jahrbuch numismatik geldgeschichte - Medievalcoinage.com
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168 Baruch Kanael<br />
Die Reihenfolge der Münzen wurde zuerst in allgemein richtigen Linien<br />
und im Prinzip richtigen Folgerungen von M. A. Levy (68) festgelegt.<br />
Er erkannte, daß Jannaeus zuerst gleich seinen Vorgängern<br />
Pontifikalmünzen, dann die Königsserien prägte und am Ende seiner<br />
Regierung erneut Pontifikalmünzen ausgab. Jedoch enthielt die Reihenfolge<br />
der Pontifikalserien Irrtümer: nach Levy wäre Hill' s Serie E<br />
erst am Ende der Regierung geprägt. Dieser Irrtum ist dadurch zu entschuldigen,<br />
daß Levy das Vorhandensein der überprägten Serie C<br />
(Pontifikalserie — Hill Serie D — über die letzte Monarchieserie Blume/Anker,<br />
Hill, Serie A) noch unbekannt war. Dann kam die schon<br />
von de Saulcy (108) im Prinzip richtig getroffene Erkenntnis, die<br />
aber erst durch R. S. Poole und Madden (72) in den Einzelheiten<br />
klar erkannt wurde, daß die Königsserie durch eine Pontifikalserie<br />
überprägt wurde. Jedoch bedeutete die Anordnung der Reihenfolge der<br />
Münzserien des Jannaeus durch Madden (72) welche von Hill übernommen<br />
wurde, eher einen Rückschritt gegenüber der Arbeit von<br />
Levy (68). Die Anordnung von Madden beruht wahrscheinlich, obwohl<br />
dies in seinem Buch nicht erwähnt wird, auf der Darstellung des<br />
Zeitalters des Jannaeus im Geschichtswerk von Grätz (322).<br />
Nach Madden schlug Jannaeus zuerst die Königsmünze mit Blume<br />
und Anker zugleich mit dem kleineren Nominal: Palmzweig und Blume<br />
(Hill, Serien A—B), danach die Pontifikalmünzen (Hill, Serien C—E),<br />
und zum Schluß wieder Königsmünzen mit Stern und Anker (Hill,<br />
Serie F). Die Münzen dieser Serie mit unlesbarer hebräischer Inschrift<br />
wurden den Nachfolgern des Jannaeus zugewiesen. Die richtige Abfolge<br />
der Münzen wurde zum Teil von Merzbacher (75) erkannt,<br />
daß nämlich die Pontifikalserie mit der Kurzform des Namens des<br />
Jannaeus, Jonathan, nach den beiden Königsserien anzusetzen sei. Doch<br />
hat der letztere irrtümlicherweise dem Hyrkanus II. zugewiesen. Er<br />
nahm wohl an, daß der hebräische Name des Hyrkanus II. Janathan<br />
sei. Doch ist der hebräische Name des Hyrkanus II. zweifellos Jehohanan<br />
wie derjenige seines Großvaters. Zunächst wurde die Anschauung<br />
Merzbachers von A. Reif enberg (96) und die Datierung von<br />
B. Kanael (160) übernommen. Doch wird neuerdings der größere<br />
Teil der Münzen, welche früher dem Hyrkanus I. zugeschrieben wurden,<br />
dessen Enkel Hyrkanus II. zugeteilt, sodaß sich u. a. auch die Zuteilung<br />
von Münzen des Jannaeus an denselben erübrigt.<br />
C. Lamb er t (164) hat bei seiner Bearbeitung des während der Ausgrabungen<br />
der Davidstadt in Jerusalem entdeckten Münzfundes, als<br />
erster erkannt, daß die Serie des Jannaeus mit verzerrter althebräischer<br />
Inschrift, die man früher der Zeit zwischen dem Tod des Jannaeus<br />
und der Thronbesteigung des Antigonus (also 76-40 v. Chr.) zuteilte<br />
und die noch von H i 11 (S. 210-211) als „imitations of Alexander<br />
Jannaeus" betrachtet wurden, von Jannaeus selbst geprägt wurden. Je-