jahrbuch numismatik geldgeschichte - Medievalcoinage.com
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Altjüdische Münzen 163<br />
Einleitung sehr kurz gehalten. Die Schekelmünzen werden hier endgültig<br />
dem Ersten Aufstand zugeordnet. Diese Erkenntnis ist auch in E.<br />
Schürers großem Geschichtswerk (110) enthalten und ist seitdem in<br />
der Wissenschaft anerkannt. Die Datierung der Münzen des Jahres 4 in<br />
die Zeit des Ersten Aufstandes wurde dagegen erst 1930 von S eller s<br />
und A 1 b ri g ht (111) — trotz verbleibender Widersprüche — wohl<br />
endgültig gelöst. Die Münzen Jannaeus wurden von H i 11 nach M a dden<br />
(72) eingeteilt, die Münzen des Zweiten Aufstandes wurden nach<br />
Hamburger (255) geordnet. Außer den Münzen des British Museum<br />
enthält das Werk von Hill auch eine kleine Auswahl von altjüdischen<br />
Münzen in anderen Sammlungen. Doch hat die spätere Forschung des<br />
öfteren einige früher veröffentlichte Münzen, die Hi 11 in seinem Werk<br />
nicht aufgenommen hatte, unberechtigterweise unberücksichtigt gelassen.<br />
Die vorzügliche Schrifttafel, welche allerdings häufige und seltene<br />
sowie ausgefallene Schriftzeichen ohne Angabe der Häufigkeit nebeneinander<br />
abbildet, ist bisher ohnegleichen. Sie wurde später von N arkiss<br />
(86) reproduziert.<br />
Die erste wichtige Arbeit nach dem ersten Weltkrieg ist die Veröffentlichung<br />
des Ophel-Münzfundes durch C. L amb er t (164). Obwohl<br />
seine Anordnung der Münzen des Jannaeus von der Forschung<br />
nicht akzeptiert wurde, hat er doch zuerst klar erkannt, daß die Serie<br />
des Jannaeus mit nachgeahmter althebräischer Schrift von Jannaeus<br />
selbst geprägt wurde. Noch Hill nahm an, daß es sich um eine Prägung<br />
seiner Nachfolger handle.<br />
In die Jahre zwischen den beiden Weltkriegen fällt die förderliche<br />
Forschungstätigkeit von M. N ar kis s (86-87), des Direktors des Bezalel<br />
National-Museums in Jerusalem und Schülers von B. P i c k, und<br />
die Tätigkeit von A. Reifen b er g (94-98), Professor der Bodenkunde<br />
an der Hebräischen Universität in Jerusalem und selbst Besitzer einer<br />
ausgezeichneten Münzsammlung. Die kurzgefaßte Einleitung in die altjüdische<br />
Münzkunde von Reifen b er g erfreut sich bis heute berechtigter<br />
Verbreitung (96).<br />
Damit stehen wir bereits mitten in der sehr intensiven Forschung der<br />
letzten Jahrzehnte, die in der folgenden Übersicht über die hauptsächlichen<br />
Forschungsprobleme der Gegenwart und in den zahlreichen Einzelarbeiten<br />
der Literaturzusammenstellung sichtbar wird.<br />
Einen bemerkenswerten Aufschwung nahmen die Forschungen zur<br />
altjüdischen Numismatik in Israel selbst durch Mitglieder der von dem<br />
Architekten D. Nudelmann gegründeten Israel Numismatic Society.<br />
L. K a dm a n, der langjährige Vorsitzende dieser Gesellschaft veröffentlichte<br />
vier Bände des Corpus Nummorum Palaestinensium. Die verdienstvolle<br />
museale wissenschaftliche Tätigkeit von A. Kind 1 er, des<br />
Direktors des Kadman Numismatic Museum darf besonders erwähnt<br />
werden.<br />
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