11.06.2013 Aufrufe

jahrbuch numismatik geldgeschichte - Medievalcoinage.com

jahrbuch numismatik geldgeschichte - Medievalcoinage.com

jahrbuch numismatik geldgeschichte - Medievalcoinage.com

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Zur Bestimmung eines Sesterz aus dem Saalburg-Kastell 31<br />

in ihrer Anordnung besteht ein deutlicher Unterschied. Der Typ RIC<br />

707 führt FORT RED im Abschnitt und SC im Feld der Münzrückseite,<br />

während das Saalburger Stück SC im Abschnitt stehen hat und<br />

die Umschrift mit FORT ... beginnt.<br />

Wenn damit als erwiesen gelten darf, daß die Bestimmung Frankes<br />

zu korrigieren ist, stellt sich die Frage, wie die Fundmünze Inv.-Nr.<br />

1045 aus dem Saalburg-Kastell besser zu identifizieren ist. Eine Lösung<br />

dieser Frage wird dadurch erschwert, daß die Vs der Münze heute<br />

vollständig korrodiert ist (Taf. 3, 2), wobei es ein Rätsel bleibt, wie<br />

Jacobi mit Sicherheit feststellen konnte, daß es sich um eine Prägung<br />

Hadrians gehandelt habe. Auszugehen ist bei der Bestimmung allein<br />

von der Rs., deren wesentliches Element eine nach links sitzende Fortuna<br />

mit Steuerruder und Füllhorn ist mit FORT ... in der umlaufenden<br />

Legende und SC im Abschnitt. Entscheidend ist weiterhin, daß es<br />

sich bei dem Saalburger Stück um eine Sesterzprägung handelt.<br />

Wie eine kritische Durchsicht der betreffenden Rückseitenlegenden<br />

ergibt, fehlt in der Zeit von Augustus bis Vitellius jegliche vergleichbare<br />

Fortunaprägung. Andererseits ist der Zeitraum, in dem die Münze<br />

von der Saalburg geprägt sein kann, nach oben hin durch die Sesterzen<br />

M. Aurels einzugrenzen, deren Durchmesser sich in dieser Zeit<br />

merklich verringert.<br />

Die Sesterzprägungen der Flavier tragen zwar als erste Rückseitenlegenden<br />

wie FORTVNAE REDVCI SC (Vespasian) oder FORTVNAE<br />

AVGVSTI SC (Domitian)18, doch erscheint bei Vespasian stets eine stehende<br />

Fortuna im Münzbild der Rs (Taf. 3, 4.5)19, während unter den<br />

Beispielen Domitians keine Sesterzprägungen dieses Typs bekannt sind.<br />

Die Sesterzen der drei Flavier kommen demnach für eine Identifizierung<br />

nicht in Frage.<br />

Nerva prägt zwar Sesterzen mit der Rückseitenlegende FORTVNA<br />

P R mit SC im Abschnitt, doch trägt die nach links sitzende Fortuna<br />

Szepter und Kornähren in ihren Händen und unterscheidet sich darin<br />

deutlich von der Fortuna auf der Saalburger Münze (Taf. 3,6) 29.<br />

Trajan läßt einmal während seiner Regierungszeit Sesterzen mit der<br />

Rückseitenlegende FORTVNAE REDVCI mit SC im Abschnitt prägen,<br />

und zwar aus Anlaß seines Aufbruchs in den Partherkrieg 21. Die Rs.<br />

dieser Prägung vereinigt alle Elemente, die sich auch auf der Rs des<br />

Saalburger Stückes finden: die nach links sitzende Fortuna, die in der<br />

Rechten das Steuerruder, in der Linken das Füllhorn hält, mit FOR-<br />

TVNAE REDVCI in der Umschrift, das entsprechend auf dem Saalburger<br />

Sesterz zu ergänzen ist, und mit SC im Abschnitt (Taf. 3, 1).<br />

12 Unter Titus keine FORTVNA-Prägung.<br />

19 RIC 402. 409. 422. 516. 532. 571. 572. 588. 607. 643. 672. 732.<br />

RIC 62. 85.<br />

21 RIC 627. 628.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!