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jahrbuch numismatik geldgeschichte - Medievalcoinage.com

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Zur Silberprägung des karischen Stratonikeia 15<br />

wurde, erneut aufwerfen würde. Natürlich könnte sich aber ein so bedeutender,<br />

die Verhältnisse in Kleinasien entscheidend beeinflussender<br />

Sieg auch in der Münzprägung anderer Städte widerspiegeln. Gehören<br />

die Drachmen zu den späten Stücken, worauf ihre spärliche Vertretung<br />

im Fund schließen lassen könnte, wäre als Anlaß die Besiegung des<br />

Mithradates denkbar. Auffallend ist, daß Hemidrachmen des Typs Hekate/Nike<br />

im Fund nicht enthalten waren. Sie sind offensichtlich erst<br />

nach der Niederlage des Mithradates in Umlauf gesetzt worden.<br />

Noch eine weitere Erscheinung könnte auf Mithradates VI. von Pontus<br />

deuten. Wie die Untersuchungen von Martin Price ergaben, gehören<br />

die Zeus/Adler-Hemidrachmen mit dem Namen des XAIPHMS2N nach<br />

ihrem Erhaltungszustand an das Ende der Fundmünzen. Dies wird<br />

durch die Tatsache gestützt, daß dieser Beamte durch nicht weniger<br />

als 25 Exemplare im Fund vertreten war. Auf seinen Münzen erscheint<br />

als Beizeichen auf 23 Stücken ein Stern, auf zweien ein Halbmond. Da<br />

Halbmond und Stern, allerdings vereint, das Wappen des Mithradates<br />

sind, könnten diese Münzen im Zeitraum seiner Herrschaft über Stratonikeia,<br />

etwa 88-85 v. Chr., geschlagen worden sein.<br />

Wie schon erwähnt, tragen die im Fund vertretenen Hemidrachmen<br />

mit dem Zeus/Adler-Typ die Namen sämtlicher bisher bekannt gewordenen<br />

Beamten dieser Gattung. Da nicht ein einziges Stück Spuren<br />

starker Abnützung trägt, erscheint es unwahrscheinlich, daß ihre Prägung<br />

bereits kurz nach 167 v. Chr. einsetzte. Man wird daher den Beginn<br />

dieser Serie wohl in das letzte Viertel des 2. Jh. v. Chr. ansetzen<br />

müssen. Das Ende kann kaum viel später als 85 v. Chr. sein, da Rhodos<br />

nach dem Sieg über Mithradates das Rückseiten-Incusum aufgibt und<br />

Stratonikeia diesem Beispiel wohl kaum sehr viel später gefolgt sein<br />

dürfte.<br />

Eine genauere Datierung der rhodischen Plinthophoren dürfte aufgrund<br />

des im Britischen Museum befindlichen Marmarika-Fundes 11,<br />

dessen Veröffentlichung durch G. K. Jenkins beabsichtigt ist, auch den<br />

Stratonikeia-Münzen unseres Fundes zugute kommen.<br />

11 Erwähnt bei Tony Hackens et Edmond Levy, Tresor hellenistique trouve a Delos<br />

en 1964, Bulletin de Correspondance Hellenique LXXXIX (1965) (Nr. 4 und 5), die<br />

der Abnützung nach einer früheren Gruppe angehören.

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