jahrbuch numismatik geldgeschichte - Medievalcoinage.com
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Altjüdische Münzen 251<br />
durch die Inschrift der in Jerusalem beliebten tyrischen Schekel TYPOY IEPAE<br />
KAI AEYAOY mitbeeinflußt wurde. Mit Hinweis auf Jesajah 52, 1 f. kommt<br />
H. zu dem Ergebnis, daß durch die Aufstandsmünzen die Vermutung nahegelegt<br />
wird, daß gerade •bei den Zeloten eine durch die Propheten vorgegebene<br />
Doppeltradition von der endzeitlichen Heiligkeit und Freiheit Jerusalems und<br />
des Tempels wirksam war.<br />
Zur Ranke des Weinblattes auf den Bronzemünzen des zweiten und dritten<br />
Jahres des Ersten Aufstandes (Hill, S. 272, f.) bemerkt H. (S. 121, Anm. 2), daß<br />
diese vielleicht auf das Siegessymbol des Palmzweiges hindeute, mit Bezug auf<br />
1. Makk. 13, 37; 2. Makk. 14, 4 und 2. Esra 2, 45. Das Weinblatt auf diesen Münzen<br />
sei ein Symbol der Fruchtbarkeit nach Joel 2, 22 und Sach. 8, 12; es könnte<br />
jedoch nach Gen. 49, 11 eine messianische Bedeutung haben.<br />
225) G. F. Hill, The date of the Jewish Shekels. NC 1922, S. 133—<br />
134.<br />
Hält mit A. R. S. Kennedy an der Datierung der Schekel in die Zeit des Ersten<br />
Aufstandes fest. Diese Datierung wird durch einen von J. Germer-Durand erwähnten<br />
Münzfund (365) bestätigt, in welchem ein Schekel und ein Halbschekel<br />
zusammen mit gleichzeitigen römischen und jüdischen Münzen vorkommen.<br />
Nach einem Brief von Pater H. Vincent wurden die beiden ausgezeichnet erhaltenen<br />
Schekelmünzen zusammen mit herodianischen Münzen und Münzen der<br />
Landpfleger entdeckt, und zwar unter dem Fußboden eines Hauses, welches mit<br />
Sicherheit während der Katastrophe des Jahres 70 n. Chr. zerstört wurde. Dadurch<br />
wäre die Datierung der Schekel in den Ersten Aufstand „about as conclusive<br />
as any evidente of association can be".<br />
226) G. F. Hill, Note an the Chronology of Maccabean Coins. PEFQSt.<br />
59, 1927, S.50.<br />
Das gemeinsame Vorkommen von Schekeln mit Münzen der Herodianer und<br />
Prokuratoren in dem von R. P. Germer-Durand erwähnten Münzfund (365) weist<br />
auf eine Prägezeit während des Ersten Aufstandes hin. Das Fehlen der Schekel<br />
in Schatzfunden aus dem Zweiten Aufstand erklärt sich daraus, daß die Schekel<br />
nach dem Ende des Ersten Aufstandes nicht weiter zirkulierten, sondern eingeschmolzen<br />
wurden.<br />
227) G. F. Hill, The Shekels of the First Revolt of the Jews. QDAP<br />
6, 1938, S.78-83.<br />
H. bemerkt unter Verweis auf die unter Nr. 225 erwähnten Funde, daß er an<br />
der Datierung der Schekel in die Zeit des Ersten Aufstandes festhalte.<br />
H. erwähnt ferner einen Münzfund, vielleicht aus Nablus, welcher zwei Münzen<br />
des Ptolemaeus Philadelphus, und 23 Schekel von Tyrus aus den Jahren 126/5<br />
v. Chr. bis 19/20. n. Chr. enthielt. Ein anderer Fund aus Jerusalem enthielt<br />
64 frische Schekel des dritten Jahres. Ursprünglich waren diese Funde wohl<br />
beträchtlich größer. H. rechnet mit der Möglichkeit, daß alle diese Münzen zur<br />
gleichen Zeit auf den Markt kamen und vielleicht doch aus einem einzigen<br />
Fund stammen. In diesem Falle hätten wir Ersparnisse vor uns, welche zuerst<br />
hauptsächlich aus tyrischen Schekeln bestanden, zu denen dann die jüdischen<br />
Schekel bald nach deren Prägung hinzugefügt wurden. 59 der 61 von Hill untersuchten<br />
jüdischen Schekel dieses Fundes stammen aus dem gleichen Vs.-Stempel.<br />
Das mittlere Durchschnittsgewicht 14,27 g, Höchstgewicht einer Münze 14,37 g.<br />
Falls tatsächlich alle diese Münzen zusammengehören, wäre dies ein weiterer<br />
Beweis für die Datierung der Schekel in den Ersten Aufstand. Am Schluß des<br />
Aufsatzes bemerkt Hill allerdings, daß E. T. Newell und Frau Baldwin Brett ihm