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jahrbuch numismatik geldgeschichte - Medievalcoinage.com

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192 Baruch Kanael<br />

attizierende Silber-Obol mit hebräischer Schrift (Reifenberg Nr. 2, Kanael Nr. 4)<br />

mit Newell in das 4. Jh. v. Chr. zu datieren sei. Die auf dieser Münze erwähnten<br />

Namen scheinen zu beweisen, daß Judäa durch Ptolmäus I. das Recht erhielt,<br />

Silbermünzen zu schlagen.<br />

10) W. F. Albright, From the Stone Age to Christianity, 2. Aufl. Baltimore,<br />

1946.<br />

Auf S. 266 bemerkt A., daß der samaritanische Text des Pentateuchs (welcher<br />

in samaritanischer Schrift, einer Nebenform der althebräischen Schrift, vorliegt)<br />

aus paläographischen Gründen zwischen ca. 100 v. Chr. und 63 v. Chr. datiert<br />

werden muß.<br />

Auf S. 335 stellt A. fest, daß die Ostraka von Lachisch und Siegelabdrücke aus<br />

der persischen Periode beweisen, daß die althebräische Schrift auf den makkabäischen<br />

Münzen archaisierend ist, und nicht die fortlaufende Entwicklung einer<br />

in Gebrauch stehenden Schrift darstellt, wie es z. B. mit der hebräischen Quadratschrift<br />

der Fall ist. Wenn man die älteste samaritanischen Inschriften mit<br />

der Schrift der Makkabäermünzen vergleicht, so wird man annehmen müssen,<br />

daß die samaritische Schrift verhältnismäßig spät entstanden ist. Das endgültige<br />

Schisma zwischen Juden und Samaritanern ist in das frühe 1. Jh. v. Chr. anzusetzen.<br />

Um diese Zeit oder etwas später wurde der samaritische Pentateuch<br />

in die archaisierende „samaritanische" Schrift transkribiert; darin dokumentiert<br />

sich die Weigerung der Samaritaner, den „Modernisten" in Jerusalem zu folgen.<br />

11) G. Alon, Geschichte der Juden im Zeitalter von Mischnah und<br />

Talmud. Bd. I Merhaviah 1953, Bd. II 1955 (hebr.).<br />

Im Band I S. 109-110 nimmt A. Stellung zum Problem Hever. Dies ist der<br />

Vorstand der städtischen Gemeinde, welcher auch in den letzten Generationen<br />

vor der Zerstörung des Tempels aus gewöhnlich sieben Personen bestand. Bei<br />

Josephus werden die sieben Archonten genannt.<br />

Im Bd. II S. 35-38 bespricht A. die Münzen des Zweiten Aufstands. Es ist<br />

richtig erkannt, daß der auf diesen Münzen erwähnte Simon mit Bar Kochba<br />

gleichzusetzen ist. Er ist weder Messias noch König, sondern lediglich Fürst<br />

(nasi), ein Titel welcher dem Ethnarch entspricht, auf hebräisch sar cam Gel. Die<br />

Aufständigen haben also die Regierungsform der frühen Makkabäer erneuert.<br />

Die messianische Bedeutung, welche die Zeitgenossen dem Bar Kochba zulegten,<br />

ist also lediglich als Hoffnung aufzufassen.<br />

Die Verfassung im Zeitalter des Zweiten Aufstands war sowohl demokratisch<br />

als auch autoritär (Nasi und Volk), außerdem nahm der mit priesterlich-religiösen<br />

Befugnissen ausgestattete Hohepriester an der Herrschaft in den ihm<br />

zustehenden Bereichen teil.<br />

Es ist durchaus möglich, daß mit Eleasar Rabbi Elecasar aus Modicin, ein<br />

Onkel des Bar Kochba gemeint ist. Daß jedoch während des Aufstandes der<br />

Opferdienst wieder eingeführt wurde, ist kaum anzunehmen. Dennoch konnte<br />

ein Hohepriester wieder ernannt werden, da man die Stunde der Wiedererrichtung<br />

von Tempel und Altar erwartete.<br />

„Jerusalem" erscheint desöfteren auf den Münzen des Aufstands. Hiermit ist<br />

nicht nur der Prägeort gemeint, sondern auch eine oberste Instanz, welche das<br />

Prägerecht ausübte.<br />

12) G. A 1 o n, Studien zur Geschichte Israels während der Epoche des<br />

zweiten Tempels, und des Zeitalters von Mischnah und Talmud,<br />

Bd. I, Merhaviah 1957, Bd. II, ebd. 1958 (hebr.).<br />

Im Bd. I S. 112 erwähnt A., daß während der Makkabäerzeit man den Feststrauß

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