jahrbuch numismatik geldgeschichte - Medievalcoinage.com
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Zentralgriechenland 43<br />
hen. Um die Klärung des nationalen Emblems der Boeoter, des boeotischen<br />
Schildes, hat sich insbesondere Lacroix (118) verdient gemacht.<br />
Umstritten ist jedoch auch weiterhin die Anzahl der in Boeotien prägenden<br />
Städte. Es ist nicht auszuschließen, daß neben den oben genannten<br />
Orten auch noch andere Mitglieder des boeotischen Bundes<br />
Münzen edierten, wenn auch die von Imhoof-Blumer15 vorgenommene<br />
Beschränkung der Namensliste der boeotischen Prägeorte berechtigt<br />
war.<br />
Spezielle Untersuchungen zu den Prägungen der einzelnen Städte des<br />
boeotischen Bundes liegen nur vereinzelt vor. Eine eingehendere Behandlung<br />
haben allein die thebanischen Münzen mit dem Schlangen<br />
würgenden Herakles im Rahmen von Arbeiten zu der Symmachieprägung<br />
kleinasiatischer Städte gefunden (vgl. die im Abschnitt „Boeotische<br />
Stadtprägungen" bei Theben am Schluß angeführten Titel).<br />
Bei diesem geschilderten Sachverhalt verwundert es nicht, daß auf<br />
zahlreiche Fragen der lokrischen, phokischen und boeotischen Numismatik<br />
noch keine befriedigenden Antworten gefunden werden konnten.<br />
Beispielsweise ist der Verbleib der angeblich intensiven Gold- und Silberprägung<br />
der Phoker aus Mitteln des geplünderten delphischen Heiligtums"<br />
ungeklärt. Einer eingehenderen Untersuchung bedürften ferner<br />
die Beziehungen Thebens zu den Mitgliedern der kleinasiatischen<br />
Symmachie zu Beginn des 4. Jh. v. Chr."; ganz davon abgesehen, daß<br />
die Deutung des allgemeinen Emblems dieser gemeinsamen Prägungen,<br />
der schlangenwürgende Herakles, als antispartanisches Symbol, nicht<br />
voll befriedigt; wird dieser Typ doch auch als antiathenisch bzw. spartafreundlich<br />
gedeutet (vgl. Cawkwell (139) und (140), letztere Arbeit mit<br />
Verweis auf Cook). Ob die entsprechenden thebanischen Elektronprägungen<br />
durch persische Mittel ermöglicht wurden", bleibt fraglich und<br />
eine spätere Datierung möglich. Auch die bisherigen Interpretationen<br />
und Datierungen der Darstellung der geflügelten Athena auf boeotischthebanischen<br />
Münzen vermögen trotz mehrfacher Bearbeitung nicht<br />
ganz zu überzeugen".<br />
Das weitgehende Fehlen neuerer Arbeiten zur lokrischen, phokischen<br />
und boeotischen Münzprägung bzw. das recht frühe Datum mehrerer<br />
wichtiger Untersuchungen auf diesen Gebieten ließ es zweckmäßig erscheinen,<br />
in dem vorliegenden Literaturüberblick von dem bisher eingehaltenen<br />
Brauch, die Literatur erst ab ca. 1880 anzuführen, abzuweichen.<br />
Als Stichjahr gilt in diesem Überblick ca. 1850, in einigen be-<br />
15 vgl. Titel (117).<br />
16 vgl. B. V. Head BMC S. XXVII.<br />
17 vgl. hierzu die in Abschnitt VII erwähnten Arbeiten.<br />
18 vgl. Holm (142) und Cloch6 (129).<br />
19 beispielsweise Lenormant (166) und Imhoof-Blumer (166).