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jahrbuch numismatik geldgeschichte - Medievalcoinage.com

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32 Tilmann Bechert<br />

Diese Bestimmung findet ihre Bestätigung, wenn man auch die Münzrückseiten<br />

Hadrians, des Antoninus Pius und M. Aurels auf entsprechende<br />

oder ähnliche Prägungen durchsieht. Sesterzprägungen des Hadrian,<br />

die zum Vergleich herangezogen werden könnten, scheiden deshalb<br />

aus, weil sie auf ihren Rückseiten entweder eine stehende Fortuna<br />

allein (Taf. 3, 8) 22 oder Hadrian zusammen mit einer stehenden bzw.<br />

sitzenden Fortuna (mit anderer Abschnittslegende) (Taf. 3, 7) zeigen 23.<br />

Ebenso können die Prägungen des Antoninus Pius mit FORTVNA AVG<br />

SC 24, FORTVNA AVG COS II SC" oder FORTVNA OBSEQVENS<br />

COS IIII SC 23 unberücksichtigt bleiben, da stets eine stehende Fortuna<br />

im Münzbild der Rs. erscheint, abgesehen davon, daß auch die Anordnung<br />

der verschiedenen Teile der Legende eine andere ist. Von M.<br />

Aurel und L. Verus fehlen schließlich jegliche Sesterzprägungen, die<br />

mit dem Saalburger Stück vergleichbar wären.<br />

Damit darf als gesichert gelten, daß die Fundmünze Inv.-Nr. 1045<br />

aus dem Saalburg-Kastell eine Prägung Trajans darstellt. Da wir die<br />

Vs. dieses Sesterz nicht kennen und ein Vergleich der Portraits nicht<br />

möglich ist, müssen wir das Saalburger Stück mit den beiden RIC-<br />

Nr. 627/628 identifizieren 27, die sich lediglich in der Gestaltung der<br />

Büste voneinander unterscheiden. RIC reiht diese Münzen unter die<br />

Prägungen der Jahre 112-114 ein, da in der Legende der Vs. noch<br />

nicht der Titel OPTIMVS erscheint. P. L. Strack 28 datiert diese Prägung<br />

in den Herbst 113 (Oktober)", als Trajan, bevor er zum Partherkrieg<br />

aufbrach, der FORTVNA REDVX für einen guten Ausgang des<br />

Feldzuges und eine glückliche Rückkehr Vota darbringen ließ.<br />

Mit dieser Neubestimmung der Münze als Sesterz des Trajan löst<br />

sich auch eine gewisse Schwierigkeit in der Argumentation Frankes,<br />

bei der diese Münze, 132/134 geprägt, bereits 135/137 in den Boden gekommen<br />

sein müßte, was kaum möglich ist. Das Stück ist zwar am<br />

Rande stärker korrodiert, wodurch die Umschrift mit ... VNAE RE-<br />

DVCI heute verschwunden ist, doch zeigt das Münzbild deutlich, daß<br />

diese Seite durch längeren Gebrauch stark abgegriffen wurde. Es ist<br />

zwar problematisch, den Grad des Abgegriffenseins in absoluten Zahlen<br />

anzugeben, man wird jedoch sicher sagen können, daß diese Münze<br />

weit länger als nur 3-4 Jahre im Umlauf gewesen sein muß. Um den<br />

Zeitpunkt der Auflassung des spätdomitianischen Erdkastells auf der<br />

22 RIC 759. 760.<br />

23 RIC 761. 762.<br />

24 RIC 1057.<br />

25 RIC 536.<br />

26 RIC 771. 975. 1001.<br />

27 RIC 628 = Coh. 164.<br />

28 Reichsprägung I 215; Nr. 437.<br />

29 ebd. 213.

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