jahrbuch numismatik geldgeschichte - Medievalcoinage.com
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174 Baruch Kanael<br />
kleineren Münzen mit Dreifuß und zuletzt die Standardserie mit Cornucopiae<br />
(mit Caduceus oder Granatapfel) — Anker.<br />
In der Interpretation der Symbole auf den Münzen des Herodes<br />
gehen die Ansichten stark auseinander. Die Darstellung auf der Vs.<br />
der Großbronzen mit Dreifuß und Lebes (Hill, Nr.1-10) wurde noch<br />
bei Hill als Helm mit sternbekröntem Griff angesehen; Wigand (212)<br />
hat jedoch gezeigt, daß es sich um ein Thymiaterion handelt. Diese<br />
Deutung ist seit Watzinger (125) anerkannt. Meyshan (194) hat<br />
vorgeschlagen, auf den Münzen des Herodes durchwegs jüdische Symbole<br />
zu erblicken. Dreifuß und Lebens werden bei ihm z. B. als Tempelgeräte<br />
gedeutet. Kana el (56) neigt dazu, auf einigen Münzen der<br />
ersten Serie des Herodes eindeutig heidnische Symbole auf der einen<br />
Seite, und weniger eindeutig jüdische Symbole auf der anderen zu erkennen.<br />
Auf den späteren Standardmünzen ließ Herodes häufig Symbole<br />
anbringen, die eine zweifache Deutung: jüdisch und heidnisch zuließen.<br />
Nur die erste Serie des Herodes (wie auch die fast gleichzeitige<br />
des Mattathias Antigonus) enthält auch Großbronzen. Später geht er<br />
— gleich den Makkabäern — auf Kleinbronzen im Gewicht von ca.<br />
2 g (wohl eine Prutah) zurück und prägt auch in bescheidenerem Umfang<br />
noch kleinere Münzen, deren Wert die Hälfte der Münzen der<br />
Standardserie betrug. Zu den Münzeinheiten liegt bisher vor allem die<br />
verdienstvolle Arbeit von Oest er reicher (89) vor. K in dler (187)<br />
vertritt die Meinung, daß die zweite Serie des Herodes (Hill, Nr. 20f.)<br />
in drei Gewichtseinheiten geprägt wurden.<br />
Auch über die Bedeutung der Symbole der zweiten Serie des Herodes<br />
(Hill, Nr. 20f.) bestehen unterschiedliche Auffassungen. Die Darstellung<br />
auf der Vorderseite wird von Hill als Kranz oder Kopfbinde angesehen,<br />
in dem ein x oder + -förmiges Zeichen enthalten ist. Kana el<br />
sieht in letzteren eine schematische Darstellung des auf der vorhergehenden<br />
Serie sichtbaren Monogrammes _p , während andere, so schon<br />
Madden und zuletzt E. W. Klimovski darin ein Kreuz sehen. Es<br />
ist zu bemerken, daß die Hauptserie (Cornucopiae-Anker) auch Nebentypen<br />
enthält, von denen besonders die von K in dler (187) veröffentlichten<br />
hervorzuheben sind, die aber wohl eher als technisch bedingte<br />
Varianten aufgefaßt werden dürfen. Die seltenen Münzen mit Anker-<br />
Galeere (Hill, 75f) werden von H i l 1 als letzte Serie des Herodes bezeichnet.<br />
Meyshan (194) bringt sie mit der Einweihung von Caesarea<br />
in Verbindung, Kanael (56) mit der Reise des Herodes nach Kleinasien.<br />
Das (mit Ausnahme des Caduceus) einzige Symbol der späteren Münzen<br />
des Herodes, welches nach der gewöhnlichen Annahme den Frommen<br />
hätte Anstoß erregen können, ist der Adler, welcher auf Kleinstmünzen<br />
(Füllhorn-Adler, Hill, Nr. 70-74) erscheint. Narkiss (200)<br />
datiert dieselben zuerst in den Anfang der Regierung des Herodes und