jahrbuch numismatik geldgeschichte - Medievalcoinage.com
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Altjüdische Münzen 175<br />
bringt sie dann, in der Fortsetzung des Artikels mit dem während des<br />
Umbaues des Heiligtums am Tempeltor angebrachten Adler in Verbindung.<br />
Dieser wurde im letzten Regierungsjahr des Herodes von Eiferern<br />
herabgerissen. Kanael möchte in dieser für die Spätjahre des<br />
Herodes ungewöhnlichen Prägung einen Versuch der Rechtfertigung<br />
seines Vorgehens sehen: Im Gegensatz zu der Tat der Eiferer wird<br />
durch diese Münze betont, daß der Herrscher (auf Grund einer zustimmenden,<br />
in den Quellen nicht belegten) Stellungnahme gemäßigter Rabbiner<br />
berechtigt war, den Adler anzubringen. In Wahrheit war der<br />
Adler ein zweideutiges Symbol, das sowohl die Römerherrschaft (oder<br />
die Apotheose) als auch das Walten des Gottes Israel nach Deut. 32, 11<br />
bedeuten konnte.<br />
Die Münzen der Standardserie (Füllhörner-Anker) mit dem Buchstaben<br />
N (Hill, Herodes, Nr. 62-63) enthalten nach Kindler einen Hinweis<br />
auf den Münzmeister, den er mit Vorbehalt mit Nikolaus aus<br />
Damaskus, dem Geheimschreiber des Herodes, identifiziert. Neuerdings<br />
hat jedoch Meyshan (194), der sich auf Kindler bezieht, gezeigt, daß<br />
der Buchstabe N ein Teil der Legende gevoiQxou ist. Diese gewöhnlich<br />
schlecht erhaltenen Münzen sind demnach dem Herodes Archelaus zuzuweisen.<br />
Die Münzen des Herodes Archelaus<br />
Kanael hat den Versuch einer Chronologie der Münzen des Archelaus<br />
angedeutet: Zunächst Weiterführung der Typen des Vaters, später<br />
gewisse selbständige Symbole. Das in seiner symbolischen Wirkung entwertete<br />
Füllhorn, aus der Zeit des Hyrcanus I. war mit dem Untergang<br />
der Makkabäer, mit deren Anhängern Herodes zu kämpfen hatte, ein<br />
Relikt der Vergangenheit geworden. Goodenough (283) hat darauf hingewiesen,<br />
daß das Traubenbündel auf den Münzen des Archelaus als<br />
Prosperitätszeichen die Symbolik des Füllhorns ablöste.<br />
Die Münzen des Herodes Antipas<br />
Antipas begann, wie wir seit der Publikation von A. Spijk erm an<br />
(116) wissen, in seinem 24. Jahr (20 n. Chr.) Münzen zu prägen. Diese<br />
Serie ist wohl mit der Erbauung von Tiberias in Zusammenhang zu<br />
bringen. In den Symbolen — fast durchgehend Kranz und Palmzweig —,<br />
siehe jetzt Meshor er (78), bemüht sich Antipas anscheinend den<br />
Empfindungen seiner Untertanen Rechnung zu tragen.<br />
Die Münzen des Herodes Philippus<br />
Herodes Philippus hatte es bei der Auswahl der Münzsymbole von<br />
den drei Söhnen am einfachsten: er herrschte über vorwiegend nicht-