jahrbuch numismatik geldgeschichte - Medievalcoinage.com
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Altjüdische Münzen 215<br />
Das erste hebräische Werk auf diesem Gebiet. Der Verfasser unterscheidet nicht<br />
zwischen Münzen, die er gesehen hat und solchen, welche er aus anderen Werken<br />
entlehnt hat. Diese sind in einigen Fällen willkürlich ergänzt, ohne daß dies im<br />
Text vermerkt wurde. Erhält u. a. eine ausführliche Einleitung über die Geschichte<br />
der Forschung. R. akzeptiert meist die Anschauung von Madden (72).<br />
Schrifttafel: Hieratische Schrift, Altgriechisch, Alt-Samaritanisch, Altjüdische<br />
Schrift auf Münzen, Gewichten, Grabsteinen, Inschriften (Kanaanäisch und Hebräisch,<br />
aus Syrien und Palästina) und die aramäische Schrift der Papyri.<br />
94) A. Reif e n b erg, Rare and Unpublished Jewish Coins. PEFQSt 67,<br />
1935, S.79-84, T.1-2, nach S.84.<br />
R. veröffentlicht zum ersten Mal ein Exemplar der Münze des Agrippa I. mit<br />
dem Porträt des Königs und einer weiblichen Figur mit Palmzweig und Schwert<br />
(vgl. Hill, S. 237, Nr. 20), auf welcher das Datum LH erscheint. Es wurde im<br />
Jahre 44 n. Chr., dem letzten Regierungsjahr des Königs, geprägt. Schwert und<br />
Palmzweig werden als möglicher Hinweis auf die Festspiele des Jahres 44 zu<br />
Ehren des Claudius (Ant. 19, 8, 2; Acta Ap. 12, 19 f.) gedeutet.<br />
Zu den Münzen des Agrippa II. mit Altar (Madden S. 157, fehlt bei Hill; Reifenberg<br />
Nr. 103-104) veröffentlicht R. auch eine Münze mit dem Datum COS X<br />
des Domitian und Saluti August nebst ET KE des Agrippa, die Münze ist —<br />
mit Fragezeichen — auch in R.'s Buche unter Nr. 103 aufgenommen, während<br />
die sonst bekannten Exemplare COS XII zeigen.<br />
R. veröffentlicht ferner eine Eleasar-Münze des letzten Jahres des Zweiten Aufstands.<br />
Da auch ein Exemplar einer Eleasar-Münze aus dem zweiten Jahr bekannt<br />
ist (Lambert, QDAP 1, S. 71), darf man annehmen, daß Eleasar-Münzen in allen<br />
drei Jahren des Aufstands geprägt wurden.<br />
Sodann veröffentlicht R. (S. 84) eine Bronzemünze des zweiten Jahres dieses<br />
Aufstands mit Palmzweig in Kranz/Leier und der Legende „Simon, Fürst von<br />
Israel" (Reifenberg, Nr. 199); ein weiteres Exemplar war schon von A. Decloedt<br />
in RN 1912, S. 470 veröffentlicht worden.<br />
95) A. Reifenberg, Denkmäler der jüdischen Antike. Berlin 1937,<br />
63 S., 63 Tafeln.<br />
Auf S. 17 bespricht R. die Jehud-Münzen. Die Schekel und Münzen des vierten<br />
Jahres werden noch dem Simon Maccabaeus zugeteilt (S. 19). „Hever Hajehudim"<br />
wird als „Senat (Synhedrion)" wiedergegeben. Der Stern auf Münzen des Jannaeus<br />
(Hill, Serie F) wird als radförmiges Emblem bezeichnet, das in der synagogalen<br />
Kunst wiederkehrte, doch wäre es nach R. nicht als Sonnenrad anzusprechen.<br />
Die Traube auf den Münzen des Archelaus soll vielleicht die goldene Traube<br />
des Tempels darstellen. Der Schirm auf den Münzen des Agrippa I. wird als<br />
Baldachin gedeutet. Ruder und Palmzweig auf einer seiner Münzen (Reifenberg<br />
Nr. 60 a) sind nach R. Symbole des Wettspiels und nehmen Bezug auf die von<br />
Agrippa zu Ehren des Kaisers in Caesaraea in seinem letzten Regierungsjahre<br />
abgehaltenen Kampfspiele.<br />
Dem Ersten Aufstand weist R. hier nur die Bronzemünzen „zur Befreiung Zions"<br />
(Hill, S. 272 f.) zu. Zu den „Fisci Judaici Calumnia Sublata" Münzen des Nerva<br />
bemerkt R., daß sich diese Inschrift lediglich auf die mit der Judensteuer zusammenhängenden<br />
Verfolgungen auf Grund falscher Anschuldigungen beziehe<br />
(S. 33). Auf den Tetradrachmen sei auf einer Seite die Front einer Synagoge oder<br />
des wieder aufzubauenden Tempels dargestellt, in der man den Thora-Schrank<br />
mit den Büchern des Gesetzes erblickt.