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jahrbuch numismatik geldgeschichte - Medievalcoinage.com

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136 Judita Winkler<br />

Obereinstimmung darüber, daß Schätze vergraben werden, um sie vor<br />

Dieben zu schützen oder bei Kriegsgefahr. Die große Zahl der zwischen<br />

dem 3. und 8. Jahrzehnt des 1. Jhs. v. Chr. vergrabenen Schätze<br />

deutet auf eine Periode von Unsicherheit und ständigen Kämpfen in<br />

der Geschichte Daziens, was mit Strabos Berichten (VII, 3, 11) über die<br />

Zeit nach Burebistas Tod übereinstimmt. Die Herrschaft des t015 ßacTL-<br />

1g(og Buceßuna nclthrou xai, t[eykttou yey]ovdTog tc-tiv gni Owissig 13acalgarv"<br />

wie Burebista in der bekannten Inschrift des Akornion genannt wird,<br />

war gleichfalls unruhig wegen der Kämpfe für die Einigung des Gebietes<br />

und für die Schaffung des geto-dakischen Staates. Man kann<br />

nicht abschätzen, in welchem Maße das Vergraben von Schätzen durch<br />

die Kämpfe mit den Römern im 1. Jh. v. Chr. bedingt war.<br />

Die Verwahrfunde des 1. Jhs. n. Chr. sind — ausgenommen die von<br />

Poiana — nicht zahlreich und lassen sich weder örtlich noch zeitlich<br />

gruppieren, so daß sie nicht als Anhaltspunkte für die Klärung der<br />

wirtschaftlichen und politischen Geschichte Dakiens in diesem Zeitabschnitt<br />

dienen können. Der von Domitianus geführte Krieg und die<br />

zwei Feldzüge Trajans bewirkten nur die Vergrabung der Horte von<br />

Poiana-Gorj, Hateg, Costeeti, Märcuea, Vulcaner-Paß, Hunedoara, Oraetie<br />

und Gradietea de Munte. Ohne schriftliche Quellen würden diese<br />

keinen genügenden Hinweis für die schwere Lage bieten, in der sich der<br />

dakische Staat und die Bevölkerung am Ende des 1. Jhs. n. Chr. befand.<br />

Für das 1. Jh. v. Chr. sind die Hinweise eindeutig: die Verbergung<br />

der 72 Horte aus diesem Jahrhundert (siehe Tab. II) gegenüber 16 im<br />

1. Jh. n. Chr. zeigt, daß das 1. Jh. v. Chr. eine Periode voll Unruhe und<br />

Kämpfe war (siehe Strabo VII, 3, 11), denn selbst wenn die Münzhorte<br />

nicht immer unter unmittelbarer Bedrohung und äußeren Gefahren in<br />

Sicherheit gebracht wurden, bedeutet der Umstand, daß sie nicht wieder<br />

gehoben wurden, meist den Tod ihrer Eigentümer. Die große Erschütterung<br />

im Leben der Daker im 1. Jh. v. Chr. spiegelt sich nicht nur in<br />

Münzhorten wieder, die manchmal auch Schmuckgegenstände enthalten,<br />

sondern auch in zahlreichen, ausschließlich aus Schmuckstücken<br />

bestehenden Horten 53.<br />

Die Münzfunde, so wie die Verbreitung des römischen und griechischen<br />

Importes in diesen zwei Jahrhunderten", lassen eine bemerkenswerte<br />

Intensität des Wirtschaftslebens und Handelsverkehrs in dem Gebiete<br />

nördlich der Unteren Donau erkennen. Diese Erscheinungen entsprechen<br />

den Angaben Ciceros und Caesars über den Handel der Rö-<br />

" Von Dionysopolis (Baltschik) Inscriptiones Graecae in Bulgariae repertae, ed.<br />

G. Mihailov (Sofia) I, 1956, Nr. 13, 22-23.<br />

53 D. Popescu, Dacia, VII—VIII, 1937-1940, S. 183-202; XI—XII, 1944-1947,<br />

S. 35-69; Ders., Dacia, N. S., II, 1958, S. 157-206; Oct. Floca, a. a. 0.<br />

34 C. Daicoviciu, Istoria Romäniei I, S. 270-275, 329; ders., Brave histoire . . .<br />

S. 26-28; R. Vulpe, Materiale, VIII, 1962, S. 459-460.

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