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jahrbuch numismatik geldgeschichte - Medievalcoinage.com

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212 Baruch Kanael<br />

Satrapen, die hier ihre Truppen konzentrierten, Geld zur Soldzahlung. Auch<br />

die ägypto-arabischen Münzen mit Arethusa und Bes wurden hier geprägt (S. 36).<br />

Der Stempelschneider änderte die Inschrift AOE in die ähnliche jüdische um.<br />

Die Münze mit Gottheit auf Flügelwagen und Inschrift „ Jehud" in aramäischer<br />

Schrift wurden wahrscheinlich in Kilikien nach Münzen des Tadanames geprägt.<br />

Entgegen der Ansicht von Seilers und Albright (111) meint K., daß wir den<br />

auf der in Beth Zur entdeckten Jehud-Münze genannten Ezechias nicht mit dem<br />

in Josephus, Contra Apionem, genannten Hohenpriester dieses Namens identifizieren<br />

können.<br />

Die Münzen der römischen Landpfleger werden auf S. 11-12 kurz besprochen.<br />

Diese Münzen tragen im Gegensatz zu anderen römischen Münzen dieser Gattung<br />

kein Kaiserbildnis, das zwar üblich, aber keine Pflicht gewesen sei. Als Parallele<br />

zur Prokuratorenprägung werden die Münzen von Ägypten und Commune Bithyniae<br />

erwähnt. Diese Münzen spiegeln das Entgegenkommen der Römer gegenüber<br />

Judaea in religiösen Angelegenheiten wider. Sie wurden auf Befehl des<br />

in Caesaraea residierenden Landpflegers in Jerusalem geprägt. In Caesaraea<br />

selbst wurden außer städtischen Münzen auch die Judaea Capta-Serien geprägt.<br />

Die Münzen der Landpfleger sind halbe Quadranten, deren Wert 1/8 As nach<br />

talmudischer Angabe betrug. Diese sind prinzipiell als staatliche Prägung zu<br />

betrachten (S. 68). Unter Tiberius erscheint auch der Name seiner Mutter Julia<br />

(Livia) bis zum 16. Jahre des Tiberius, ihrem Todesjahr. Auf den Münzen unter<br />

Claudius erscheint mit ihm zugleich seine Gemahlin Julia Agrippina. Auf Münzen<br />

des Antonius Felix erscheinen die Namen des Nero und des Britannicus. Aus<br />

Rücksicht gegen Agrippa I. (41-44 v. Chr.) hätten damals die Landpfleger keine<br />

eigenen Münzen geprägt — erst im Jahre 54 erscheinen sie wieder. Daß nach<br />

58/59 n. Chr. keine Prokuratorenmünzen geprägt wurden, mag eine Wendung in<br />

der römischen Prägepolitik bedeuten. N. bemerkt, daß Quadranten des Nero im<br />

Lande gefunden wurden, die wahrscheinlich von den Legionären mitgebracht<br />

wurden. Während des ersten jüdischen Aufstandes benutzten die römischen Soldaten<br />

nur römische Münzen, die in Rom selbst, in Antiochien oder in Caesaraea<br />

geprägt waren.<br />

Die Form des Schrötlings und die Prägetechnik der Prokuratorenmünzen sind<br />

von denjenigen der Stadtprägung von Caesaraea verschieden; dies bekräftigt die<br />

Annahme, daß die Prokuratorenmünzen in Jerusalem geprägt wurden.<br />

Die im Lande selbst geprägten Judaea Capta-Münzen des Vespasian und des<br />

Titus sind ohne Daten; zwei Münzen des Domitian dieser Gattung sind durch<br />

die Kaisertitulatur datiert.<br />

Nach N. wurde auch eine Goldmünze dieser Gattung mit lateinischer Schrift in<br />

Caesaraea Palaestinae geprägt. Dies stellt N. (S. 75 und Corpus Nr. 144) auf<br />

Grund der Inschrift und der allgemeinen Erscheinung der Münze fest.<br />

N. erwägt die Möglichkeit, daß das Erscheinen von lateinischen statt griechischen<br />

Aufschriften auf diesen Münzen unter Domitian besage, daß unter Vespasian<br />

und Titus diese Münzen in einer Reichsmünzstätte geprägt wurden, und<br />

unter Domitian in einer Münzstätte von Caesaraea Palaestinae, welche inzwischen<br />

den Status einer Kolonie (Colonia Prima Flavia) erlangt hatte.<br />

88) P. Na st er, La Collection Lucien de Hirsch. Brüssel 1959. Bd. I,<br />

Text; Bd. II, Tafeln.<br />

Auf S. 291-292 werden unter Nr. 1748-1756 jüdische Münzen aufgeführt. Mit<br />

einer Ausnahme ( Jahr vier . . . der Erlösung Zions, Nr. 1748) sind alles Schekel<br />

und Halbschekel. Alle Münzen sind auf T. 97 abgebildet.<br />

89) B. 0 esterr eicher, The Denominations of Ancient Jewish Coins.<br />

INJ 1, 1963, S. 7-12.

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