jahrbuch numismatik geldgeschichte - Medievalcoinage.com
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Baruch Kanael<br />
53) L. Kadm an — A. Kindler, Coins in Palestine throughout the<br />
Ages. Tel-Aviv, 1963 (hebr.).<br />
Enthält eine allgemeine Übersicht über die jüdischen Münzen auf S. 18-26.<br />
Abbildungen auf T. 10-13, Schrifttafeln auf S. 99, 102-103.<br />
54) B. Kana el, Bemerkungen zur Chronologie von Khirbet Qumran.<br />
Eretz Israel 5 (Masar Festschrift), 1958 S.164-170 (hebr.).<br />
K. stellt zunächst fest, daß die Chronologie dieser unter der Leitung von R.<br />
de Vaux ausgegrabenen Siedlung der Sekte, von welcher die Schriftrollen vom<br />
Toten Meer stammen, sich hauptsächlich auf die Münzfunde stützt. Die Funde<br />
aus der alttestamentlichen Zeit werden nicht besprochen. Im großen Ganzen<br />
folgt K. der von R. de Vaux vorgeschlagenen Chronologie, bemerkt aber, daß<br />
bis zur vollständigen Veröffentlichung der Münzfunde keine in die Einzelheiten<br />
gehenden chronologischen Vorschläge erwartet werden könnten.<br />
K. weist auf die Bedeutung der Münzfunde (hoards) für die Datierung der jüdischen<br />
Münzen hin. Die Datierung von Schicht I b (de Vaux: gegründet zur Zeit<br />
des Jannäus — zerstört im Erdbeben 31 v. Chr.) ist insofern schwierig, als die<br />
Münzgattungen in dem einzigen bisher erschienenen vorläufigen Ausgrabungsbericht<br />
nicht näher bezeichnet sind. Infolgedessen kann man neben anderen nicht<br />
feststellen, ob dort Münzen des Hyrkanus I. und aus der Frühzeit des Jannaeus<br />
vertreten sind. Hätten die Ausgräber die Münzen des Herodes näher bezeichnet,<br />
so wäre es eher möglich gewesen, festzustellen, ob diese Schicht im Jahre 31 v.<br />
Chr. zerstört wurde, wie de Vaux annimmt, da ja die Chronologie der Münzen<br />
des Herodes jetzt hinreichend bekannt ist (s. Kanael Nr. 185).<br />
Bei der chronologischen Auswertung der Münzen zur Bestimmung des Unterganges<br />
dieser Schicht muß in Betracht gezogen werden, daß die Münzemissionen<br />
des Herodes möglicherweise nicht sehr groß gewesen sind. K. weist darauf hin,<br />
daß auch in dem ebenfalls am Westufer des Toten Meeres gelegenen En-gedi<br />
bisher keine Münzen des Herodes entdeckt wurden, was bedeuten kann, daß<br />
beide Siedlungen unter Herodes nicht bewohnt waren und während der Kämpfe<br />
zwischen Herodes und Mattathias Antigonus zerstört wurden.<br />
K. erwähnt den dort entdeckten Münzschatz von über 550 tyrischen Silbermünzen,<br />
deren Daten bis in das Jahr 9/8 v. Chr. hinaufgehen und schlägt vor, seine<br />
Vergrabung an dieser Stelle mit den Unruhen nach dem Tod des Herodes in<br />
Verbindung zu setzen. Der Vorschlag von de Vaux, der Schatz sei von einem<br />
Mitgliede der Sekte vergraben worden, wird abgelehnt, da ja das Geld in die<br />
allgemeine Kasse der Sekte, welche Privatvermögen ablehnte, hätte fließen müssen.<br />
Auf jeden Fall steht durch diesen Fund fest, daß die erste Schicht vor der<br />
Vergrabung verlassen wurde.<br />
Die Münzen der zweiten Schicht beginnen mit denjenigen des Archelaus und<br />
enden mit denjenigen des dritten Jahres des Ersten Aufstandes (Hill, s. 274-<br />
275). Die Annahme von de Vaux, daß diese Schicht unter Archelaus entstanden<br />
sei, ist nicht unbedingt zu akzeptieren. Im Hinblick auf die wahrscheinlich großen<br />
Emissionen des Archelaus können seine 11 hier entdeckten Münzen auch auf<br />
Erneuerung der Siedlung nach seiner Verbannung durch Augustus hinweisen. Die<br />
große Anzahl von hier entdeckten Münzen des Agrippa I. (60 Exemplare) beweist<br />
keine besondere Aktivität der Siedlung unter diesem König, sondern lediglich<br />
den auch sonst bezeugten bedeutenden Umfang der Emissionen seiner Münzen.<br />
Dasselbe gilt von den 31 Münzen der Landpfleger aus dem fünften Jahr des<br />
Nero (Hill S. 266-268), welche ebenfalls in großer Anzahl geprägt wurden.<br />
Ebenso erklärt sich die große Anzahl (73 Ex.) der Münzen aus dem zweiten Jahr<br />
des ersten Aufstandes, 67-68 n. Chr. und die kleinere Anzahl derselben aus dem<br />
dritten Jahr (5 Ex.). Die geringe Anzahl der letzterwähnten Münzen beweist