13.07.2015 Aufrufe

Lösungen zu den Aufgaben - Springer

Lösungen zu den Aufgaben - Springer

Lösungen zu den Aufgaben - Springer

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Kapitel 13: <strong>Lösungen</strong> 1141Für große A und Z überwiegt das erste Glied. Dann istSpaltung energetisch vorteilhaft, <strong>den</strong>n der Gewinn an Coulomb-Energieüberwiegt <strong>den</strong> Aufwand an Oberflächen-Energie.Die Differenz gibt die Gesamtenergie der Spaltung. Sieist 0 bei A = 90, Z = 39. Zirkonium ist eigentlich schon instabilgegen symmetrische Spaltung. Bei A = 235 gewinntman 323 MeV Coulomb-Energie und braucht 138 MeV Oberflächenenergie.Die Spaltungsenergie errechnet sich so <strong>zu</strong>185MeV.Schwieriger ist die Frage, was zwischen <strong>den</strong> bei<strong>den</strong> End<strong>zu</strong>stän<strong>den</strong>passiert. Jede Abweichung von der Kugelgestaltvergrößert die Oberflächen-Energie, verringert aber die Coulomb-Energie(die Protonen rücken weiter auseinander). Esgibt also eine Massenzahl, bei der der zweite Einfluß sofortüberwiegt, so daß die Kugelgestalt ein labiler Gleichgewichts<strong>zu</strong>standwird. Sie liegt offenbar noch etwas jenseitsder Transurane (A ~ 400). Von A = 90 bis dorthin mußeine Potentialschwelle überwun<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>, um <strong>zu</strong>m energetischgünstigeren gespaltenen Zustand <strong>zu</strong> gelangen. DieseSchwelle entspricht etwa dem Zustand, wo die bei<strong>den</strong> Fragmentenoch durch einen Hals verbun<strong>den</strong> sind. Zu deroben abgeschätzten Energiedifferenz kommt dann dieWechselwirkungsenergie der bei<strong>den</strong> Fragmente e 2 Z 2 I(16rreo2roA 1132-113 ) = 0,26ßZ21A 113 = 0,17 Z 21A 113 hin<strong>zu</strong>.Die Schwellenenergie wird also etwa 3,75A213 -0,1Z21A113. Für A~lOO liegt das um 50MeV, fürA = 235 ist es nur noch etwa 8 MeV, d. h. schon die Anlagerungsenergieeines Neutrons kann Kernschwingungen auslösen,die die Schwelle überwin<strong>den</strong>.13.1.10. ModerationDa Neutronen <strong>den</strong> Coulomb-Kräften nicht unterliegen,wer<strong>den</strong> sie nur von Kernen abgelenkt und gebremst, nichtwie die gela<strong>den</strong>en Teilchen auch von Elektronen. Bei einemStoß mit einem Kern der Masse M kann das Neutron mitder Masse m nur maximal (bei zentralem Stoß) einen Bruchteil4mMI(m + M) 2 seiner Energie abgeben (vergleicheAbschn. 1.5.9g). Bei Wasserstoff ist dieser Bruchteil 1, beiBlei nur etwa 0,02. Die <strong>zu</strong>r Bremsung notwendige Anzahlvon Stößen ist also in Blei 50mal größer. Auch der größereStoßquerschnitt des Bleikerns kann das nicht ausgleichen:Selbst bei gleicher Schichtdicke schirmt Wasser Neutronenbesser ab als Blei, erst recht bei gleicher Massendicke(g/cm 2 ).13.1.11. Schweres WasserSeiner Masse nach ist normaler Wasserstoff <strong>zu</strong>r Bremsungvon Neutronen besser geeignet als schwerer, wenn auchnicht erheblich (beim zentralen Stoß mit einem Deuterongibt das Neutron~ seiner Energie ab, mit einem Proton dieganze Energie). Aber das Proton hat einen weit größeren Einfangquerschnittfür Neutronen als das Deuteron, würde alsosehr bald alle Neutronen unter Deuteriumbildung einfangen,statt sie <strong>zu</strong> bremsen. Daß 16 0 und 2 H einen so kleinen Einfangquerschnitthaben, versteht man am besten daraus, daßsie