jahrbuch numismatik geldgeschichte - Medievalcoinage.com
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184 Baruch Kanael<br />
in der Bibel „der heilige Schekel" genannt wird. Auf der Rs. ist die<br />
Stadt, in welcher die Münze geprägt wurde, angegeben: „die heilige<br />
(sc. Stadt) Jerusalem". J. Hart (244) hat richtig auf das TYPOY<br />
IEPAI KAI AEYAOY auf den tyrischen Schekeln als Parallele verwiesen.<br />
Alon (11) vertritt die Auffassung, daß die Behörde (xot,v6v)<br />
von Jerusalem als Prägeherr gemeint sei.<br />
Die Aera auf den Bronzemünzen der Jahre 2-3 bezieht sich auf die<br />
„Freiheit Zions". Es ist anzunehmen, daß diese Zählung der auf den<br />
Schekeln durch die Buchstaben Alef bis He angedeuteten Aera entspricht,<br />
da beide Münzgattungen durch die gleiche Behörde geprägt<br />
wurden. „Freiheit" hat nach Kanael (231) nur eine politische Bedeutung,<br />
während H eng e 1 (224) dieselbe nicht von der messianischen<br />
Bedeutung von ge'ulah, Erlösung, trennen möchte. Diese Münzen wurden<br />
kaum von der Stadtbehörde Jerusalems, sondern eher unter der<br />
Autorität des Hohenpriesters geprägt.<br />
Außer den Kleinmünzen wurden besonders im dritten Jahr des Aufstandes<br />
auch schlecht ausgeführte Kleinstmünzen geprägt (Hill, 5.275,<br />
Nr. 55 f.). Es handelte sich bei diesen bei Kadman (229) ausführlich<br />
beschriebenen Stücken, unter denen irrig auch nichtjüdische Münzen<br />
aufgeführt sind, wohl kaum um offizielle Prägungen. Die Münzen<br />
des Jahres vier der Erlösung Zions wurden im vierten Jahr dieses<br />
Aufstands geprägt, nach Kanael (231) durch Simon Bar Gioras, wobei<br />
die Aera „der Erlösung Zions" durch die damals erwachten messianischen<br />
Hoffnungen verursacht worden wäre. Doch wurde diese Auffassung<br />
von Hengel (224) nicht akzeptiert.<br />
Das Symbol auf den Bronzemünzen der Jahre 2-3 besteht aus einem<br />
bedeckten Krug, der auf die feierliche Zeremonie des Wasserfestes bezogen<br />
wurde (57), und einem wohl als Prosperitätssymbol zu deutendem<br />
Weinblatt. Die Symbole auf den Bronzemünzen des Jahres vier<br />
wurden mit dem Erstarken des Pharisäismus durch den Abgang der<br />
aktiven — meist sadduzäischen Führung des Hohepriestertums in Verbindung<br />
gebracht (57). Der dabei erscheinende Feststrauß soll die Teilnahme<br />
von Laien am Tempelkult betonen (57).<br />
Die Münzen des Zweiten Aufstandes<br />
Daß sämtliche Münzen mit den Namen des Simon und des Eleasar<br />
im Zweiten Aufstand geprägt wurden, hat schon de Saulcy (107)<br />
gezeigt und L. Hamburger (255) endgültig bewiesen. Die Reihenfolge<br />
dieser Münzen wird allgemein wie folgt angenommen: (1) Jahr 1 der<br />
Erlösung Israels, (2) Jahr 2 der Freiheit Israels, (3) Zur Freiheit Jerusalems.<br />
Diese Annahme hat durch die bisher bekannten hybriden<br />
Münzprägungen an Wahrscheinlichkeit gewonnen, ist jedoch wie Y.