13.07.2015 Aufrufe

Lösungen zu den Aufgaben - Springer

Lösungen zu den Aufgaben - Springer

Lösungen zu den Aufgaben - Springer

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

"sters" allmählich auf, und die resultierende Verdichtung istunterhalb von 4 °C größer als die normale Auflockerung infolgeTemperatursteigerung. Auch viele andere der ungewöhnlichenEigenschaften des Wasser erklären sich durchdas Modell, z. B. die hohe spezifische Wärme, die teilweise<strong>zu</strong>m Aufbrechen der Dipol- und H-Bindungen benötigt wird.5.6.2. WolkenbildungSolange noch keine Kon<strong>den</strong>sation eintritt, d. h. solange dieTemperatur T über dem Taupunkt Tt liegt, nehmen T,p, Qi. allg. nach dem adiabatisch-indifferenten Modell mit derHöhe ab (vgl. Aufgabe 5.2.11), speziell sinkt T um 1 K je100m. Der Taupunkt wird also in (To- TI)· 100m Höheerreicht (To: Temperatur am Erdbo<strong>den</strong>). Bei weiterem Aufstiegkon<strong>den</strong>siert ein Teil des Wasserdampfes, falls genügendKon<strong>den</strong>sationskeime da sind, um Übersättigung <strong>zu</strong> vermei<strong>den</strong>.Die Kon<strong>den</strong>sationswärme kommt der Luft <strong>zu</strong>gute.Bei einer Abkühlung um dT wird also außer cv dT nochdiese Kon<strong>den</strong>sationswärme verfügbar, um in Expansionsarbeitp d V angelegt <strong>zu</strong> wer<strong>den</strong>. Indifferentes Gleichgewichtherrscht wieder, wenn das aufsteigende Luftvolumendabei gerrau die Zustandsgrößen, speziell die Dichte seinerneuen Umgebung annimmt. Der Sättigungs-Dampfdruckändert sich nach Clausius-Clapeyron bei einer ÄnderungdT um dp = dT AQw IT. Die Partialdichte des Wasserdampfshängt mit seinem Dampfdruck so <strong>zu</strong>sammen: Qw =pwflwi(RT), in einem g Luft wird irrfolge der Kon<strong>den</strong>sationvon Qw die spezifische Energie duk = A. dQw I QL frei, alsoeingesetzt duk = A. 2 fl~Pw dT I(RT 2 flLPd· (Bei allen diesenUmformungen beachte man die Unterschiede zwischen Partial-und Gesamt-Drücken und -Dichten sowie Größen, dieauf die Massen- oder Volumeneinheit bezogen sind.) Beioo, 10° und 20 °C kommt <strong>zu</strong>r spezifischen Wärme derLuft cv = 0,71 J/Kg so<strong>zu</strong>sagen die spezifische Kon<strong>den</strong>sationswärmevon 0,50, 1,00 bzw. 1,88 J/Kg hin<strong>zu</strong>. Feuchte Luftkann also doppelt soviel Expansionsarbeit aufbringen wietrockene, d. h. ihre Temperatur nimmt bei gegebener Dichteänderunglangsamer ab als für trockene Luft. Die Ableitungder Adiabatengleichung ändert sich, und es resultieren Gesetze,die zwischen dem üblichen adiabatischen und dem isothermenFall liegen (polytrope Zustandsgleichung).5.6.3. VerdampfungsgleichgewichtDie Molekülzahldichten in der Flüssigkeit bzw. im Dampfseien np1 bzw. nD (Einheit: Teilcheu/m 3 ). In der Sekundetreffen auf <strong>den</strong> m 2 der Oberfläche, aus dem Gasraumkommend, ~ nDii Teilchen auf und bleiben größtenteils daranhängen. In der gleichen Zeit lösen sich vom gleichen StückOberfläche ~ nFI bvo e-w I (kT) Teilchen ab und verdunsten.Der Faktor e-w /(kT) gibt die Wahrscheinlichkeit an, daßein Teilchen, das hinreichend nahe an der Oberfläche sitztund in der passen<strong>den</strong> Richtung schwingt, durch <strong>zu</strong>fälligethermische Schwankungen so viel Energie auf sich versammelt,wie es