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jahrbuch numismatik geldgeschichte - Medievalcoinage.com

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Altjüdische Münzen 227<br />

darstellen soll. In anderen Fällen ist der Adler auf dem Dach des Gebäudes<br />

sichtbar. Manchmal sind diese syrischen Schreine mit Rädern zum Zwecke von<br />

Prozessionszüge ausgestaltet. Dann erinnert P. an sidonische Münzen mit Darstellung<br />

des Naos der Astarte, welcher ebenfalls mit Rädern ausgestattet ist.<br />

Das Symbol der Göttin ist im Wagen sichtbar, und ist durch geflügelte Gestalten<br />

gestützt. Eine Münze des Marc Aurel aus Philadelphia zeigt uns nach der<br />

Legende, den Wagen des Herakles. Herakles war wohl hier, wie analog in<br />

Tyrus, König der Stadt.<br />

Bei allen diesen Schreinen erscheint das Symbol der Gottheit zwischen den<br />

Säulen, während bei dem Propheten Gott nicht mehr zwischen den Cherubim,<br />

sondern über dem Firmament ruht. Die Darstellung auf unserer Münze wäre<br />

also eine Zusammenfassung der Schau des Ezekiel, auf die durch das geflügelte<br />

Rad hingewiesen wird.<br />

147) A. Reif enberg, A Hebrew Shekel of the Fifth Century B. C.<br />

PEQ, 1943, S.100-104, T. 7 nach S.104.<br />

Die in der Nähe von Hebron gefundene Münze zeigt auf der Vs. einen bärtigen<br />

Männerkopf und auf der Rs. einen Frauenkopf (Aphrodite — Astarte?) mit<br />

Ohrring (16 mm, 3,88 g). Der Ring bedeudet nach P. auch den hebräischen<br />

Buchstaben 'Ajin. Rechts unten erkennt man die Buchstaben b und q. R. liest<br />

demzufolge Beq`a. (z. B. Exodus 38, 26); dieser Begriff ist gleichbedeutend mit<br />

einem halben Schekel. Nach R. hatte der Stempelschneider nicht genug Platz<br />

auf der Münze für alle drei Buchstaben und gravierte das cAjin mitten in den<br />

Kopf als Ohrring und Buchstabe zugleich. Diese Art der Anbringung von Inschriften<br />

ist nach R. auch auf anderen Münzen der persischen Periode bekannt.<br />

R. verweist auf Narkiss, II (Corpus), No. 6-11, S.87-88. Der Buchstabe Beth<br />

ähnelt eher der phoenizischen Schrift. Es handelt sich um eine Drachme des<br />

attischen Standard. Diese Münze sei von einem jüdischen Herrscher in Palästina<br />

geprägt, da Beq`a ein ausgesprochen hebräischer Begriff ist. So sind auch Gewichtsteine<br />

mit dieser Inschrift in Judaea entdeckt worden. Auch der heidnische<br />

Charakter der Münze sei kein Grund, sie als nichtjüdisch zu betrachten,<br />

da ja auch altjüdische Siegel und die Jehud-Münzen nach R. dieselbe Nachahmung<br />

heidnischer Abbildungen aufweisen, und auch die imaginären im Talmud<br />

genannten Münzen Abbildungen von Menschen tragen. Da nur Nehemiah,<br />

der im Jahre 445 von den Persern als Statthalter von Judaea eingesetzt wurde,<br />

das Prägerecht in diesem Zeitabschnitt besaß, wird diese Münze ihm zuzusprechen<br />

sein. Einen weiteren Beweis für diese Annahme sieht R. im Gewicht<br />

dieser Münze: Nehemiah ermäßigte die Tempelsteuer von einem halben Schekel<br />

zu einem drittel Schekel; die Becra-Gewichte der Zeit vom 8. bis zum 6. Jh.<br />

wogen im Durchschnitt 6,1 g und wurden nach einem Schekel von etwa 12 g<br />

berechnet. Da der leichte Stater des attischen Standards, der auch in Palästina<br />

im 5. Jh. Eingang fand, nur ca. 8 g wog, konnte Nehemiah die Tempelsteuer<br />

auf die Hälfte des neuen Staters bestimmen.<br />

148) E.L. Sukenik, Paralipomena Palaestinensia, I. The Oldest Coins<br />

of Judaea. JPOS 14, 1934, S.178-182; T.1-2 nach S.184.<br />

15*<br />

S. behandelt die Münze Hill, S. LXXXVI f., T. XIX, 29, auf deren Rs. Hill, der<br />

Ansicht von C. Clermont-Ganneau folgend, ihtv liest, und es als die drei ersten<br />

Buchstaben des Tetragrammatons interpretiert. Es folgt eine Übersicht über<br />

die Interpretation des Emblems dieser Münze, von dem allgemein angenommen<br />

wurde, daß es sich um eine Darstellung des Gottes Israels handle. S. veröffentlicht<br />

zum erstenmal die Münze aus der Sammlung Salzberger mit der<br />

Inschrift ihd (Reifenberg, Nr. 1; Kanael, Nr. 3) mit Eule/Porträt und datiert

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