jahrbuch numismatik geldgeschichte - Medievalcoinage.com
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Altjüdische Münzen 231<br />
sich auf Antipater den Vater des Herodes beziehen. Der Buchstabe A erscheint<br />
im übrigen manchmal als A, A und in ähnlicher Form. Es ist möglich, daß<br />
Antipater zuerst die Initialen seines Namens auf der Rückseite der Münzen<br />
in seiner Eigenschaft als Epimeletes anbrachte. Als er im Jahre 47 von Julius<br />
Caesar zum Epitropos von Judaea ernannt wurde, erschien seine Initiale A<br />
auf der Oberseite der Münzen, während gleichzeitig Hyrkanus weiterfuhr, Münzen<br />
ohne diese Initiale zu prägen. Als Paralelle wird auf die in dem Artikel<br />
von Bellinger „The early coinage of Roman Syria" besprochenen Initialen des<br />
Gabinius, Crassus und Cassius auf syrischen Münzen hingewiesen.<br />
160) B. Kanael, Bemerkungen zur Chronologie der Münzen des Alexander<br />
Jannaeus. Jeruschalajim 4, 1952, S. 29-39 (J. Press Festschrift)<br />
(hebräisch).<br />
K. bespricht hier die Reihenfolge der Münzen des Jannaeus. Im Prinzig akzeptiert<br />
K. die Vorschläge von Narkiss (167), kritisiert jedoch dessen historische<br />
Begründungen.<br />
K. vertritt die Ansicht, daß Jannaeus zuerst Münzen mit Pontifikallegende<br />
„Jehonathan der Hohepriester und der Rat (Hever) der Juden" prägte, also<br />
die gleiche Legende wie seine Vorgänger beibehielt (Hill, Jannaeus, Serie E);<br />
Datierung ungefähr in die Jahre 103-96 v. Chr.<br />
Erst nach der Eroberung von Gaza habe Jannaeus auf dem Gipfel seiner Macht<br />
es gewagt, statt der Pontifikal-Legende die Legende „König Jehonathan" in<br />
Hebräisch, und auf der Rs. erstmals eine griechische Inschrift, BAMIAEQE<br />
AAMEANAPOY zu prägen. (Hill, Jannaeus Serie F). Erst jetzt habe Jannaeus es<br />
auch gewagt, sich das Diadem aufzusetzen, eine konstutionelle Änderung, welche<br />
die Pharisäer mißbilligten. K. folgt der Auffassung von Tcherikover (174), daß<br />
die Einführung der Monarchie durch die Makkabäer einen etappenweisen Prozess<br />
darstelle. Aristobulus habe sich lediglich im Verkehr mit ausländischen<br />
Staaten als Monarch gegeben, während Jannaeus die Monarchie auch im Land<br />
selbst eingeführt habe. Auf der Vs. dieser Münzen sieht K. ein Rad mit acht<br />
Speichen oder einen Stern, auf der Rs. einen Anker; geprägt ab ca. 95 v. Chr.<br />
Als nächste Serie ordnet K. die Münzen mit unlesbarer hebräischer Schrift (Hill,<br />
Imitations of Alexander Jannaeus) ein, welche teilweise weniger als ein halbes<br />
Gramm (statt ca. 2 g in der vorhergehenden Serie) wiegen. Diese meist schlecht<br />
geprägten Münzen wären in die Zeit des Bürgerkrieges unter Jannaeus zu datieren.<br />
Nach dem Bürgerkrieg wurden die Münzen mit Blume — König Jehonathan/<br />
Anker BAZIAEM AAEEANAPOY (Hill, Serie A) geprägt. Die Münzen Palmzweig<br />
— König Jehonathan/Blume (Hill, Serie B) werden als gleichzeitige kleinere<br />
Münzeinheit aufgefaßt. Der Grund dafür, daß nun eine Blume statt des<br />
Rades erscheint, mag darin zu suchen sein, daß dem Rad heidnische Bedeutung<br />
beigemessen wurde, weshalb es Jannaus durch das neutrale Symbol der Blume<br />
ersetzte, um den Pharisäern nach ihrer Unterdrückung in dieser Hinsicht entgegenzukommen.<br />
Der Palmzweig mag als Siegessymbol aufgefaßt werden.<br />
Das schwierigste Problem ist die Datierung der überprägten Serie Serie C),<br />
bei welcher die Königslegende wiederum durch die Pontifikal-Legende mit der<br />
verkürzten Namensform „Jonathan, der Hohepriester, und der Rat der Juden"<br />
und deren Symbole (Kranz und Füllhorn) überprägt wurde, eine einzigartige<br />
Erscheinung in der antiken Numismatik. K. verwirft die Ansicht von Marmorstein<br />
(166) daß die verkürzte Namenform eine Konzesssion an die Pharisäer<br />
darstellte; vielmehr sei diese Serie von Hyrkanus II. unter Königin Alexandra<br />
nach dem Tod seines Vaters, um das Jahr 76 v. Chr. geprägt worden, wie Reifenberg<br />
(96) aus anderen Gründen schon vorgeschlagen hatte. Später prägte<br />
Hyrkanus dieselbe Legende und Type auf neue Schrötlinge (Hill, Serie D).