jahrbuch numismatik geldgeschichte - Medievalcoinage.com
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Altjüdische Münzen 273<br />
den jüdischen Schulen Babyloniens gebräuchlich war. Es ist anzunehmen, daß<br />
die Quadratschrift nur für das Schreiben der Thora, und wahrscheinlich nicht<br />
für profane Zwecke benutzt wurde. Die Münzen des „Jahres vier . . . der Erlösung<br />
Zions" werden unter Simon Makkabäus datiert; die Symbole darauf<br />
hätten keine archaisierenden Tendenzen, sondern schildern sie Gegenstände,<br />
die jedermann bekannt waren und als religiös-nationale Symbole angesehen<br />
wurden. In Analogie dazu müßte auch die Münzaufschrift eine in Gebrauch<br />
befindliche Schrift verwenden. Die althebräische Schrift war demgemäß damals<br />
die nationale Schrift. Die Abweichungen in den Buchstabenformen mag auf den<br />
sphragistischen Stil oder auf Idiosynkrasien der Stempelschneider zurückzuführen<br />
sein.<br />
Das früh-samaritanische Alphabet ist mit dem Münzalphabet verwandt (5.43)<br />
Ersteres ist — gegen Albright — (10) eine direkte Weiterbildung der althebräischen<br />
Schrift. Die althebräische Schrift wäre bis ins 2. Jh. n. Chr. noch bei gewissen<br />
national eingestellten Kreisen in Gebrauch gewesen. Sowohl die Samariter<br />
als auch die Sadduzäer wahrten mehr nationalen Glauben und Sitten als<br />
die Pharisäer (S. 47) D. nimmt an, daß die althebräische Schrift bei den Sadduzäern<br />
während der Makkabäerzeit in Gebrauch war, während die Pharisäer<br />
die hebräische Quadratschrift benutzten.<br />
306) D. D ir in g er, Writing. London 1962.<br />
Auf S. 128 bemerkt D., daß die althebräische Münzschrift eine archaische Form<br />
schon aufwies, als die Makkabäer zu prägen anfingen. Die Schrift wurde nicht<br />
„neubelebt", sondern war auch früher in beschränkten Kreisen, neben der allgemein<br />
üblichen Quadratschrift im Gebrauch.<br />
307) R. S. Hanson, Palaeo-Hebrew Scripts in the Hasmonean Age.<br />
BASOR 175, 1964, S. 26-42.<br />
Mit Hilfe der Form der hebräischen Buchstaben der Makkabäermünzen datiert<br />
H. die in dieser Schrift geschriebenen Fragmente der Schriften aus dem Gebiet<br />
des Toten Meeres. H. sieht in der Schrift auf den Makkabäermünzen eine in<br />
verbreitetem Gebrauch befindliche Schrift, deren Buchstabenformen für paläographische<br />
Datierung von schriftlichen Dokumenten benützt werden könnten.<br />
308) L. Kadm an , The Hebrew Coin Script. A Study in the Epigraphy<br />
and Palaeography of Ancient Jewish Coins. Eretz Israel 6,<br />
Dedicated to the Memory of M. Narkiss, Jerusalem 1960, S. 94-<br />
103, T. 23 (hebräisch); Englische Zusammenfassung: S. 30-31.<br />
(Neubearbeitung des gleichnamigen Artikels in IEJ 4, 1954, S.<br />
150-169).<br />
Vom epigraphischen Standpunkt aus sind die altjüdischen Münzen in drei Gruppen<br />
zu teilen: Zeit der Makkabäer, des Ersten Aufstandes und des Zweiten<br />
Aufstandes (die Jehud-Münzen werden nicht behandelt). K. bezieht auch die<br />
beq`a Münze (Reifenberg Nr. 1 a) in die altjüdischen Münzen ein und liest: bqh<br />
(sie!). Er folgt der Annahme von Kindler (161-162), daß auf den Münzen des<br />
Jannaeus (Hill, Serie G) Inschriften in hebräischer Quadratschrift erscheinen.<br />
Für die Makkabäermünzen soll eine unstete Form der Schrift typisch sein<br />
(5.95-96). Die großer Veränderungen in der Form der Buchstaben könnten<br />
durch die lange Prägezeit nicht erklärt werden. Kadmann übernimmt die Auffassung,<br />
daß wir es hier mit einer archaisierenden, nicht mehr im Gebrauch befindlichen<br />
Schrift zu tun haben, nich t. K. verweist auf die Schrifttafel der<br />
Makkabäermünzen von A. Kindler (IEJ 4, 1954, T. 14) für seine Annahme,<br />
daß wir z. B. auf einer Münze drei verschiedene Formen der Buchstaben j o d<br />
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