jahrbuch numismatik geldgeschichte - Medievalcoinage.com
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Altjüdische Münzen 259<br />
Eleasar aus Modiln, dem Onkel des Bar Kochba, gleichgesetzt wird, auf die<br />
weitere Prägung von Münzen in seinem Namen. Ferner wurde die Ära des zweiten<br />
Jahres auf die Freiheit Israels bezogen, welche lediglich als politische Errungenschaft<br />
angesehen wird. Dagegen verzichtete Simon auf die Weiterbehaltung<br />
der Ära der Erlösung Israels auf Münzen, da darin auf seine Messianität<br />
angespielt wurde; diese wurde aber nun von der Mehrheit der Rabbiner abgelehnt.<br />
In den neuentdeckten Urkunden wurde jedoch — im Gegensatz zu den<br />
Münzlegenden — auch das zweite Jahr nach der Erlösung Israels durch Simon<br />
Bar Koseba, dem Fürsten Israels datiert, was als Festhalten der Getreuen an<br />
der ursprünglichen Datierungsweise erklärt wird.<br />
Der Stern auf dem Oberteil der Tempelfassade auf den Tetradrachmen des<br />
zweiten Jahres und einem Teil derjenigen des dritten Jahres wird als eine weitere<br />
Andeutung auf die Messianitaet des Bar Kochba gedeutet, welche erst in<br />
den spätesten Prägungen wegfällt und durch eine wellenförmige Linie ersetzt<br />
wird.<br />
259) A. Kindler, The Eleazar Coins of the Bar-Kochba War, NCirc<br />
Februar 1962; 3 S., 1 Tafel.<br />
K. lehnt die Thesen von W. Wirgin (340) ab. Alle Münzen des Zweiten Aufstands<br />
sind nach Ansicht von K. auf andere Münzen überprägt. Die auf den<br />
Eleasar-Denaren abgebildeten Kanne und Palmzweig erscheint auch auf Denaren<br />
des zweiten Jahres und auf den undatierten Denaren. Rabbi Eleasar aus Moda`in,<br />
der Heimat der Makkabäer, wird mit dem auf den Münzen genannten Eleasar,<br />
dem Priester, der möglicherweise von den Makkabäern abstammte, identifiziert.<br />
Stempelkoppelungen beweisen, daß die Denare des Eleasar zu den Münzen des<br />
Zweiten Aufstands gehören.<br />
260) A. Kindler, Ein Münzpalimpsest aus dem Bar-Kochba Krieg.<br />
SchwNumR 42, 1962/63, S.15-20 Tafel nach S.20.<br />
K. veröffentlicht eine Münze des Zweiten Aufstands aus der Sammlung M. Flesch<br />
in Tel-Aviv, mit der Legende „Zur Freiheit Jerusalems", welche auf einer Münze<br />
von Gaza aus dem Jahre 132/3 überprägt ist. Damit würde erwiesen, daß die<br />
,Undatierten` Münzen im dritten Jahr des Aufstandes geprägt wurden. Jedoch<br />
ist die Lesung unsicher. Es handelt sich eher um den Typ Hill S. 146 Nr. 14-15.<br />
Außerdem fällt in dem fraglichen Jahr 193 der Aera von Gaza teilweise mit<br />
dem ersten Jahr des Aufstandes 132/3 zusammen.<br />
261) C. L amb er t, Note an the Obverse Type of the Tetradrachms of<br />
the Second Revolt of the Jews. QDAP 1, 1932, S. 69, T. 33, Nr.1.<br />
L. neigt anscheinend zur Auffassung, daß auf der Vs. der Tetradr. des Zweiten<br />
Aufstandes Stiftshütte und Bundeslade dargestellt sind. Die beiden Punkte auf<br />
letzterer mögen die Tragstangen, mit deren Hilfe die Lade getragen wurde,<br />
darstellen.<br />
262) C. Mayer, Monnaies Juives. RN 1913, S. 404-405.<br />
M. bemerkt, daß unter den Münzen des Zweiten Aufstandes ihm drei „Zwitter"<br />
(so im Original — B. K.) bekannt seien, und zwar 1): „Zur Freiheit Jerusalems"<br />
zusammen mit „Jahr 2 der Freiheit Israels" (Hamburger, S. 40); 2): Simon<br />
Fürst von Israel" mit „Jahr 2 der Freiheit Israels" (Decloedt, RN 1912,<br />
T. 13, Nr. 7); 3): „Zur Freiheit Jerusalems" mit „Jahr 2 der Freiheit Israels"<br />
(Sammlung des Verfassers). Es könnte also nunmehr kein Zweifel mehr an der<br />
Echtheit dieser Zwittermünzen bestehen.<br />
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