die für leichte Kerne energetisch optimale Zusammenset<strong>zu</strong>ngZ = N haben. Sie haben also keinen Anlaß, noch einNeutron ein<strong>zu</strong>fangen. Dies würde <strong>zu</strong> Isotopen führen, dieihre ungünstige Zusammenset<strong>zu</strong>ng durch Instabilität eH)bzw. große Seltenheit ( 17 0) dokumentieren. Diese einfacheBetrachtung trifft zwar hinsichtlich der Neutronen-Einfangquerschnittenicht immer das Richtige, aber oft. Da schweresWasser so teuer ist (Isotopentrennung), moderiert man heuteimmer häufiger mit normalem Wasser. Man kann dann nichtmehr mit Natururan als Brennstoff arbeiten, sondern muß das235U anreichern.13.1.12. Günstigste FusionAlle Kerne bis <strong>zu</strong>r Spaltungsgrenze A ~ 90 haben mehr Bindungsenergie/Nukleonals die halb so großen Kerne. Da aberdie Kurve der Bindungsenergie/Nukleon nach oben konvexist, wächst der entsprechende Unterschied, die Fusionsenergie/Nukleon,wenn man A verringert. Die Rechnung führt<strong>zu</strong>m gleichen Ergebnis: Für die interessieren<strong>den</strong> leichtenKerne kann man Z = Al2 setzen, also f.1 = 14- l4A - 1 1 3 -0,16A 2 13 . Ein Kern mit dem halben A hat 14 -14A-1132113 - 0 16A2132-213 die Differenz 3 63A- 113 -0,059A 2 1 3 beschr~ibt die Fusio~senergie/Nukleo~ (und würdeauch die Spaltungsenergie/Nukleon beschreiben, nämlichdort, wo das negative Glied überwiegt, wenn die NäherungZ = Al2 dort noch gerechtfertigt wäre). Die Differenz ist beikleinem A am größten; z. B. für 2 H + 2 H ---+ 4 He erhält man2,2MeV/Nukleon. Wenn das Energietal (das natürlich besonderskleine Kerne schlecht beschreibt) diesen glatten Bo<strong>den</strong>hätte, müßte man 2 1 H ---+ 2 H, 2 2 H ---+ 4 He als beste Fusionskandidatenbetrachten. Das Tal ist aber durch das PaarabsättigungsgliedbiA 2 <strong>zu</strong>gunsten der gg-Kerne aufgerauht, undzwar um so stärker, je kleiner A ist. Dadurch verliert 2 H,und 4 He gewinnt. Das Tröpfchenmodell sagt sogar einenoch höhere Fusionsenergie als die gemessenen 6,0MeV/Nukleon voraus. Für 6Li + 2H ---+ 2 4 He mißt man nur2,80 MeV/Nukleon. ~Li ist ein uu-Kern und daher energieärmerund seltener als das ug-Isotop ~Li. Leider gerät bei derFusionzweier Deuteronen der entstehende 4 He-Kem in einen<strong>zu</strong> hohen Anregungs<strong>zu</strong>stand und stößt entweder ein Protonoder ein Neutron aus. Man nutzt dabei also nur die viel kleinereBindungsenergie der gu- bzw. ug-Kerne 3 He bzw. 3 Haus und erhält noch nicht einmal die vom Tröpfchenmodellvorausgesagten 2,2 MeV /Nukleon, sondern nur 0,8 MeV /Nukleon.Die Lithiumdeuterid-Reaktion wird nur übertroffenvon der Reaktion 3 He + 2 H---+ 4 He + 1 H, die 3,7 MeV/Nukleonliefert. Eben wegen seiner Energiearmut ist aber 3 Heäußerst selten.13.1.13. Magnetische FlascheIn einem Plasma mit der Teilchenzahldichte n ist der mittlereAbstand zwischen Nachbarteilchen a = n- 1 1 3 . Wenn es mitder Geschwindigkeit v vorbeifliegt, übt ein Teilchen auf seinenNachbarn nach Biot-Savart maximal ein Magnetfeld derGrößenordnung H = evi(41Ta 2 ) aus (vgl. Abschll. 7.2.5; diebewegte Ladung kann als Stromelement I dl = ev = dl e I dtaufgefaßt wer<strong>den</strong>). Beim Gasdruck p entfällt auf ein Teilchen,das die Fläche a 2 beherrscht, der Kraftanteil pa 2 •Die Lorentz-Kraft im Feld B ist evB. Gleichsetzen dieser

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!