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jahrbuch numismatik geldgeschichte - Medievalcoinage.com

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14 Hans von Aulock<br />

son e vertreten überzeugend die Ansicht, daß es sich nicht um die karische<br />

Stadt, sondern um das im Kaykos-Tal gelegene lydische Stratonikeia<br />

handele. Diesen Ausführungen hat sich nach anfänglich entgegengesetzter<br />

Meinung auch L. Roberta angeschlossen.<br />

Im ersten mithridatischen Krieg (88-85 v. Chr.) wurde Stratonikeia<br />

von Mithridates erobert. Nach Sulla's Sieg wurde es von den Römern<br />

hoch geehrt; 81 v. Chr. bestätigte es der Senat als freie und unabhängige<br />

Stadt und vergrößerte sein Gebiet. Im Jahre 40 v. Chr. wurde es<br />

von Labienus vergeblich belagert. Später bestätigte Augustus seine<br />

Privilegien.<br />

Datierung des Fundes<br />

Wir müssen nunmehr den Versuch machen, den vorliegenden Fund<br />

zu datieren. Es dürfte kein Zweifel bestehen, daß die Münzen von Stratonikeia<br />

in vieler Hinsicht die rhodische Münzprägung nachahmen 19:<br />

Hier wie dort das flache Rückseiten-Incusum und eine große Anzahl<br />

verschiedener Beizeichen und Beamten, die teilweise sogar gleichzeitig<br />

tätig waren. Die Zahl der Vorderseitenstempel aus Stratonikeia mit<br />

dem Zeus/Adler-Typ beträgt 56, die der Rückseiten 77. 38 verschiedene<br />

Beamtennamen kommen vor. Dazu beweist die, wenn auch unterschiedliche,<br />

so doch durchweg gute Erhaltung der Münzen, daß sie in einem<br />

verhältnismäßig kurzen Zeitraum, der drei bis vier Jahrzehnte kaum<br />

überstiegen haben dürfte, geschlagen wurden.<br />

Der Fund zeigt ferner, daß die Drachmen mit den Typen Hekate/<br />

Nike (Nr. 1 u. 2) dem gleichen Zeitraum wie die Hemidrachmen, Zeus/<br />

Adler, angehören. Die beiden Beamtennamen und die Beizeichen der<br />

Drachmen kommen auch auf zwei Hemidrachmen Zeus/Adler vor, die<br />

vom Britischen Museum erfaßt wurden. Diese Hemidrachmen gehören,<br />

nach der Abnützung zu urteilen, zu den ältesten Stücken dieser Serie.<br />

Dagegen sind allerdings die Drachmen, Hekate/Nike, hervorragend erhalten.<br />

Es ist infolgedessen schwer zu entscheiden, ob sie an den Beginn<br />

oder an das Ende der Fundmünzen gehören. Der Rückseitentyp<br />

der Drachmen scheint auf einen bedeutenden Sieg hinzuweisen. Gehören<br />

sie zu den frühen Stücken, so könnte man an den Sieg über Aristonikos<br />

denken, was allerdings die schon vorher berührte Frage, in welchem<br />

Stratonikeia dieser eingeschlossen und gefangen genommen<br />

8 Numismatic Chronicle 1954, 1-7.<br />

9 Villes d'Asie Mineure, 2. Aufl. 1962, 261 ff.<br />

1° Für die Datierung gibt es zwei verschiedene Ansatzpunkte: entweder die Übereinstimmung<br />

mit den allgemein vor Mithridates angesetzten rhodischen Münztypen,<br />

oder, wie bei Imhoof-Blumer, Kleinas. Münzen I (1901) 155 und Head,<br />

HN 624, die Annahme, daß die Prägung erst einsetzte, nachdem Stratonikeia 81 v.<br />

Chr. von den Römern zur civitas libera erklärt wurde.

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