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jahrbuch numismatik geldgeschichte - Medievalcoinage.com

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130 Judita Winkler<br />

Denare ganz genau nachgebildet wurden. Im zweiten Fall würde sich<br />

die Anzahl der in dakisches Gebiet importierten Münzen verringern.<br />

Schon lange vor der Entdeckung von Tilisca war durch die Stempelfunde<br />

aus Ludesti 36, aus der Tara Birsei und aus Poiana", sowie durch<br />

die Denarnachahmungen in Horten und Einzelfunden" das Bestehen<br />

von Prägestätten in Dakien nachgewiesen, wo der römisch-republikanische<br />

Denar nachgeahmt wurde. In Zusammenhang damit muß noch<br />

der Verwahrfund aus der dakisch-getischen Siedlung von Bozieni mit<br />

ungefähr 25 Münzen erwähnt werden, die in einem Gefäß gefunden<br />

wurden. Von den 14 erhaltenen Münzen und 2 Bruchstücken sind 11<br />

subaerate Stücke. Maria Chitescu hält sie für Nachahmungen". Die von<br />

ihr dafür angeführten Gründe (geringeres Gewicht und brüchig) scheinen<br />

aber nicht stichhaltig, suberate Stücke haben immer einen Kern<br />

aus Metall von geringerem spezifischem Gewicht als Silber und oxydieren<br />

leichter. übrigens ist der minderwertigen Legierung wegen die<br />

Silberschicht selbst meist stark angegriffen, wie man in der Fotografie<br />

sieht, durch Feuereinwirkung wurde das Gewicht der Münzen ebenfalls<br />

verringert. Entscheidend dafür, daß diese Münzen aus einer speziellen<br />

Werkstatt stammen, sind m. E. das überwiegen suberater Münzen im<br />

Depot und die kleine Anzahl der vertretenen Typen.<br />

Im Verhältnis zu der großen Zahl römischer Münzen in Dakien können<br />

die Nachahmungen — durch Stil und Ausführung leicht als solche<br />

kenntlich — bei einer allgemeinen Betrachtung des Münzumlaufs vernachlässigt<br />

werden (siehe S.131). Es muß gleichfalls hervorgehoben werden,<br />

daß die Denarnachahmungen von einem Hort zum andern wechseln<br />

(in keinem Münzdepot konnte bisher ein und derselbe Typ festgestellt<br />

werden) und im allgemeinen nur durch Einzelstücke vertreten<br />

sind. Die einzige Ausnahme bilden die im Hort von Poroschia gefundenen<br />

6 Münzen". Die Zusammensetzung der Schatzfunde zeigt, daß<br />

die Typen der Stempel von Tilisca in den dakischen Horten nicht in<br />

so großer Anzahl vorkommen, daß man daraus schließen könnte, diese<br />

Werkstatt hätte eine nennenswerte Tätigkeit entfaltet und die Anzahl<br />

der umlaufenden Münzen beeinflußt. Es ist ja erwiesen, daß die in<br />

einer Werkstatt geprägten Münzen vorwiegend in ihrer Umgebung gefunden<br />

werden.<br />

Auf den Denaren in den dakischen Horten erscheinen sehr häufig<br />

auch Einstempelungen, die denen entsprechen, die auf in Italien gefun-<br />

36 C. Gooss, AVSL, XIII, 1876, S. 290; M. Macrea, AISC, II, 1933-1935, S. 157,<br />

162-163.<br />

37 C. Daicoviciu, AISC, III, 1936-1940, S. 216, Anm. 1.<br />

" 0. Gohl, NumK, I, 1902, S. 33-34; I. Winkler, a. a. 0., S. 50-51; 0. Floca, SCN,<br />

III, 1960, S. 102-104.<br />

39 Maria Chiiescu, SCIV, XVII, 4, 1966, S. 705-706.<br />

4° Dies., SCIV, XVI, 1, 1965, S. 171.

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