11.06.2013 Aufrufe

jahrbuch numismatik geldgeschichte - Medievalcoinage.com

jahrbuch numismatik geldgeschichte - Medievalcoinage.com

jahrbuch numismatik geldgeschichte - Medievalcoinage.com

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

274 Baruch Kanael<br />

und drei des Buchstabens w a w hätten. Die Größe der Buchstaben spiele dabei<br />

keine Rolle, da nach K. die hebräischen Buchstaben auf den zweisprachigen<br />

Münzen des Jannaeus nicht kleiner seien als die griechischen, und die griechischen<br />

Buchstaben auf diesen Münzen doch gleichförmig seien. Indes sind die<br />

von K. beigebrachten Beispiele nicht den zweisprachigen Serien des Jannaeus<br />

entnommen.<br />

Für die altphönikische und die althebräische Schrift wären keilförmige Enden<br />

charakteristisch, und zwar auf Stein, Siegeln und Münzen und sogar bei Inschriften<br />

auf Ton und Pergament. Das sei auch für alle Inschriften auf den<br />

Makkabäermünzen typisch, obwohl die griechischen Buchstaben auf den Münzen<br />

des Jannaeus ohne Ausnahme perlförmige Endungen haben. Lediglich die<br />

nach K. in hebräischer Quadratschrift erscheinenden Buchstaben auf den in dem<br />

Münzfund von Jaffa entdeckten Münzen des Jannaeus sollen Enden in Form<br />

von Nägelköpfen haben (nail head endings); dasselbe soll bei einigen Münzen<br />

des Antigonus der Fall sein. Dagegen zeigen die Münzen des ersten Aufstands<br />

durchweg perlenförmige oder nagelkopfförmige Buchstabenenden. Die Buchstaben<br />

auf den Münzen des zweiten Aufstandes sind gewöhnlich nagelkopff<br />

örmig, obwohl man manchmal auch viereckigen und keilförmigen Buchstabenenden<br />

begegnet.<br />

Die Anordnung der Schrift auf den Makkabäermünzen sei nicht symmetrisch.<br />

So sind bei Jannaeus, Serie F, die 10 Buchstaben der hebräischen Inschrift zwischen<br />

den 8 Strahlen des Sternes auf 6 Einzelbuchstaben und zweimal je zwei<br />

Buchstaben verteilt. Dagegen seien die Inschriften auf den Münzen des ersten<br />

Aufstandes symmetrisch angebracht und — weniger konsequent — auch auf<br />

den Münzen des zweiten Aufstandes.<br />

Sodann untersucht K. die von ihm angenommene Entwicklung einzelner Buchstaben.<br />

Als Beispiel nennen wir den Buchstaben xeth, welcher nach K. auf den<br />

Makkabäermünzen mit einer Ausnahme zweimal so hoch als breit, auf den<br />

Münzen des ersten Aufstandes zweimal so breit als hoch ist, während sich auf<br />

den Münzen des zweiten Aufstandes beide Formen finden. Als die Unterschiede<br />

zwischen der altjüdischen Münzschrift und der früheren altjüdischen Schrift<br />

wird konstatiert, daß die ältere Schrift gewissermaßen zwischen vier Zeilen<br />

geschrieben, die Münzschrift zur Zeit des zweiten Aufstandes dagegen gleichsam<br />

zwischen zwei Zeilen erscheine.<br />

Als Ergebnisse verzeichnet Kadman, daß die Stempelschneider die Inschriften<br />

lesen konnten (allerdings übergeht K. die Serie G des Jannaeus mit nicht zu<br />

entziffernden, dem Althebräischen nachgeahmten Schriftzeichen) und nicht mehr<br />

Fehler machten, als sonst auf alten Münzen zu finden seien. Die zahlreicheren<br />

Fehler und irregulären Formen von Buchstaben auf den Münzen des Bar Kochba<br />

werden hingegen mit Mildenberg (265) auf Unkenntnis der Stempelschneider<br />

zurückgeführt. Die Inschriften „Freiheit Zions" (Hill, S. 272f.) u.s.w. seien religiöse<br />

und nationale Parolen gewesen, um das Volk zum Kampf gegen die Römer<br />

zu ereifern. Es sei undenkbar, daß man solche Parolen in unverständlicher<br />

Schrift angebracht hätte. überdies erwähnen talmudische Quellen Exemplare<br />

der Bibel, welche in althebräischer Schrift geschrieben wurden. Das beweist<br />

nach K., daß diese Schrift zumindest in gewissen Volkskreisen wohl bekannt war.<br />

309) Kadman, L, Hebrew Coin Script and Samaritan Script. IN J 3,<br />

1963, S. 61.<br />

K. erwähnt die Ansicht von Albright (10), daß die Bibel erst während der<br />

Makkabäerzeit in die samaritanische Schrift umgeschrieben wurde. Nach K. ist<br />

jedoch die samaritanische Schrift erst nach dem Ersten Aufstand entstanden.<br />

Er erwähnt den Fund von etwa 40 Papyri aus dem 4. Jh. v. Chr., welche von

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!