Burroughs, Edgar Rice - Tarzan und die Fremdenlegion

Kapitel 2
Zwei Jahre vergingen. Corrie und Sing Tai hatten
Unterschlupf in einem entlegenen Berg-Kampong bei
Häuptling Tiang Umar gefunden. Nur gelegentlich trafen
Nachrichten aus der Außenwelt bei ihnen ein. Die einzigen
Neuigkeiten, die gute Nachrichten für sie gewesen wären,
hätten gelautet, daß die Japaner von der Insel vertrieben
wurden. Aber solche Botschaft kam nicht. Manchmal kehrte
ein Dorfbewohner, der weit entfernt Handel trieb, mit
Geschichten über große japanische Siege zurück, vom
Versenken amerikanischer Marine, von deutschen Siegen in
Afrika, Europa oder Rußland. Für Corrie sah die Zukunft
hoffnungslos aus.
Eines Tages kam ein Eingeborener, der nicht aus Tiang
Umars Dorf stammte. Lang schaute er Corrie und Sing Tai
an, doch sagte er nichts. Nachdem er fortgegangen war,
meinte der Chinese zu dem Mädchen: „Dieser Mann
schlimme Nachricht. Er aus Kampong von Häuptling
Hoesin. Jetzt er geht sagen, und Affen-Männer kommen.
Sie also vielleicht besser Knabe. Dann wir gehen fort und
noch mehr verstecken.“
Sing Tai kürzte Corries goldenes Haar auf passende
Länge und färbte es schwarz. Auch ihre Augenbrauen
schwärzte er. Sie war bereits von der tropischen Sonne
kräftig gebräunt, und mit der blauen Hose und der weiten
Bluse, die er ihr zugeschnitten hatte, mochte sie bei nicht
allzu genauer Überprüfung als Knabe durchgehen. Dann
gingen sie abermals fort und nahmen ihre endlose Flucht
wieder auf. Tiang Umar schickte ihnen Männer, um sie zu
einer neuen Zuflucht zu führen. Sie war unfern vom Dorf –
eine Höhle in der Nähe eines kleinen Gebirgsbaches. Dort
13