jahrbuch numismatik geldgeschichte - Medievalcoinage.com
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172 Baruch Kanael<br />
Bisher ist es noch nicht gelungen, alle Münztypen des Jehohanan,<br />
auf welchen nur die Standardinschrift im Kranz auf der Vorderseite<br />
und Füllhörner auf der Rückseite erscheinen, genau zu datieren. A.<br />
Kindler (311) ist die Zuweisung der Münzen mit hebräischer „Blockschrift"<br />
an Hyrkanus I. zu verdanken. Er hat gezeigt, daß diese Schriftart<br />
auch bei den Münzen des Jehudah Aristobulus I. und bis zur ersten<br />
Serie des Jannaeus, aber nicht mehr später vorkommt.<br />
Es ist noch zu bemerken, daß am Ende der Herrschaft des Hyrcanus<br />
II. erstmals größere Münzen (Hill, S. 188, Nr. 1) wahrscheinlich im<br />
Werte von 2 Prutoth geprägt wurden. Diese sind jedoch überaus selten.<br />
Vorher wurden hauptsächlich Münzen von 1 Prutah im Gewicht von<br />
ca. 2-2,5 g und seltener Münzen im Werte einer halben Prutah<br />
(Palmzweig-Blume) geprägt. Die Einstufung dieser Münzen in die gängigen<br />
Nominale ist noch nicht entschieden.<br />
Die Münzen des Mattathias Antigonus<br />
Antigonus, (dessen hebräischer Name Mattathiah lediglich aus seinen<br />
Münzen bekannt ist), prägt als erster Makkabäer Großbronzen im Gewicht<br />
von ca. 14 g und ca. 7 g. Seine Prägung umfaßt drei, vielleicht<br />
sogar vier Münzeinheiten. Die Frage, warum die Münzen in größeren<br />
Nominalen geprägt wurden, ist kaum behandelt worden. Es ist zu vermuten,<br />
daß die Prägung größerer Bronzemünzen in diesen Jahren mit<br />
den Bedürfnissen der andauernden Kriege, bei welchen viele fremde<br />
Truppen (Parther, Römer) in Erscheinung traten, zusammenhängt.<br />
Schon Hyrkanus II. (am Ende seiner Regierung) und dann Mattathias<br />
wie auch Herodes sahen sich möglicherweise deshalb veranlaßt, Großbronzen<br />
zu prägen. Die Einheiten dieser Münzen wurden von B.<br />
Oesterr eic her (89) und neuerdings von D. Sperber (319) untersucht.<br />
Die Form der Schrötlinge dieser Münzen weicht von denen der<br />
früheren Makkabäermünzen ab.<br />
Menorah-Münzen<br />
Die seltenen Münzen mit siebenarmigem Leuchter und Schaubrottisch<br />
wurden nach Kanael in den letzten Monaten der Regierung des Antigonus<br />
geprägt. M. de Vogue (175), welcher im Jahre 1860 zuerst ein<br />
Exemplar dieser Münzen veröffentlichte, hielt sie für eine islamische<br />
Münze, auf welcher vier parallel stehende Bäume sichtbar seien. Erst<br />
de Saulcy (108) erkannte nach Veröffentlichung eines weiteren Exemplars<br />
im Jahre 1871 die Darstellung auf der Rückseite als Schaubrottisch.<br />
Madden kehrte jedoch zur Ansicht de Vogües zurück,<br />
während E. Merzbacher die richtige Deutung als Schaubrottisch anerkannte.<br />
Allerdings wurde gewöhnlich (auch bei H i 11, Reif enberg