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jahrbuch numismatik geldgeschichte - Medievalcoinage.com

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214 Baruch Kanael<br />

nicht mit einer Jahreszahl verbunden, da die Erfüllung des dritten Zieles noch<br />

weit entfernt war.<br />

Die Darstellung auf der Vs. der Tetradrachmen zeigt das traditionelle Bild eines<br />

Tempels mit seiner Vorhalle. Als weiteres Beispiel dieser Darstellung erwähnt<br />

P. den Goldschmuck mit Darstellung der heiligen Stadt, den Rabbi Akiba seiner<br />

Frau schenkte, den jedoch der Fürst Simon seiner Frau verweigerte, da sie dessen<br />

nicht würdig sei. Zwischen den Säulen erscheint das Allerheiligste des Tempels.<br />

Ober dem Architrav sieht man Kreuz oder Rosette, welche nicht als Stern zu<br />

deuten sei und deshalb nicht auf den Namen des Bar-Kochba anspiele, und später<br />

eine wellenförmige Linie. Auf der Rückseite ist mit einer Ausnahme (Hill, Nr.<br />

10) ein Feststrauß mit Ethrog dargestellt. Der Grund zu dieser Darstellung sei<br />

darin zu suchen, daß der Aufstand während des Laubhüttenfestes ausbrach oder<br />

die ersten Erfolge der Aufständischen während desselben errungen wurden. Auf<br />

anderen Münzen nimmt das Fest des Wasserschöpfens einen großen Raum ein.<br />

Auf der Vorderseite erscheint die Legende „Jeruschalem" oder „Schimeon". Die<br />

ersteren sind die frühesten und gewähnlich mit dem Datum „Jahr eins der Erlösung<br />

Israels" gekoppelt. Die Legende „Jeruschalem" erscheint auch auf Münzen<br />

des zweiten Jahres. Eine höchst seltene Münze (Sammlung Mayer, Katalog<br />

Allotte 1097, Tafel 19) — nicht bei Hill — weist die Vorderseite des ersten<br />

Jahres mit dem Datum des zweiten Jahres auf der Rückseite auf (S. 10).<br />

Es ist möglich, daß die Tetradrachmen des ersten Jahres von Eleasar geprägt<br />

wurden. Im zweiten Jahr findet man, daß sich die Stellung des Fürsten Simon<br />

gestärkt hat, der nun das Prägerecht unbestritten ausübte. Das Traubenbündel<br />

sei wohl das Wappen des Simon und erinnere an dasjenige aus Gold, welches<br />

über dem Haupttor des Tempels angebracht war. Auf der Rs. erscheinen die<br />

gleichen Typen wie auf den Münzen des Eleasar. Der einhenkelige Krug sei wohl<br />

das Wappen des Eleasar gewesen. Nach M. A. Levy wäre der Krug mit dem<br />

Fest des Wasserschöpfens in Verbindung zu bringen. Der Palmzweig sei wohl<br />

der obere Teil des Lulav im Feststrauß. Die Inschrift bedeute „höre", wohl eine<br />

Andeutung auf den Schlachtruf, „Höre Israel" (Text unklar. B. K.), nicht wie<br />

allgemein angenommen, eine verkürzte Form des Namens Simon. Deshalb seien<br />

die Denare (Hill, S. 288, Nr. 2 und 3) keine Hybriden wie Hill annehme, sondern<br />

reguläre Münzen des Eleasar. Die Bronzemünzen zerfielen in drei Klassen:<br />

Staatsprägungen ohne Namen des Münzbeamten, solche mit dem Namen Eleasar,<br />

und diejenigen mit dem Namen des Simon. Auf allen diesen erscheine die Legende<br />

„Jahr eins der Erlösung Israels" vollständig, während sie (nach P.) nur<br />

einmal auf Silbermünzen erscheine. Die Hoffnung und der Wunsch nach Erlösung<br />

seien stärker bei denjenigen gewesen, die Bronzemünzen gebrauchten.<br />

Der Kranz um den Namen Simon besteht aus sechs Blätterpaaren, dies sei vielleicht<br />

eine Andeutung auf den sechsten Tag des Laubhüttenfestes. Krug und<br />

Musikinstrumente sind mit dem Fest des Wasserschöpfens in Verbindung zu<br />

bringen. Die Legende des Typs Hill, S. 308, Nr. 47-59 bezeichne abermals einen<br />

Schlachtruf.<br />

91) K. Pink, Beiträge zur biblischen Numismatik. Biblica 20, 1939,<br />

S. 408-412.<br />

92) F. Prat, Le cours des monnaies en Palestine au temps de Jesus-<br />

Christ. Recherches de Science religieuse 15, 1925, S. 441-448.<br />

93) S. Ra f f aeli (Raffalovich), Coins of the Jews, History of Jewish<br />

Coins in Classic Hebrew, with illustrations and a plate of alphabeths,<br />

preface by the publisher Mr. E. Deinard. Jerusalem 1913, VI<br />

199 S., 231 Münzabbildungen (Holzschnitt) auf 35 Tafeln (hebräisch).

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