jahrbuch numismatik geldgeschichte - Medievalcoinage.com
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232 Baruch Kanael<br />
161) A. Kindler, The Jaffa Hoard of Jannaeus. IEJ 4, 1954, S.170-<br />
185; T. 13b und 16.<br />
K. bespricht hier den Fund von 851 Münzen des Jannaeus, welche in Jaffa<br />
während der Ausgrabungen des Israel Department of Antiquities unter Leitung<br />
von P. L. 0. Guy im Jahre 1949 entdekt wurden. Bis auf eine Ausnahme<br />
handelt es sich um Kleinstbronzen des Jannaeus (vgl. Hill, Imitations of Alexander<br />
Jannaeus, Nr. 14-18). K. legt in dieser ersten eingehenden Abhandlung<br />
für diese Münzen, deren Typen Stern mit unleserlicher hebräischer Inschrift<br />
und Anker mit einem Teil der Legende BAELIES-2E AAESANAPOY sind, und<br />
deren mittlerer Durchmesser zwischen 12 und 6 mm, und deren Durchschnittsgewicht<br />
zwischen, 0,9 und 0,24 Gramm liegt, nach Durchmesser und Gewicht<br />
folgende Klassen fest: Punkte zwischen den Sternstrahlen statt Inschrift um<br />
dieselbe herum; auf einer Seite geprägte Exemplare; beiderseitig mit gleichen<br />
Typen geprägte Exemplare; auf einer oder auf beiden Seiten erscheinende<br />
unbestimmbare Typen; Schrötlinge, auf welchen allein ein gegossener Zentralpunkt<br />
sichtbar ist (with casted center point an one side only). Ungefähr ein<br />
Viertel des Fundes besteht aus ungeprägten Schrötlingen. K. beweist, daß auf<br />
der Vorderseite dieser Münzen (und auch auf Münzen der Serie F bei Hill) ein<br />
Stern sichtbar ist und nicht ein Rad. K. bringt ferner Belege für seine Ansicht,<br />
daß die meisten Typen auf Makkabäer-Münzen von seleukidischen Prototypen<br />
entlehnt wurden; doch räumt K. ein, daß ein Stern niemals als hauptsächliches<br />
Emblem, sondern lediglich als Attribut erscheint, im Gegensatz zu dem Stern<br />
auf den Münzen des Jannaeus. Der Anker wäre vorerst ein neutrales seleukididisches<br />
Symbol, welches von Jannaeus entlehnt wurde. Erst in zweiter Linie<br />
mag der Anker die Herrschaft des Jannaeus über zahlreiche kleine Häfen an<br />
der Mittelmeerküste reflektiert haben.<br />
Nur 208 Exemplare weisen überhaupt Inschriften oder Spuren von Inschriften<br />
auf ; manchmal ist nur die eine Seite der Münze beschriftet. K. bemerkt, daß<br />
man auf keinem Exemplar dieser Münzgattung (auch außerhalb dieses Fundes)<br />
die Legende des Münz-Prototyps (Hill, Serie F): „Jehonathan Hamelech" (König<br />
Jehonathan) erkennen kann. Diese Schrift kann entweder eine nachlässige Kursivschrift<br />
oder eine phantasievolle Nachahmung von althebräischer Schrift durch<br />
Graveure, welche diese Schrift nicht kannten, sein. Nur in wenigen Fällen besteht<br />
die gesamte hebräische Legende aus identischen Schriftzeichen (S. 177).<br />
Dreizehn Exemplare (von 850!) weisen auf der Vorderseite statt einer hebräischen<br />
Inschrift Spuren der griechischen Inschrift BAEIAEO/ AAESANAPOY<br />
der Prototyp-Serie auf, und zwar handelt es sich um drei bis vier Buchstaben,<br />
welche nach K. entfernt griechischen Buchstaben ähneln (Tafel auf S. 177); sie<br />
müßten also ebenfalls als Nachahmung von Schrift betrachtet werden. Einige<br />
dieser Legenden erscheinen zwischen den Strahlen des Sterns.<br />
Auf 21 Münzen stellt K. Inschriften in hebräischer Quadratschrift fest, welche<br />
jedoch kaum eine Deutung zulassen. Auf einigen Exemplaren kann man Teile<br />
des Namens Jehonathan entziffern (s. Abb. 4, Schrifttafel, S. 179).<br />
Es folgen Bemerkungen zur Prägetechnik: Die Schrötlinge wurden in Gußformen<br />
aus Steinplatten gegossen. Die Vertiefungen waren durch geradelinige<br />
Rillen verbunden, und nicht durch Rillen, welche in verschiedene Richtungen<br />
abzweigen. K. meint, daß man hier mit etwa 25 Gußlöchern in gerade-laufenden<br />
Streifen rechnen muß (a kind of ribbon of about 25 planchets), welche eine<br />
Länge von ungefähr 25 cm für die Schrötlinge der kleinsten Einheit, und ca.<br />
50 cm für diejenigen der mittleren Einheiten hatten. Das Abbrechen der Schrötlinge<br />
geschah ziemlich nachlässig. Nur ein Drittel der Münzen in diesem Fund<br />
weisen keine Überreste von Gußzapfen auf.<br />
Nur in einem Fall konnte K. zwei Münzen nachweisen, die mit demselben Vs.-