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jahrbuch numismatik geldgeschichte - Medievalcoinage.com

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Altjüdische Münzen 207<br />

Bis heute die umfangreichste Einleitung in dieses Gebiet und, obwohl teilweise<br />

überholt, dennoch unerläßlich für die Forschung.<br />

Folgendes ist u. a. bei Benutzung dieses umfassenden Werkes zu beachten. Die<br />

Schekel und die Bronzemünzen des „Jahres vier . . . der Erlösung Zions" werden<br />

noch dem Simon Maccabaeus zugeschrieben. Die Anordnung der Münzen des<br />

Alexander Jannaeus wurde später von Hill übernommen (s. Übersicht über die<br />

Geschichte der Forschung). Aus Mißverständnis der Angaben von de Saulcy<br />

(108) bestreitet M., daß auf Münzen des Antigonus der Schaubrottisch dargestellt<br />

ist (Hill, S. 219, Nr. 56). Dieser wird mit der Tischplatte nach unten abgebildet<br />

(S. 102), was von den meisten Späteren übernommen wurde.<br />

Die Münze des Agrippa I. mit Abbildung eines Tempels (Hill, S. 238, Nr. 23)<br />

wird S. 137 auf den Tempel des Marnas in Gaza gedeutet.<br />

M. führt an, daß Agrippa II. seine Münzen möglicherweise nach drei verschiedenen<br />

Aren datierte: 1. nach seiner Ernennung zum König von Chalkis im Jahre<br />

48 n. Chr.; 2. nach seiner Übernahme der Tetrarchie des Philippus um das Jahr<br />

53 (mit Vorbehalt); 3. Schenkung von Tiberias und Gebietserweiterungen unter<br />

Nero, sowie Gründung von Neronias im Jahre 61 (S. 166, Anm. 7 und Zeittafel<br />

auf S. 169; S. 140 und in den Bemerkungen zur Zeittafel folgt er der gewöhnlichen<br />

Annahme [199]), daß die Schenkung von Tiberias und die Gebietserweiterung<br />

nicht mit der Gründung von Neronias zusammenfällt. Er nimmt hier also vier<br />

verschiedene Aren auf Münzen des Agrippa an.<br />

Die Münzen der Landpfleger unter Augustus werden nach Jahren des Augustus,<br />

also ab 27 v. Chr., datiert (S. 174), da M. auf einer dieser Münzen, welche<br />

unter Augustus geprägt wurde, das Datum Al' las (vgl. 58).<br />

Dem Ersten Aufstand werden die Kleinmünzen des Jahres zwei . . . der Befreiung<br />

Zions zugewiesen, aber nicht die Schekel und die Münzen des Jahres vier, die<br />

wie gesagt, dem Simon Maccabäus zugewiesen werden.<br />

Die Münzen des Zweiten Aufstandes mit dem Datum „Jahr eins der Erlösung<br />

Israels" und auch die hybriden Münzen mit dem Namen des Eleasar und des<br />

Simon (Hill, S. 288, Nr. 2-3) werden mit Vorbehalt dem ersten Jahr des ersten<br />

Aufstandes zugewiesen (S. 196 f.). Damals waren noch keine klar überprägten<br />

Münzen mit diesem Datum bekannt (S. 196). Die übrigen Münzen des 2. Aufstandes<br />

werden richtig eingeordnet.<br />

73) H. Mantel, Studies in the History of the Sanhedrin. Cambridge,<br />

Mass., 1961.<br />

Selbst wenn Agrippa die Münzen mit seinem Portrait selbst geprägt haben sollte<br />

und diese nicht, wie Graetz (39) annimmt, von der Stadt Cäsaräa zu seiner Ehre<br />

geprägt wurden, hat Agrippa dadurch das jüdische Gesetz nicht übertreten, da<br />

ja Münzen nicht ein Kultobjekt waren (Anm. 115). Auf S. 278 bemerkt M., daß<br />

die Jehud-Münzen kaum von Juden geprägt werden konnten.<br />

Simon auf den Münzen des Zweiten Aufstandes ist sicherlich Bar Kochba, wie<br />

auch aus den neu entdeckten Dokumenten aus der Wüste Juda hervorgeht.<br />

Es ist anzunehmen, daß Simon als König betrachtet wurde (S. 36, Anm. 205).<br />

Auf S. 42, Anm. 238 betont M. abermals, daß der Titel „Nasi" auf den Münzen<br />

des Bar Kochba die Bedeutung von „König" habe.<br />

74) E. Merzbacher, Jüdische Aufstandmünzen aus der Zeit Neros's<br />

und Hadrian's. ZNum 1, 1874, S. 219-237.<br />

75) E. Merzbacher, Untersuchungen über althebräische Münzen, Z<br />

Num, 3, 1876, S.183-215; 4, 1877, S.350-365; 5, 1878, S.151-<br />

176, 292-319.

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