jahrbuch numismatik geldgeschichte - Medievalcoinage.com
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Altjüdische Münzen 263<br />
der Kerubim an. Die beiden in der Bundeslade sichtbaren Punkte deuten die<br />
Tragestangen an, mit welchen die Lade getragen wurde, an. Die wellenförmige<br />
Linie bezeichnet auf symbolische Weise die Wolke bzw. die Feuersäule, welche<br />
die Isrealiten in der Wüste begleiteten und nach 2. Mos. 40, 38 über der Stiftshütte<br />
schwebten.<br />
273) C. Sachs, The History of Musical Instruments. New York, 1940.<br />
Das Paar von Blasinstrumenten auf Münzen des Zweiten Aufstandes sind weder<br />
Trompeten noch Posaunen. Die gedrungene Form des Oberteiles, des Mundstückes<br />
und der Schalltrichter sind charakteristische Merkmale der heutigen<br />
arabischen Oboe samr und verwandter Instrumente. Ein solches Instrument<br />
wird bei der Beschreibung der Musik der jüdischen Stämme in Arabien in einem<br />
Werk des 7. Jh. erwähnt.<br />
274) A. v. S all e t, Die Silbermünzen des Barcochba. ZNum 5, 1878, S.<br />
110-114.<br />
275) 0. R. S eller s, Musical Instruments of Israel. BA 4,3 (September<br />
1941), S.33-47.<br />
Das sechssaitige Streichinstrument auf Bronzemünzen des Zweiten Aufstandes<br />
(Hill, S. 304, 15 f.) wird als eine späte palästinensische Leier, hebr. Kinor, beschrieben<br />
(S. 38). Die Blasinstrumente auf diesen Münzen (Hill, S. 290, 13) werden<br />
als Trompeten, wie sie in Num 10, 8 f. erwähnt werden, bezeichnet. Sie<br />
entsprechen der Beschreibung dieser Trompeten bei Josephus : weniger als eine<br />
Elle lang, etwas dicker als eine Flöte, und in glockenähnlicher Form endigend.<br />
Die Trompeten auf dem Titus-Bogen sind dagegen länger als eine Elle.<br />
276) J. C. Slo an e, Jr. The Torah Shrine in the Ashburnham Pentateuch.<br />
JQR 1934/35, S.1-12.<br />
Auf der Vs. der Tetradrachmen des Zweiten Aufstands (Hill, 5.284-287) ist<br />
ein Thoraschrein abgebildet, nicht der Tempel oder die Bundeslade und ihr<br />
Zubehör. Die beiden Knäufe bedeuteten die Türklinken, wie sie auch bei dem<br />
Thoraschrein auf dem Zentralfresko der Synagoge von Dura-Europos erscheinen.<br />
277) D. Sp erb er, Bemerkungen zu den Münzen des Bar Kochba. Sinai,<br />
55, Jerusalem 1964, S.37-41 (hebräisch).<br />
S. bespricht die Symbole auf den Tetradrachmen des zweiten und des dritten<br />
Jahres des Zweiten Aufstandes. Er folgt der Ansicht (284), daß der Feststrauß,<br />
in welchem man eine Myrthe und eine Bachweide erkennt, die Auffassung des<br />
Rabbi Akiba von Bar Kochba als Erlöser widerspiegelt. Da jene Aussage von<br />
Rabbi Meir, einem Schüler des Rabbi Akiba, herrührt, vermutet S., daß auch<br />
der korbförmige Behälter, in welchem sich der Feststrauß befindet, in Gold zu<br />
denken ist und der Lehrmeinung des Rabbi Akiba entspricht. Auf der Vs. sei<br />
der herodianische Tempel von Jerusalem dargestellt, den die Aufständischen<br />
wieder aufbauen wollten. Der Stern, welcher auf den meisten Tetradrachmen<br />
über dem Tempel sichtbar ist, wird (vgl. 258) auf die von Rabbis Akiba verkündete<br />
Messianität des Bar Koseba (vgl. 11, 12) bezogen; der Name wurde von<br />
seinen Anhängern und besonders von Rabbi Akiba in das ähnlich lautende Bar<br />
Kochba, Sternensohn, umgewandelt (vgl. auch 258). Der Feststrauß soll nach<br />
S. auf Grund talmudischer Quellen als das jüdische Äquivalent des Palmzweiges,<br />
also als ein Siegessymbol, betrachtet werden.<br />
278) C. Wendel, Der Thoraschrein im Altertum. Hallische Monographien,<br />
herausgegeben von 0. Eissfeldt, Nr.15. Halle 1950.