braucht, um die Nahewirkungskräfte der Nachbarmoleküle<strong>zu</strong> überwin<strong>den</strong> und sich ab<strong>zu</strong>lösen, nämlichmindestens W, die Verdampfungswärme pro Molekül. ImGleichgewicht müssen ebenso viele Teilchen abdampfenKapitel s: <strong>Lösungen</strong> 1067wie sich anlagern, also nD = nFibvolv · e-W/(kT), woraussich wegen PD = nDkT sofort die Dampfdruckkurve ergibt.Zur Clausius-Clapeyron-Formel gelangt man durchDifferentiation, wenn man die T-Abhängigkeit der e-Funktionals überwiegend ansieht. (Man beachte PD = RT /VD.)Unser Modell bestimmt aber auch annähernd <strong>den</strong> Faktorvor der e-Funktion <strong>zu</strong>treffend, wenn man b ~ w-8 m annimmt,was sich mit Schät<strong>zu</strong>ngen aus Oberflächenspannung,Zerreißfestigkeit usw. gut verträgt. Außerdem gibtdas Modell die Verdunstungsgeschwindigkeit, was dieGleichgewichtsthermodynamik nicht kann: Würde man<strong>den</strong> ganzen Dampf sofort wegblasen, wür<strong>den</strong>tnp16v 0 e-W/(kTJ, oder, was sich leichter rechnet, tnDiiMoleküle1m2 s verlorengehen (nD Gleichgewichts-Teilchenzahldichte).Ein Molekül nimmt in der Flüssigkeit dasVolumen np-/ ein. Also würde die Oberfläche unter so extre­. men Bedingungen mit der Geschwindigkeit t nDV I npJ, d. h.für Wasser je nach Temperatur einige mrnls oder gar cm/sabsinken. Selbst in der Wüste beobachtet man viel weniger,d. h. das viel langsamere diffusive "Durchsickern"durch eine Dampfschicht, die unten <strong>den</strong> Sättigungsdruck,oben <strong>den</strong> Umgebungsdruck hat, ist praktisch immer maßgebend.Der Wind reißt diese Schicht teilweise ab und fördert sodie Verdunstung. Faßt man sie als Prandtl-Grenzschicht auf(vgl. Abschn. 3.3.3f) und berechnet das Diffusionsgleichgewicht,dann kommen vernünftige Werte für die Verdunstungsgeschwindigkeitheraus.5.6.4. Ist das möglich?Der heiße Becher kühlt schneller ab, hauptsächlich durchVerdunsten (Verdunstungsgeschwindigkeit geht exponentiellmit T). Wenn er 50° erreicht hat, ist fast to der Flüssigkeitverschwun<strong>den</strong> (Verdampfungswärme ~ 2 · 106 J/1). Inzwischenhat der anfangs kühlere Becher keinen großen Abkühlungs-Vorsprung,enthält aber noch fast alles Wasser (volleWärmekapazität). Daher kann es vorkommen, daß der andereihn sogar überholt.5.6.5. HeizwerteBeim Kon<strong>den</strong>sieren des Verbrennungswassers wird <strong>zu</strong>sätzlichEnergie frei, also ist Ho größer. Die meisten Brennstoffe(im wesentlichen Kohlenwasserstoffe) produzieren nurC02 und H20, und zwar nach der Pauschalformel(CH2)n + ~n02 --> nC02 + nH20, also 18 kg Wasser auf14kg Brennstoff. Die Kon<strong>den</strong>sation von 18/14kg Wasserliefert 3 · 10 6 J. Das ist der typische Wert für H 0 - Hu.Wenn die Abgase so heiß bleiben, daß trotz des hohenWasserdampfgehaltes noch keine Kon<strong>den</strong>sation eintritt, istRu <strong>zu</strong> benutzen. Nach der Reaktionsformel kann der H20-Dampfdruck bei vollständiger Verbrennung des 02 höchstens~ des ursprünglichen 0 2-Partialdrucks erreichen, alsoetwa 160 mbar. Oberhalb von etwa 50 °C tritt also keineKon<strong>den</strong>sation ein.5.6.6. Druckaufschmel<strong>zu</strong>ngDie spezifischen Volumina von Eis und Wasser sind1, l . w-3 bzw. 10-3 m3 lkg, ihre Differenz ist ~V =

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!