Burroughs, Edgar Rice - Tarzan und die Fremdenlegion

Frauen. Könnte sie doch nur einen Parang stehlen, ohne daß
es Sarina auffiel. Sie würde dann nur nah genug an die Frau
heranzukommen brauchen. Irgendwann würde ihre
Aufmerksamkeit abgelenkt werden. Sie würde ihren Kopf
wegdrehen. Dann ein gewaltiger Hieb mit dem schweren
Messer, und Corrie würde, bewaffnet mit Gewehr, Pistole
und Parang, längst auf dem Weg zum Dorf sein, ehe diese
Trunkenbolde erwachten.
Corrie wunderte sich nicht, daß sie solche Gedanken
beschäftigten. Ihr einst behütetes Leben war zum nackten
Kampf ums Dasein geworden. Entkam man den Feinden
nicht, mußten sie vernichtet werden. Und diese Frau war ein
Feind. Corrie fürchtete sie ebenso sehr, wie sie die Männer
fürchtete. Sie hielt sie für ein schreckliches Geschöpf, im
Laster abgebrüht.
Sarina war eine noch vergleichsweise junge Frau. Sie
hatte die heißblütige Schönheit, die so viele eurasische
Frauen besitzen, und die aufrechte, graziöse Haltung, die die
Frauen von Java und Sumatra kennzeichnet, sowie deren
Schlankheit und körperliche Vollkommenheit. Aber Corrie
betrachtete sie aus Augen voller Haß und Verachtung.
Sarina starrte auf Corrie hin, mit konzentriert
zusammengezogenen Augenbrauen. Würde die Frau nie
wegschauen? „Wie heißt du?“, fragte Sarina.
„Van der Meer“, antwortete das Mädchen.
„Corrie van der Meer?“ Sarina lächelte. „Dachte ich mir.
Du siehst deiner Mutter ähnlich.“
„Sie haben meine Mutter gekannt?“, fragte Corrie.
„Konnten Sie nicht.“ Ihr Ton ließ erkennen, daß die Frau das
Andenken ihrer Mutter allein dadurch beleidigt hatte, daß sie
behauptete, sie gekannt zu haben.
„Hab ich aber“, sagte Sarina. „Ich hab’ auch deinen Vater
gekannt. Ich hab’ für sie gearbeitet, während du in Holland
in der Schule warst. Sie waren sehr gut zu mir. Ich hab’ sie
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