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jahrbuch numismatik geldgeschichte - Medievalcoinage.com

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182 Baruch Kanael<br />

Die Judaea Capta Münzen<br />

Nach der Zerstörung des Tempels wurden weiterhin durch die Römer<br />

in der flavischen Zeit Bronzemünzen für das ganze Land ausgegeben,<br />

obwohl sich die Bilddarstellungen auf diesen Münzen unter Domitian<br />

kaum (so schon de Saulc y) oder überhaupt nicht (so manche<br />

neuere) auf den Sieg über die Juden, an welchem Domitian keinen<br />

nennenswerten Anteil hatte, beziehen, sondern auf die Siege des Kaisers<br />

überhaupt, und besonders über die Germanen, so ist doch die Bezeichnung<br />

als „Judaea Capta-Münzen" einer Zersplitterung der Nomenklatur<br />

vorzuziehen.<br />

Die Capta Münzen folgen in Größe und Gewicht (ca. 7-18 g) nicht<br />

den viel kleineren Münzen der Landpfleger, sondern den Stadtmünzen<br />

von Caesarea unter Nero und anderer Städte und den Münzen der späteren<br />

Herodianer.<br />

Mit Namen des Vespasian ist nur eine sehr seltene Münzsorte bekannt<br />

(B. M. ein Exemplar). Diejenigen mit Namen des Titus sind wohl<br />

größtenteils unter Vespasian geprägt. Auf der Vs. enthalten sie Bild,<br />

Namen und Titel der Kaiser, auf der Rs. unter Vespasian und Titus<br />

die Inschrift IOYAAIA/ EAM2KYIAE und die dazugehörigen Symbole<br />

des Sieges über die Juden. Die Legenden auf den Münzen des Domitian<br />

sind lateinisch. Auf dessen ersten in Judaea geprägten datierten<br />

Münzen aus dem Jahre 92 n. Chr. erscheint ein Palmbaum, der sich auf<br />

Judaea beziehen wird. Andere aus dem Jahre 93 zeigen die Göttin Victoria;<br />

auf Domitians undatierten Münzen erscheint wiederum u. a. ein<br />

Tropaeum. Tropaeum, Nike und auch Palmbaum kommen schon auf<br />

den in Judaea geprägten Münzen seines Bruders und seines Vaters vor,<br />

hier jedoch ohne ausdrücklichen Bezug auf den Sieg über die Juden,<br />

die Göttin Athene erscheint lediglich auf Münzen des Domitian, jedoch<br />

in Verbindung mit einem Tropaeum. Eine eingehende Würdigung dieser<br />

Serie verdanken wir H. St. J. Hart (244). Die genaue zeitliche Ansetzung<br />

der nicht datierten Münzen dieser Gattung ist in der Literatur<br />

noch nicht behandelt worden.<br />

Nach der flavischen Epoche wurden keine weiteren Landesmünzen<br />

in Judaea geprägt. Dies erübrigte sich jetzt durch die vielen Städtemünzen.<br />

Die Münzen des Ersten Aufstandes<br />

Es stand schon seit jeher fest, daß die Kleinmünzen mit der Aufschrift<br />

„Jahr zwei (bzw. Jahr drei) der Befreiung Zions" (Hill, S. 272<br />

bis 275) in die Zeit dieses Aufstandes zu datieren sind; so findet es sich<br />

z. B. schon bei Bayer und Eckhe 1. Die Datierung der ursprünglich<br />

zu früh angesetzten Schekel, Halbschekel und Viertelschekel in die glei-

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