jahrbuch numismatik geldgeschichte - Medievalcoinage.com
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226 Baruch Kanael<br />
Ordnung der Buchstaben. Diese Münze ist von gleicher Gattung wie die Ezechias-Münze<br />
(Reifenberg, Nr. 2, Kanael, Nr. 4). Mit Albright (131) und Kanael<br />
(56) wird diese Gattung ans Ende der Jehud-Serie datiert.<br />
144) J. Mesh or er , The Jehud coin, a new Discovery. Ariel 15, Jerusalem<br />
1966, S. 66-70.<br />
M. veröffentlicht eine Jehud-Münze aus der Sammlung von H. Bassin in Ottawa.<br />
Auf der Vs. erscheint ein Adler, auf der Rs. eine Lilie.<br />
145) E. T. Ne well, Miscellanea Numismatica, Cyrene to India. NNM<br />
82, New York, 1938.<br />
N. bezeichnet die Ezechias Münze (Reifenberg, Nr. 2, Kanael, Nr. 4) als einen<br />
Obol (S. 54). Palästinensische Nachahmungen athenischer Münzen (Nr. 26 auf<br />
S. 54 mit Resten aramäischer (?) Inschrift; Nr. 27 auf S. 55 mit AOE) werden<br />
von N. in das frühe 4. Jh. v. Chr. datiert.<br />
146) E. J. P ilch er , A Coin of Gaza amd the Vision of Ezekiel. Proceedings<br />
of the Society of Biblical Archaeology, 30, 1908, S. 45—<br />
52, T. 1-2.<br />
Die Gottheit auf Flügelrad (Hill S. 181, 29) wird als Zeus Aetophorus beschrieben.<br />
Das Gewicht — 3,3 g. — wird als Drachme nach phönizischem Standard<br />
angesehen. Die Schrift auf der Rs. ist phönikisch, nicht althebräisch. Die Darstellung<br />
ist im Prinzip diejenige des Zeus, der gewöhnlich in der einen ausgestreckten<br />
Hand einen Adler oder die Siegesgöttin trägt, während die andere<br />
nicht bis zum Ende ausgestreckten Hand einen Zepter hält. Hier ist der rechte<br />
Arm mit Zepter nicht abgebildet, um den Flügel hinter der Figur der Gottheit<br />
besser zu betonen. Der Künstler wollte Rad und Flügel besonders betonen.<br />
Diese sind die originellsten Teile der Komposition, und sind wohl einmalig in<br />
der antiken Numismatik, obschon in der Keramik eine gewisse Analogie in<br />
Darstellungen des Triptolemos besteht.<br />
Die Maske erinnert uns an Strabo 16, 2, 15, wo der ins Meer laufende Ausläufer<br />
des Libanon 49Ea nc5oconov, Gottes Gesicht, genannt wird, wohl die<br />
übersetzung eines phönikischen Namen wie etwa Peni'el. P. weist auf die Septuaginta<br />
zu Genesis 32, 30 hin, sT8ov yecq eeev JtQl5aemov IQ6; ne5cRoltov.<br />
Unsere Münze muß aus numismatischen Gründen um 350 v. Chr. datiert werden.<br />
Der Gewichtsstandard bezeugt eindeutig, daß diese Münze nicht lange vor<br />
der Eroberung durch Alexander dem Großen geprägt wurde. Der Stil ist archaistisch,<br />
doch ist dies eine allgemeine Erscheinung auf den phönikischen Münzen,<br />
da dieselbe von den athenischen und den zyprischen Münzen beeinflußt wurden.<br />
P. pflichtet J. P. Six (NC 1877) bei, nach welchem diese Münze in der Stadt<br />
Gaza geprägt wurde. Nach der Eroberung von Athen durch Lysander im Jahre<br />
404 wurden die bis dahin in Syrien vorherrschenden athenischen Silbermünzen<br />
durch Nachahmungen von athenischen Münzen ersetzt; diese Münzen wurden<br />
nach attischen Münzfuß (Drachme von 3,4 g) geprägt. Später wurde der phönizische<br />
Münzfuß (Drachme von 3,6 g) benutzt.<br />
Gott ist im Alten Testament als ein thronender König gedacht, eine vollständige<br />
Analogie zum thronenden Zeus der griechischen Kunst. Nach dem von P.<br />
emendiertem Text von Ezechiel 1, 5 f. werden bei Ezechiel vier göttliche Gestalten<br />
(bajot) und vier Räder mit ihren beiden Achsen erwähnt. Auf einer<br />
Bronzemünze des Philippus Senior in Laodicea ad Marc (BMC Galatia, S. 362)<br />
ist ein Schrein mit gewölbtem Dach das Firmament darstellend von vier Säulen<br />
getragen sichtbar; nach P. finden wir dieselbe Idee im Prinzip auch bei Ezechiel<br />
wieder. Im Schrein ist ein Adler sichtbar — welcher wohl ein Sonnenemblem