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jahrbuch numismatik geldgeschichte - Medievalcoinage.com

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244 Baruch Kanael<br />

pus (--= 19/20 oder 29/30 n. Chr.) datiert ist. Daß Philip seine Tetrarchie bis<br />

zu seinem Tode in verhältnismässiger Unabhängigkeit regierte, ist durch seine<br />

Münzen bezeugt. Die Portraits des Augustus oder des Tiberius mögen als die<br />

römische Seite seiner Münzen bezeichnet werden, die mit dem Tempel als<br />

die syrische Seite. Da dieser Tempel schon auf den Münzen aus dem zwölften<br />

Regierungsjahr erscheint, kann es sich kaum um das Mausoleum des Philippus<br />

handeln, wie de Saulcy vorgeschlagen hatte, und schon Madden ablehnte.<br />

202) S. P er owne, The later Herods. London 1958.<br />

P. bemerkt zum Münzporträt des Agrippa I. (Hill, S. 237, Nr. 20) (hier Abb. 13,<br />

vor S. 49) „Der Gesichtsausdruck ist derjenige eines lebhaften, schnell auffassenden,<br />

allseitig interessierten Mannes von bewußt ‚westlicher' Haltung, der das<br />

Leben und seine Wechselfülle meistert."<br />

Zum Münzporträt seines Sohnes (Hill, T. 42, Nr. 12, Reifenberg Nr. 74, Kanael<br />

Nr. 30) bemerkt er (zu Abb. 17, nach S. 64) : „ein schwächeres Abbild seines<br />

Vaters".<br />

203) H. C. Reichardt, Drei merkwürdige Münzen der Könige Agrippa<br />

I. und II., NumZ 1871, S. 83-90.<br />

204) A. Reif enb e r g, Portrait Coins of the Herodian Kings, NCirc.<br />

43 1935, Sp. 169-176.<br />

Das Bildnis des Agrippa I. auf seinen Münzen zeigt ein überaus grobes Gesicht<br />

mit energischen, intelligenten und gutmütigen Zügen. Die große Nase ist ein<br />

Familienmerkmal. Agrippa war stolz auf seinen königlichen Rang; er nennt<br />

sich auf Münzen BANIAEY2 MErA2. Agrippa war ein eifriger Förderer von<br />

Wettkämpfen; auf der Rs. eines Exemplares einer Portraitmünze des Königs<br />

(Reifenberg, Nr. 62; Kanael Nr. 27) sieht man eine weibliche Gestalt, mit<br />

Schwert und Palmzweig — nicht Ruder und Cornucopiae — welche als klare<br />

Symbole der Gladiatorenkämpfe zu deuten wären.<br />

Gegen Madden vertritt R. die Ansicht, daß auf der Münchener Münze (Reifenberg<br />

Nr. 74; Kanael Nr. 30) Agrippa II. und nicht sein Vater dargestellt ist.<br />

Das Gesicht des Agrippa II. auf dessen Münzen wird von R. als „unbedeutend,<br />

verweiblicht und unintelligent" beschrieben. Diese Deutung stimme mit den<br />

literarischen Nachrichten über Agrippa überein. Nur während seiner Jugend<br />

wagte er Münzen mit seinem Portrait zu prägen. Später verboten die Römer<br />

diese Praxis.<br />

205) A. Reif enb er g, A Memorial Coin of Herod Agrippa I. BJPES<br />

5, 1937/1938, S. 117-118; englische Zusammenfassung auf S. II.<br />

Englische Fassung dieses Artikels, auch NCirc. 1938, Sp. 173f.<br />

R. beschreibt zwei Exemplare der Münze Hill S. 238, Nr. 23 aus seiner Sammlung.<br />

Nach R. sieht man auf der Münze zwei Säulen und einen Giebel, von<br />

welchem etwas herabhängt. Zwischen den Säulen sieht R. zwei stehende Personen<br />

und eine nackte sitzende Figur. Letztere soll den Agrippa nackt als<br />

Gefangenen darstellen. Er wird in Gegenwart des Claudius, der links steht,<br />

und der Siegesgöttin Victoria, die rechts steht, zum König gekrönt. R. vermutet,<br />

daß im Hintergrund die goldene Kette, welche ihm Caligula statt der<br />

eisernen, mit der er gefesselt war, schenkte, dargestellt ist. Diese Kette hat<br />

Agrippa dann dem Tempel von Jerusalem geweiht.<br />

206) A. Reif enbe rg, Zu einer Münze des Agrippa I. BJPES 11,<br />

3-4, 1945, S. 56 (hebräisch).<br />

R. wendet sich gegen die Interpretation der „Tempelmünze" des Agrippa I

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