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jahrbuch numismatik geldgeschichte - Medievalcoinage.com

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Altjüdische Münzen 205<br />

aber der Gouverneur von Judäa vom Satrapen der fünften Satrapie (Transeuphrates)<br />

abhängig war.<br />

III, S. 70 nimmt K. an, daß die Schekel (Hill, 269, 1) von Simon Maccabäus geprägt<br />

wurden, und solche der Jahre 6 und 7 vielleicht in Zukunft noch entdeckt<br />

würden.<br />

III, S. 93 schlägt K. vor, in den Cornucopiae auf den Makkabäermünzen eventuell<br />

ein semitisches Symbol zu sehen, da Astarte ja eine semitische Fruchtbarkeitsgöttin<br />

wäre. Daß im Gegensatz zu den Schekelmünzen, die K. dem Simon Maccabäus<br />

zuschreibt und welche den Namen des Herschers nicht nennen, auf den<br />

Münzen des Hyrkanus I. der Name des Fürsten erscheint, deutet K. als weitere<br />

Verschärfung des monarchistischen Prinzips.<br />

III, S. 96-99 behandelt K. den Begriff „Hever Hajehudim" auf den Makkabäermünzen.<br />

Er kommt zum Ergebnis, daß wir hier den ,Rat' vor uns haben, ein<br />

Zwischenglied zwischen der früheren „großen Versammlung" (Kneßeth Hagedolah)<br />

und dem späteren Synhedrium, der aus 71 Mitgliedern bestand. K. vermutet,<br />

daß jeweils der Hohepriester den Vorsitz einnahm, daß aber bei Gerichtsverhandlungen<br />

und in religiösen Angelegenheiten zwei Gelehrte den Vorsitz führten.<br />

Diese sind in den Sprüchen der Väter erwähnt. Die Mitglieder dieses Senats<br />

(oder Gerusie) waren die Häupter der angesehenen Familien, Priester wie Laien,<br />

die Gelehrten (d. h. Schriftgelehrten), die höheren Offiziere und die Großgrundbesitzer.<br />

Ferner nimmt K. an, daß anfangs sowohl die Sadduzäer als auch die<br />

Pharisäer und vielleicht auch die Essener im Rat vertreten waren. Ferner werden<br />

die Befugnisse des Rates: Gesetzgebung, Erläuterung der Lehre und Gerichtsbarkeit,<br />

u. a. auch Kriegserklärung, die Festsetzung des Neumondes und der<br />

Schaltjahre, und die Überprüfung der Stammbäume der Priester und Leviten besprochen.<br />

K. vertritt (S. 143) die Ansicht, daß unter Aristobulus I. der Rat nicht mehr<br />

Hever Hajehudim, sondern Synhedrium genannt wird, obwohl die frühere Benennung<br />

noch auf den Münzen erscheint — ebenso habe er schon den Königstitel<br />

angenommen, obwohl dieser noch auf den Münzen fehlt. In den zweisprachigen<br />

Münzen des Jannaeus (Hill, Serien A, F, G), auf welchen der Herrscher<br />

nur als König und nicht mehr als Hoherpriester erscheint, sieht K. einen<br />

Beweis der immer mehr um sich greifenden Hellenisierung der Hasmonäer. Der<br />

Anker auf diesen Serien soll sich auch auf den Seehandel der Hasmonäer beziehen<br />

(ebd. S. 145-146). Diese Serien bewiesen, daß Jannaeus eine Alleinherrschaft<br />

nach Vorbild der hellenistischen Tyrannis eingeführt hat und die Hohepriesterwürde,<br />

die auf den Münzen nicht mehr erscheint, gering achtete (S. 149).<br />

Jannaeus habe nach der Unterdrückung des Bürgerkrieges wahrscheinlich mit<br />

den Pharisäern Frieden geschlossen durch Wiedereinsetzung des Rater (Hever<br />

Hajehudim), der nunmehr wieder auf den Münzen (Hill, Serien C, D) erwähnt<br />

wird. Die Münzen des Antigonus bewiesen, daß die Parther ihm kein Abhängigkeitsverhältnis<br />

aufzwangen, obwohl er durch sie eingesetzt wurde (S. 262).<br />

IV, S. 180 Die Münzen des Archelaus werden kurz erwähnt: in der Beachtung<br />

des zweiten Gebotes auf seinen Münzen führe er die Politik seines Vaters weiter.<br />

/T), S. 189 Die heidnischen Typen auf den Münzen des Philippus zeigen, daß er,<br />

obwohl er als Mensch und Herrscher der beste der Herodessöhne, als Jude nicht<br />

besser war als seine Brüder (S. 189).<br />

IV, S. 287 bespricht K. die Porträtmünzen des Agrippa I. Er deutet den Umstand,<br />

daß er außerhalb Jerusalems Münzen mit seinem oder des Kaisers Bildnis prägen<br />

ließ, gegen Schürer (Nr. 110, S. 560-562), unter Berufung auf Graetz (39), daß<br />

diese Münzen von Heiden ihm zu Ehren geprägt wurden, was nach K. nicht<br />

zwingend sei, da er es aus Gefälligkeit gegenüber dem Kaiser tun mußte, ebenso<br />

wie es aus demselben Grunde Theater, Amphitheater und andere Anlagen in<br />

Berytus erbauen ließ.

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