumenV = 3 · 10 13 Lichtjahre3 = 3 · 10 52 km3 und der SternzahlN = 2 · 10 11 <strong>zu</strong> n = N /V~ 10- 41 km- 3 . Die mittlerefreie Weglänge für "wesentliche" Stöße ist also l =1/(naJ:~3-10 25 km. ·Ein Stern. fliegt r=l/v=3. 10 3 s = 10 16 Jahre, bevor ihm so etwas passiert. Nachvielen solchen Stößen müßte die Geschwindigkeitsverteilungder Sterne eine Maxwell-Verteilung wer<strong>den</strong>, <strong>den</strong>nderen Herleitung und Gültigkeit sind völlig unabhängig davon,ob es sich um Moleküle oder Sterne handelt. Die"thermische" Relaxationszeit r ist so groß, daß die Sternein 10 10 Jahren "Weltalter" das tatsächlich annähernd beobachteteGleichgewicht längst nicht erreicht haben könnten,falls sie nicht früher sehr viel enger gestan<strong>den</strong> haben.Wenn die Entstehung eines Planetensystems, wie Jeffriesund Jeans annahmen, einen noch viel engeren Stoßzwischen Sternen voraussetzte, gäbe es bei der heutigenSterndichte kaum ein zweites Planetensystem in unsererGalaxis.

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