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jahrbuch numismatik geldgeschichte - Medievalcoinage.com

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Altjüdische Münzen 197<br />

38) J. Friedländer und A. v. Sallet, Das Königliche Münzkabinet.<br />

Geschichte und Übersicht der Sammlung nebst erklärender Beschreibung<br />

der auf Schautischen ausgelegten Auswahl. Berlin, 1877.<br />

(Jüdische Münzen: Nr. 818.-820, T. IX).<br />

39) H. Graetz, Die jüdischen Münzen in der nachexilischen Zeit =<br />

Note 31 in: H. Graetz, Geschichte der Juden von der ältesten Zeit<br />

bis auf die Gegenwart. Bd. III, 2, 5. Auflage, bearbeitet von M.<br />

Brann. Leipzig 1906, S. 822-844.<br />

Graetz datiert die Schekel in die Zeit des Simon Makkabäus, und bezweifelt die<br />

Echtheit der Münzen des „Jahres vier der Erlösung Zions". Die Bezeichnung<br />

Hever auf den Makkabäermünzen bedeutet unzweifelhaft so viel wie xotvöv,<br />

Gemeinwesen. Josephus Flavius (Vita 12) setzt xoiv6v mit dem großen Synhedrion<br />

gleich.<br />

Früher hieß der Rat reoucria (hebräisch: siknej beth din). Da sich aber davon<br />

im Hebräischen schwer ein Abstraktum bilden läßt, so wurde dafür, dem xorvirv<br />

nachgebildet, hever eingeführt. Das Wort Sanhedrin wurde erst in der römischen<br />

Zeit gebräuchlich.<br />

Rosch Hever Hajehudim bedeutet Haupt und Vorsitzender des großen Synhedrion.<br />

Ohne den Zusatz von Rosch bedeutet diese Legende, daß Hyrkan auch<br />

im Namen des Synhedrion prägen ließ. Doch war der Hohepriester nicht immer<br />

Vorsitzender des Hohen Rates: an dessen Spitze stand vielmehr ein Präsident<br />

mit dem Titel Nasi, oder zwei, deren anderer den Titel Av Beth Din führte.<br />

Diese waren bis zur Zeit des Hyrkanus L Pharisäer, d. h. Ausleger des Gesetzes.<br />

Erst als er mit den Pharisäern gebrochen und Sadduzäer in das Synedrion berufen<br />

hatte, scheint er sich auch zum Vorsitzenden desselben gemacht zu haben<br />

und ließ daher auf den Münzen Rosch Hever Hajehudim prägen. Es ist möglich,<br />

daß dieser Titel auch auf verlorengegangenen Münzen des Jannaeus erschien.<br />

Auf der Vorderseite der von G. dem Ersten Aufstand zugewiesenen Tetradrachmen<br />

erblickt G. die Darstellung einer prachtvollen Laubhütte, also ein Wahrzeichen<br />

des Laubhüttenfestes, wie der auf der Rückseite dargestellte Feststrauß<br />

(S. 826 f.). Dieser ist so dargestellt, wie er bei dem Psalmengesang des Hallel<br />

(Lobpreisgebet) gehalten zu werden pflegt: Der Lulab zur rechten und Ethrog<br />

zur linken Hand. Der Lulab (Palmzweig) mit den dazugehörigen Zweigchen<br />

stecken auf sämtlichen Exemplaren in einem zierlichen Behälter in Gestalt eines<br />

geflochtenen Körbchens. Nach Rabbi Meir (Mitte des 2. Jh. n. Chr.) haben die<br />

Vornehmen Jerusalems ihren Feststrauß in einem goldenen Körbchen zusammengehalten.<br />

Nach anderer Meinung war das Bündel vermittelst eines Faserbandes<br />

innerhalb des Körbchens verbunden gewesen. Rabbi Meir war ein Schüler des<br />

Rabbi Akibah, der den Tempel noch gekannt und die Bräuche Jerusalems in<br />

jener Zeit noch erlebt hatte. Diese Sitte war also nur früher, beim Bestand Jerusalems,<br />

gebräuchlich gewesen. Auch war dieser Brauch auf Jerusalem beschränkt,<br />

da man nur in Jerusalem mit dem Feststrauß Zelebrierte. Das Körbchen auf den<br />

Tetradrachmen erscheint gerippt, und wie korbartig geflochten. Es hat einen<br />

Fuß oder Griff zum Halten und zwei oder drei Einschnitte.<br />

Die Legenden schm` und schm`wn auf Denaren des Zweiten Aufstands verweist<br />

G. in die Zeit des Hadrian, und schlägt vor, daß dies die hebräischen Namen<br />

des Julianus und Pappos, zwei Märtyrer aus jener Zeit sind, welche in den Quellen<br />

als reiche Geldwechsler bekannt sind, welche aus griechisch redendem Lande<br />

waren und in der Judenheit das höchste Ansehen hatten (S. 842). Unter Hadrian<br />

betrieben sie Wechseltische von Antiochien bis Ptolemais, nachdem das Zugeständnis<br />

zur Restauration des Tempels von Hadrian bewilligt worden war. Ihre

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