jahrbuch numismatik geldgeschichte - Medievalcoinage.com
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286 Baruch Kanael<br />
Das einem Andreaskreuz ähnliche Zeichen auf Münzen des Herodes wird „trotz<br />
des Widerspruchs der Fachgenossen" als Chalkus gedeutet (S. 4). Die Einheit<br />
der Münzen des Pilatus (2,30 g schwer) sei ebenfalls ein Chalcus. Diese entsprechen<br />
auch dem römischen Quadrans (S. 5). Es sei nicht ohne weiteres sicher,<br />
daß in Mark, 12, 42 (vgl. Luk. 21, 2) die Übersetzung Luthers „die machen<br />
einen Heller", als 2 Scherflein = 1 Heller, zu verstehen sei (S. 9-10). Eher sei<br />
anzunehmen, daß 1 XEXZÖV gleich 1 Quadrans sei. Ebenso deute Luk. 12, 59 (vgl.<br />
Matth. 5, 26) eher auf die Gleichsetzung von 1 Lepton = 1 Quadrans. Palästina<br />
scheint von kappadozischen Drachmen überschwemmt gewesen zu sein. Von<br />
Bronzemünzen waren nach der Neutestamentlichen Zeit auch die Münzen der<br />
letzten Makkabäer und des Herodes, daneben auch das Kupfergeld der phönizischen<br />
Handelsstädte der Nachbarschaft, hauptsächlich von Tyrus, im Umlauf.<br />
Das römische Geld aller Nominale war jedoch herrschend und bevorrechtigt.<br />
Daneben gab es noch griechisches Silber, hauptsächlich tyrische Tetra- und<br />
Didrachmen. Diesem Zustand entspricht nach R. genau das Neue Testament,<br />
d. h. die Evangelien und besonders die Synoptiker.<br />
Wenige Dezennien später, bereits unter den flavischen Kaisern, waren dagegen<br />
diese Verhältnisse verändert. Johannes, der jüngste unter den Evangelisten<br />
führt dementsprechend in Evangelium und Offenbarung auch nur noch den<br />
Denar an. „Für die Zuverlässigkeit der Darstellung in den Evangelien ein glänzendes<br />
Bild."<br />
354) P. Th. Str atmann, Kurze Bemerkung zu dem vorhergehenden<br />
Funde. Anthropos 4, 1909, S.169.<br />
S. bemerkt, zu der in Natal gefundenen hebräischen Münze des Jahres vier<br />
(352), daß durch diesen Fund die vielumstrittene Frage nach dem Charakter<br />
und der Herkunft der südafrikanischen Ruinenstätten in ein neues Stadium<br />
träten.<br />
355) S. Tolkowsky, The Destruction of the Jewish Navy at Jaffa<br />
in the Year 68 A.D. PEFQSt 1928, S.153-163.<br />
T. hält die Judaea Navalis-Münzen für authentisch. Diese Münzen und auch<br />
die Victoria Navalis Münzen der Flavier sollen sich auf den Sieg des Vespasian<br />
über die jüdische Flotte in Jaffa ( Josephus, Bell. Iud. III, IX, 3) beziehen.<br />
356) W. Wirgin, The Plant an the Reverse of the „Thick Shekels".<br />
INJ 2, 2-3, 1964, S.16-18.<br />
Die allgemein als Granatäpfel beschriebenen Pflanzen auf der Rückseite soll<br />
den brennenden Dornbusch von Exodus 3, 2 f. darstellen.<br />
vgl. auch Nr. 54, 123.<br />
R. Fundberichte<br />
357) A.R. Bellinger, Excavations at Dura Europos. Final Report.<br />
Vol. VI: The Coins. New Haven, 1949.<br />
358) A.R. Bellinger, Coins (in Gerasa, City of the Decapolis), herausgegeben<br />
von C. Kraeling. New Haven, 1938, S. 497-500.<br />
359) A.R. Bellinger, Coins from Jersah, 1928-1934. NNM, 81,<br />
1938, S.21-22.