jahrbuch numismatik geldgeschichte - Medievalcoinage.com
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Aspekte des Münzumlaufs im vorrömischen Dakien 115<br />
bei der Metallanalyse festgestellte verschiedene Zusammensetzung der<br />
Legierungen zeigen, daß die dakischen Handwerker technisch noch in<br />
den Anfängen steckten und in gewisser Hinsicht noch nicht über das<br />
experimentelle Stadium hinausgekommen waren. Das steht einwandfrei<br />
fest, obwohl diese Münzstätte noch über andere Stempel verfügt haben<br />
muß, die allerdings am Ort nicht zum Vorschein gekommen sind, die<br />
aber unerläßlich gewesen waren, um römische Denare mit denselben<br />
Vorder- und Rückseiten zu prägen wie in Rom.<br />
Was die drei Mäntel betrifft, so stellt man hinsichtlich der Maße erhebliche<br />
Unterschiede von einem Exemplar zum anderen fest. Sie wurden<br />
nicht nach einem bereits vorhandenen Vorbild angefertigt. Infolge<br />
ihrer starken Inanspruchnahme weisen diese Mäntel gewisse Deformationen<br />
auf. So ist bei Nr. 1 und 3, in denen noch die Stempel stecken,<br />
das Münzbild nicht vollkommen horizontal, wenn die Mäntel aufrecht<br />
stehen. Diese Beobachtung legt die Vermutung nahe, daß die mit diesen<br />
Mänteln geprägten Münzen gewisse Unregelmäßigkeiten aufgewiesen<br />
haben müssen und das Münzbild nicht einheitlich auf der ganzen<br />
Fläche zeigten. Wenn auch am Anfang sowohl die Mäntel als auch die<br />
Stempel die Herstellung technisch einwandfreier Münzen ermöglichten,<br />
so ergaben sich später durch die Unregelmäßigkeiten, die infolge der<br />
Formveränderung der Mäntel auftraten, vom künstlerischen Standpunkt<br />
aus zweifellos schlecht ausgeführte und am Rand unsaubere<br />
Stücke. Um unsauberes Prägen zu vermeiden und einwandfreie Stücke<br />
zu erhalten, durfte erwiesenermaßen nur ein Schlag erfolgen".<br />
Das Fehlen einer ganzen Reihe von Werkzeugen, die in einer Münzstätte<br />
unentbehrlich waren, macht es für uns unmöglich, das damals<br />
angewandte Prägeverfahren zu rekonstruieren. Desgleichen wissen wir<br />
nicht, auf welche Weise die Schrötlinge gewonnen wurden.<br />
IV.<br />
Bevor wir das Problem der Datierung dieser Stücke anschneiden,<br />
muß noch einmal betont werden, daß sie zusammen gefunden wurden,<br />
daß ferner in der Nähe des Topfes, in dem sie sich befanden, außer<br />
zwei einseitig bearbeiteten Steinen kein anderes Werkzeug zum Vorschein<br />
kam und auch keine Münze und kein Schrötling, womit sich die<br />
ursprüngliche Münzstätte lokalisieren ließe. Die erste Folgerung, die<br />
sich aus dieser Situation ergibt, ist, daß die Gegenstände zum Zeitpunkt<br />
ihrer Niederlegung im Topf nicht mehr in Gebrauch waren, ob-<br />
19 E. Babelon a. a. 0. 898 ff.; s. auch J. Winkler, Tezaurul de monede romane republicane<br />
de la Satul Nou (reg. Oradea). SCN I, 105, Anm. 2. S. auch H. Halke,<br />
Einleitung in das Studium der Numismatik, Berlin 1889, 21; desgl. R. Forrer,<br />
Keltische Numismatik der Rhein- und Donaulande, Straßburg 1908, 31-34.<br />
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