jahrbuch numismatik geldgeschichte - Medievalcoinage.com
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Altjüdische Münzen 241<br />
M. bespricht einen Fund von 8 Münzen aus der Umgebung von Lubya (das<br />
alte Labia) in Galilaea, zwischen Tiberias und Sepphoris, davon je eine Münze<br />
des Agrippa II. aus den folgenden Regierungsjahren: 14, 19, 24, 26 (= 74, 79,<br />
84, 86 n. Chr.); 3 Münzen von Sidon unter Nero; 1 Münze von Gadara unter<br />
Titus. Die Münzen wurden von einem Arbeiter während Grabungsarbeiten gefunden.<br />
Es ist möglich, daß 10 weitere Münzen des Agrippa II., welche ungefähr<br />
gleichzeitig in derselben Gegend auftauchten, ebenfalls aus Lubya stammen.<br />
M. schließt aus diesem Fund, daß die Münzen des Agrippa II. in Tiberias<br />
geprägt wurden und daß der Hauptverkehr von Sidon und Tyrus nach Tiberias<br />
und Gadara (in der Dekapolis) über die Straße Ptolemais (Akko) — Sepphoris<br />
— Gadara lief, an welcher auch Lubya liegt.<br />
194) J. Meyshan, Chronology of the Coins of the Herodian Dynasty.<br />
Eretz Israel 6, Dedicated to the Memory of M. Narkiss, Jerusalem<br />
1960, S.104-114 (hebräisch); englische Zusammenfassung: S. 31<br />
bis 34.<br />
16<br />
Schließt sich der Ansicht von Kanael (185) an, daß die Münzen des Herodes mit<br />
der Jahresangabe LP und dem Monogramm _g im dritten Jahr des Herodes,<br />
nachdem er in Rom zum König von Judaea ernannt wurde, also im Jahre 37<br />
v. Chr. geprägt wurden. Auf der Vs. der Großbronzen des Herodes (Hill, 220,<br />
1 f.) sieht M. nicht einen Dreifuß mit Lebes, sondern den Räucheraltar des<br />
Tempels von Jerusalem. Auf der Münze Hill 221, 14 f. sieht M. Hermesstab<br />
und Mohnblume, welche er als hellenistische Symbole des Glückes und der<br />
Fruchtbarkeit des Bodens erklärt. Das Aphlaston auf der Münze Hill 222, 18 f.<br />
wird, da es häufiger auch auf Münzen von Askalon erscheint, als Zeichen der<br />
freundlichen Gesinnung des Herodes zu dieser Stadt gedeutet. M. ist der Ansicht,<br />
daß die genannten Münzen von Herodes während seines Krieges gegen<br />
Antigonus vor allem zur Zahlung an seine nichtjüdischen Truppen geprägt<br />
wurden. Sie seien äußerlich den römischen Provinzialmünzen ähnlich, damit<br />
die Truppen sie ohne weiteres annahmen.<br />
Hill 222, 20 f. wird in die Jahre 36-31 v. Chr. datiert. Die Standardserie des<br />
Herodes (Anker, Füllhörner und Hermesstab nach der üblichen Auffassung, der<br />
auch M. folgt) Hill 224, 40f. wird in die Zeit seit 30 v. Chr. gelegt, als Herodes<br />
von Augustus mit vier Städten der Küste belehnt wurde.<br />
Hill 227, 75 f. (Anker-Galere) wird mit der Fahrt des Herodes zur Verstärkung<br />
des M. Vips. Agrippa bei dessen Unternehmen gegen das bosporanische Reich<br />
im Jahre 14 v. Chr. gedeutet. Die Münze Hill 226, 66 f. (Inschrift-Anker) wird<br />
mit der Einweihung von Caesarea Maritima im Jahre 10 v. Chr. in Verbindung<br />
gebracht. Die beiden letztgenannten Münzen ähneln nach M. einander in Stil<br />
und Prägetechnik. Die Münze Füllhorn-Adler (Hill 227, 70 f.) wurde wahrscheinlich<br />
im letzten Lebensjahr des Herodes (4 v. Chr.) geprägt, nachdem Eiferer<br />
den goldenen Adler, den Herodes über dem Tor des Tempels hatte anbringen<br />
lassen, heruntergerissen hatten.<br />
Dem Herodes Archelaus werden alle Münzen mit der Aufschrift HPQAOY<br />
ECINAPXOY, ferner die Münzen mit Anker-Füllhorn und dem Buchstaben N<br />
(Hill, 226, 62), die früher als Münzen des Königs Herodes angesehen wurden,<br />
zugewiesen. Eine gesamte Ordnung der Münzen des Archelaus wäre wegen des<br />
Fehlens von Daten und historischen Anhaltspunkten nicht möglich (S. 108).<br />
Die Münzen des Herodes Antipas haben die Aufschrift: HPQAOY TETPAPXOY.<br />
Obwohl er seine Regierung schon im Jahre 4 v. Chr. antrat, begann er Münzen<br />
erst im Jahre 29 n. Chr. zu prägen. Die bekannten Münzen gehen nach M. bis<br />
ins Jahr 39 n. Chr. hinauf. M. folgt Avi Yonah in der Annahme, daß Tiberias<br />
zwischen 17-22 n. Chr. erbaut wurde. Während Avi-Yonah 18 n. Chr., als